
Unbegleitete Minderjährige bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit in Geflüchtetenunterkünften.
(Foto: picture alliance/dpa)
Karlsruhe, Mannheim und Freiburg, aber auch andere Gemeinden im Südwesten schlagen Alarm: Seit Ende Juli steigen die Zahlen der unbegleiteten Minderjährigen deutlich. Die Kapazitätsgrenzen seien überschritten, schreiben die Kommunen in einem Brandbrief an die Landesregierung.
Weil immer mehr unbegleitete minderjährige Ausländer nach Baden-Württemberg flüchten, haben sich die Großstädte Karlsruhe, Mannheim und Freiburg sowie mehrere Kreise direkt an Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen gewandt. "Wir brauchen dringend eine wirksame Unterstützung aus Stuttgart", teilte Freiburgs Oberbürgermeister, der parteilose Martin Horn, mit. Ohne diese Hilfe könne eine rechtmäßige Notunterbringung der jungen Menschen nicht dauerhaft abgesichert werden, warnte Horn.
Die Zugangszahlen in Freiburg und in anderen Stadt- und Landkreisen seien seit Ende Juli und insbesondere seit Anfang August stark angestiegen, berichtete die Stadt im Breisgau. Freiburg und andere Kommunen im süddeutschen Raum seien weit über die jeweiligen Kapazitätsgrenzen hinaus belastet. "Mehrere Kommunen mussten bereits auf Schulturnhallen und teilweise auf Zelte ausweichen."
Das gemeinsame Schreiben wurde von den drei Großstädten und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Konstanz, Lörrach und Ortenaukreis verfasst, wie die Stadt Freiburg mitteilte. "Nicht nur das Jugendamt der Stadt Freiburg, sondern alle unterzeichnenden Städte und Landkreise stehen insbesondere seit Ende Juli erneut unter massivem Druck und gelangen dabei an die Grenzen des Machbaren", berichtete der Freiburger Rathauschef. Das Schreiben sei ein Hilferuf an die grün-schwarze Landesregierung.
Derzeit wird in Deutschland wieder vermehrt über Migration diskutiert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser bereitet wegen gestiegener Zahlen ankommender Migranten über Polen und Tschechien stationäre Grenzkontrollen vor.
Quelle: ntv.de, jog/dpa
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