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Neue Entlassungswelle: Philips streicht weitere 6000 Jobs

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Zusammen mit den neuen Ankündigungen baut der Konzern nun insgesamt 13 Prozent seiner Stellen ab.

(Foto: picture alliance / ANP)

Der angeschlagene Medizintechnikhersteller Philips will in den kommenden Jahren insgesamt 6000 Angestellte vor die Tür setzen. Das niederländische Unternehmen erhofft sich davon, die Profitabilität wieder kräftig zu erhöhen.

Nach Problemen bei seinen Beatmungsgeräten verschärft der niederländische Medizintechnikhersteller Philips seinen Sparkurs und streicht erneut Tausende Stellen. 6000 Jobs sollen bis Ende 2025 abgebaut werden, die Hälfte davon bereits in diesem Jahr, wie der Konzern ankündigte.

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"Philips schöpft nicht das volle Potenzial einer starken Marktpositionen aus", sagte der neue Philips-Chef Roy Jakobs. Ziel sei es, bis 2025 eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich zu erreichen. Das Unternehmen wolle weiterhin neun Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investieren, sich dabei aber auf ertragreichere Projekte konzentrieren, fügte Jakobs hinzu.

Im Oktober hatte Philips wegen der milliardenschweren Kosten im Zusammenhang mit dem Rückruf von Beatmungsgeräten bereits 4000 Stellen gestrichen, fünf Prozent der damaligen Belegschaft. Zusammen mit den neuen Ankündigungen baut der Konzern nun insgesamt 13 Prozent seiner Stellen ab. Der Konzern hatte in den vergangenen 18 Monaten mehr als vier Millionen Beatmungsgeräte ersetzt, weil es Bedenken gab, dass der verwandte Dämmschaum Giftstoffe ausstoßen könnte. Unabhängige Tests hätten ergeben, dass es zu keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung der Patienten komme, solange die Geräte nicht mit ozonbasierten Mitteln gereinigt würden, hatte Philips im Dezember erklärt. Die US-Arzneimittelbehörde muss die Ergebnisse noch prüfen.

Lieferengpässe noch nicht überstanden

Im abgelaufenen Quartal blieb der befürchtete Einbruch des Betriebsgewinns derweil aus. Dieser lag den Angaben zufolge mit 651 Millionen Euro sogar leicht über dem Vorjahreswert. Analysten hatten einen Rückgang auf 428 Millionen Euro erwartet. Dank schwindender Probleme bei den Lieferketten stieg der vergleichbare Umsatz im Abschlussquartal um drei Prozent.

Allerdings sorgten die Lieferengpässe im Gesamtjahr 2022 für einen Umsatzrückgang um drei Prozent. Der Vorstand stellt sich auf weitere Probleme in den Lieferketten ein und rechnet daher 2023 mit einem Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich und einer Marge im hohen einstelligen Prozentbereich. Die Prognose beinhaltet allerdings nicht die Auswirkungen laufender Gespräche mit dem US-Justizministerium über eine Einigung nach dem Rückruf der Beatmungsgeräte sowie laufende Rechtsstreitigkeiten.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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