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News zum Ukraine-Krieg | US-Spionagesatelliten entdeckten offenbar Explosion am Staudamm

Seismologen: Es gab wohl Explosion am Staudamm

20.38 Uhr: Daten seismischer Stationen am Kachowka-Staudamm in der Südukraine sollen zeigen, dass sich dort am Dienstag eine Explosion ereignet hat. Um 2.54 Uhr Ortszeit habe man "deutliche Signale" verzeichnet, berichtet Norsar, eine unabhängige seismologische Forschungsstiftung aus Norwegen. "Zeit und Ort stimmen mit Medienberichten über den Zusammenbruch des Kachowka-Damms überein", heißt es weiter, "die Signale deuten darauf hin, dass es sich um eine Explosion handelt."

Plant China bereits ohne Putin?

19.44 Uhr: Der russische Ministerpräsident Michail Mischustin hat seine Macht konsequent ausgebaut, auch China hofiert ihn. Ist der stille Technokrat eine Bedrohung für Putin? Mehr dazu lesen Sie hier.

Hochrangiger Kremlbeamter besucht südukrainisches Flutgebiet

19.29 Uhr: Sergej Kirijenko, Vizechef der Kremlverwaltung, ist in die besetzte südukrainische Region Cherson gereist, um sich ein Bild vom Hochwasser zu machen. "Um die Lage objektiv einschätzen zu können, sind wir gemeinsam (mit Kirijenko) die überfluteten Territorien von Hola Prystan und Oleschky abgefahren – hier ist die Lage am stärksten gespannt", teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter von Cherson, Andrej Alexejenko, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auf den beigefügten Videos ist zu sehen, wie Kirijenko das Hochwassergebiet inspiziert und mit einem Betroffenen spricht. Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms stehen große Flächen der Südukraine unter Wasser.

Kirijenko, der 1998 auf dem Höhepunkt der russischen Finanzkrise kurzzeitig Regierungschef in Moskau war, gilt als Verantwortlicher für die Innenpolitik in der Präsidialverwaltung und als Kurator für die besetzten Gebiete der Ukraine. Zuvor hatte der Kreml mitgeteilt, dass Wladimir Putin selbst nicht in das Flutgebiet reise.

Offenbar russische Angriffe bei Evakuierungsmaßnahmen

19.20 Uhr: Nach dem verheerenden Dammbruch hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag das Katastrophengebiet im Süden seines Landes besucht. Er machte sich ein Bild von der laufenden Massenevakuierung und traf Anwohner, Rettungskräfte und Soldaten.

Gleichzeitig wurden in den sozialen Medien Videos veröffentlicht, die Angriffe durch russische Truppen während der Evakuierungsmaßnahmen zeigen sollen. Es soll mehrere Verletzte geben. Mehr dazu sehen Sie hier oder unten im Video.

Evakuierung im Flutgebiet: Mehrere Raketenangriffe machen Selenskyjs Besuch zu einem gefährlichen Unterfangen.

Betreiber: Wasser reicht nicht mehr für Kühlung von AKW Saporischschja

18.47 Uhr: Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms reicht das Wasser des Stausees nach ukrainischen Angaben nun nicht mehr aus, um die Reaktoren im Atomkraftwerk Saporischschja zu kühlen. Der Chef des ukrainischen Energieunternehmens Ukrhydroenergo, Igor Syrota, sagte am Donnerstag, der Wasserpegel sei unter eine kritische Marke gesunken. Das von Russland besetzte Kraftwerk liegt am nördlichen Ende des Stausees. Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms laufen riesige Wassermengen daraus ab.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hatte am Mittwoch beteuert, dass für das AKW Saporischschja keine unmittelbare Gefahr durch den Dammbruch bestehe. Allerdings werden die Kühlwasserreserven laut Grossi schnellstmöglich aufgefüllt, um vorbereitet zu sein, falls wegen des sinkenden Pegelstands bald kein Wasser mehr aus dem Reservoir gepumpt werden könne. Mit vollen Auffangbecken reiche das Wasser zur Kühlung der sechs Reaktoren einige Monate. Die Reaktoren seien abgeschaltet, bräuchten aber Kühlwasser.

Russland will ukrainischen Überraschungsangriff zurückgeschlagen haben

17.58 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach russischer Darstellung einen Vorstoß an der Front in Saporischschja unternommen. Der umfangreiche Angriff sei zurückgeschlagen worden, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen hochrangigen russischen Kommandeur, der Präsident Wladimir Putin Bericht über die Lage in der Region erstattet habe. Die Nachrichtenagentur Interfax bezeichnete den Vorstoß als versuchten Überraschungsangriff. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine ukrainische Stellungnahme liegt nicht vor.

Ukraine dementiert Beginn der Gegenoffensive

17.14 Uhr: Das ukrainische Militär weist einen US-Medienbericht zurück, wonach die Regierung in Kiew mit der lange erwarteten Gegenoffensive begonnen habe. "Uns liegen keine derartigen Informationen vor", sagt ein Sprecher des ukrainischen Generalstabs der Nachrichtenagentur Reuters. Zu Angaben auf der Basis von anonymen Quellen nehme man nicht Stellung. Zuvor berichtete der Sender NBC News unter Berufung auf nicht namentlich genannte Militärvertreter, die Offensive habe begonnen. Auch die "Washington Post" veröffentlichte einen Text darüber.

Am Donnerstag hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu mitgeteilt, die ukrainischen Streitkräfte hätten versucht, die Linien der russischen Armee in der Region Saporischschja zu durchbrechen, und dabei bis zu 1.500 Soldaten und 150 gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt. Schoigus Angaben konnten nicht unmittelbar überprüft werden. Die Ukraine äußerte sich dazu nicht.

Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar teilte am Donnerstag auf Telegram lediglich mit, dass Kämpfe im südlichen Donbass-Gebiet nahe Wuhledar anhielten. "Im Gebiet Saporischschja führt der Feind im Gebiet Orechiw eine aktive Verteidigung."

UN kann nicht in russisch besetzten Überschwemmungsgebieten helfen

17.11 Uhr: Die Vereinten Nationen bemühen sich nach dem Dammbruch in der Ukraine um Zugang zu den Überschwemmungsgebieten unter russischer Besatzung. Bislang sei das UN-Nothilfebüro OCHA nicht in der Lage, einen UN-Einsatz in der Region zu bestätigen, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke am Donnerstag in Genf. "Wir setzen unsere prinzipiellen Bemühungen fort, die von Russland kontrollierten Gebiete der Ukraine zu erreichen." Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf russischen Truppen vor, die Menschen dort im Stich zu lassen und ukrainische Rettungsversuche zu torpedieren. Internationalen Hilfsorganisationen warf er Passivität vor.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bemüht sich um Zugang, wie WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan in Genf sagte. Das sei aber nur über Vereinbarungen mit beiden Konfliktparteien möglich. In der Nacht zum Dienstag war der Kachowka-Staudamm des Flusses Dnipro schwer beschädigt worden. Riesige Wassermengen überschwemmten Dörfer, Felder und weite Landstriche.

Kiew: Dammzerstörung blockiert "Tor für Exporte" über den Dnipro

16.41 Uhr: Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine ist der als wichtige Exportroute für Agrarprodukte genutzte Fluss Dnipro streckenweise unpassierbar. "Er ist die Hauptverkehrsader der Flussschifffahrt in der Ukraine. Und die Kachowka-Schleuse war die letzte Dnipro-Schleuse, die alle Schiffe auf das offene Meer hinausließ", erklärte die staatliche Schifffahrtsverwaltung der Ukraine am Donnerstag. Nun sei das Tor für ukrainische Exporte blockiert. Rund 50 Schiffe sind im Kachowka-Stausee gestrandet, wo der Wasserspiegel sinkt. Es würden Anstrengungen unternommen, sie flussaufwärts der Stadt Saporischschja zu verlegen, wie die Schifffahrtsverwaltung mitteilte. Oberhalb von Saporischschja werde der Fluss schiffbar bleiben. Stromabwärts noch lange nicht, hieß es weiter.

Der Verlust der Exportroute ist ein weiteres Problem für die Ukraine, da Unsicherheit über die Zukunft des von den Vereinten Nationen vermittelten Abkommens besteht, das den sicheren Export von Getreide aus drei ukrainischen Häfen ermöglichen soll. Die Ukraine ist ein großer Getreide- und Ölsaatenproduzent. Die Exporte sind jedoch seit der russischen Invasion im Februar 2022 deutlich zurückgegangen. Der schiffbare Dnipro ist traditionell eine schnelle und kostengünstige Route für die Lieferung von Getreide und Ölsaaten.

Wegen Russland-Unterstützung: Großbritannien schränkt Importe aus Belarus deutlich ein

15.44 Uhr: Mit neuen Maßnahmen gegen Belarus will Großbritannien Machthaber Alexander Lukaschenko den Geldhahn abdrehen und eine Umgehung von Sanktionen gegen Russland verhindern. Künftig sei die Einfuhr von Holz, Gold, Zement und Gummi aus Belarus als "Einnahmequellen des Lukaschenko-Regimes" verboten, teilte das Außenministerium in London am Donnerstag mit. Untersagt wird zudem der Export von Banknoten und Maschinen sowie von Gütern, Technologien und Materialien, die zur Herstellung chemischer und biologischer Waffen verwendet werden könnten.

"Dieses neue Paket verschärft den wirtschaftlichen Druck auf Lukaschenko und sein Regime, das die russischen Kriegsanstrengungen aktiv unterstützt und die territoriale Integrität der Ukraine ignoriert", sagte der britische Außenminister James Cleverly.

Mit den Sanktionen sollen auch die engen Verbindungen zwischen der belarussischen und der russischen Wirtschaft getroffen und Schlupflöcher geschlossen werden, wie das Ministerium betonte. So werde der Zugang von Belarus zu britischen Finanzmärkten eingeschränkt. Auch das Einfuhrverbot für Waren wie Gold spiele hier eine Rolle, da sie möglicherweise aus Russland stammten.

Leopard-2-Panzer offenbar erstmals bei Kämpfen in Ukraine gesichtet

15.31 Uhr: Bei Kämpfen in der ukrainischen Region Saporischschja sind offenbar erstmals Leopard-2-Panzer gesichtet worden. Das legen Drohnenaufnahmen nahe, die von russischer Seite veröffentlicht und unter anderem von westlichen Kriegsbeobachtern ausgewertet wurden. Das Opensource-Portal "Osintdefender" berichtet: "Wenn diese Fotos wahr sind, handelt es sich um die erste visuelle Bestätigung, dass Leopard 2 von den ukrainischen Streitkräften im Frontkampf eingesetzt werden." Darüber berichtet auch "Geoconfirmed". Der Leopard 2 ist ein Kampfpanzer deutscher Produktion. In der Vergangenheit hatten mehrere Länder Leo-2-Panzer an die Ukraine geliefert, darunter Deutschland selbst, aber auch Polen. Lesen Sie hier mehr zum Einsatz der Leopard-2-Panzer in der Ukraine.

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Unterdessen behauptete der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, dass die russischen Streitkräfte am Donnerstag eine Offensive der ukrainischen Armee im Süden der Ukraine abgewehrt hätten. Um 1.30 Uhr Ortszeit hätten die ukrainischen Truppen mit 1.500 Soldaten und 150 gepanzerten Fahrzeugen in der Region von Saporischschja versucht, "unsere Verteidigungslinien zu durchstoßen", erklärte Schoigu. Der "Feind" sei gestoppt worden und habe sich nach schweren Verlusten zurückgezogen, behauptete der russische Minister. Die ukrainische Seite soll demnach 30 Panzer, 11 Kampffahrzeuge sowie "bis zu 350 Mann" verloren haben. Die Angaben Schoigus konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Die ukrainische Seite machte zunächst keine Angaben.

Gouverneur: Russland bombardiert Stadt Cherson

14.55 Uhr: Russland bombardiert nach Angaben des Gouverneurs der Oblast Cherson die gleichnamige Stadt. Auch in der Nähe gelegene Küstengebiete seien beschossen worden, teilt Olexander Prokudin auf Telegram mit. Ein Reuters-Reporter in Cherson sagt, er habe so etwas wie Artilleriefeuer gehört. Details nannte er nicht.

Russland besteht auf Aufklärung von Nord-Stream-Explosionen

14.51 Uhr: Russland besteht nach Medienberichten über eine mögliche ukrainische Spur bei den Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 auf einer Aufklärung des Anschlags. Es müsse eine "transparente, internationale und dringliche Untersuchung dessen erfolgen, was jetzt vor sich geht", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag mit Blick auf Medienberichte über eine mögliche Beteiligung von Ukrainern an dem Anschlag.

Russland beklagt seit langem, mit einer Forderung nach Aufklärung der Sprengungen an ihren nach Deutschland verlegten Gasleitungen nicht beteiligt zu werden. Moskau hatte stets Vorwürfe aus dem Westen zurückgewiesen, selbst die Pipelines gesprengt zu haben.

Die "Washington Post" hatte berichtet, dass die US-Regierung drei Monate vor den Explosionen im September 2022 von einem europäischen Geheimdienst von einem Plan des ukrainischen Militärs erfahren habe. "Wir wissen nicht, inwiefern solche Publikationen der Wirklichkeit entsprechen", sagte Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Aber es sei klar, dass es eine "unsaubere Angelegenheit" sei, die im Detail aufgedeckt werden müsse. Nach den Explosionen nahe der dänischen Ostseeinsel Bornholm waren vier Lecks an den beiden Pipelines entdeckt worden.

Kreml: Putin reist nicht in besetztes ukrainisches Flutgebiet

14.50 Uhr: Anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will Kremlchef Wladimir Putin zumindest vorerst nicht in das nach der Staudamm-Zerstörung überflutete südukrainische Gebiet Cherson reisen. "Nein, derzeit gibt es keine solchen Pläne", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge auf eine entsprechende Frage von Journalisten. In Cherson ist die von russischen Truppen besetzte linke Seite des Flusses Dnipro besonders schlimm von den Hochwassern betroffen, die der Bruch des wichtigen Kachowka-Staudamms ausgelöst hat.

Der Damm in der Stadt Nowa Kachowka war in der Nacht zum Dienstag beschädigt worden. Die Ukraine macht – ebenso wie viele internationale Experten – Russland für die Katastrophe verantwortlich. Die Regierung des angegriffenen Landes ist davon überzeugt, dass Moskau den Staudamm sprengen ließ, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Moskau weist das zurück und schiebt Kiew die Schuld zu. Experten halten es auch für möglich, dass der von Russland seit Langem kontrollierte Staudamm schlecht gewartet wurde und unter dem Druck der Wassermassen geborsten ist.

Kremlsprecher Peskow warf unterdessen der ukrainischen Seite vor, die russischen Evakuierungsarbeiten durch anhaltenden Beschuss von der rechten Flussseite aus zu behindern. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Zuvor hatte Kiew ähnliche Vorwürfe gegen die Russen erhoben, die im Zuge ihres seit mehr als 15 Monaten andauernden Angriffskriegs große Teile von Cherson okkupiert haben.

"Eine solche Bewegung an der Front hat es lange nicht gegeben"

14.05 Uhr: Hat die ukrainische Gegenoffensive längst begonnen? Russische Kriegsblogger schreiben über schwere Kämpfe an der Front – auch mit deutschen Panzern. Hier lesen Sie mehr dazu.

Russische Stellungen durch Überflutungen beeinträchtigt

13.35 Uhr: Russische Verteidigungsstellen am östlichen Ufer des Flusses Dnipro sind durch den Dammbruch in der Region Cherson stark beeinträchtigt. Das berichtet der US-amerikanische Think-Tank "Institute for the Study of War" (ISW) und beruft sich dabei auf Nahinfrarotaufnahmen vom 7. Juni. Insbesondere Stellungen der ersten Linie in Hola Prystan und Oleshky seien betroffen.

Mehrere Quellen berichteten demnach, dass die Orte Oleshky, Hola Prystan, Kozacha Laheri und Dnipryany fast vollständig überflutet sind; in einigen Gebieten stehe das Wasser so hoch wie ein einstöckiges Gebäude.

Der Damm in Nowa Kachowka war in der Nacht zum Dienstag zerstört worden. Die Ukraine macht – ebenso wie viele internationale Experten – Russland für die Katastrophe verantwortlich. Die Regierung des angegriffenen Landes ist davon überzeugt, dass Moskau den Staudamm sprengen ließ, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Moskau weist das zurück und schiebt Kiew die Schuld zu. Hier lesen Sie mehr dazu.

Überflutete Gebiete: Luftaufnahmen zeigen die Folgen der Staudamm-Explosion. (Quelle: t-online)

Selenskyj besucht Flutgebiet in Südukraine

10.34 Uhr: Wenige Tage nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine ist Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Hochwasserregion gereist. Im Gebiet Cherson habe er sich unter anderem ein Bild von den laufenden Evakuierungen gemacht, teilte Selenskyj am Donnerstag über seinen offiziellen Telegram-Kanal mit.

Fünf Tote nach Bruch des Kachowka-Staudamms

10.10 Uhr: Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind in der nahe gelegenen Stadt Nowa Kachowka den russischen Besatzern zufolge fünf Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den von der russischen Armee eingesetzten Bürgermeister der Stadt, die von Kreml-Truppen kontrolliert wird.

Zerstörter Kachowka-Staudamm: Wasser flutet weiter Cherson

9.54 Uhr: Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms im Süden der Ukraine fließen weiter Wassermassen aus dem Stausee ab. Der Wasserstand in dem See sei binnen 24 Stunden um einen Meter gesunken und liege mit Stand Donnerstagmorgen (7.00 Uhr MESZ) bei 13,05 Meter, teilte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew mit.

Gemeinsam mit dem staatlichen Energieversorger Ukrenerho würden nun Maßnahmen ausgelotet, um die negativen Folgen durch die Schäden am Kachowka-Wasserkraftwerk zu mindern, teilte der Konzern weiter mit. So solle etwa die Arbeitsweise anderer Wasserkraftwerke und Staudämme oberhalb der zerstörten Anlage auf dem Fluss Dnipro geändert werden, um mehr Wasser vor der Station Kachowka zu stauen und den Druck und die Überschwemmungen im Süden des Landes zu reduzieren.

Die Ukraine beschuldigt russische Truppen, das Wasserkraftwerk vermint und dann gesprengt zu haben. Dagegen behauptet Russland, der Staudamm sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden. Experten halten es auch für möglich, dass der von Russland seit langem kontrollierte Staudamm schlecht gewartet und unter dem Druck der Wassermassen zerstört wurde.

Dammbruch bei Cherson: Experten bringen weitere Erklärung ins Spiel

9.30 Uhr: Die Ukraine und Deutschland haben Russland für die Zerstörung des Staudamms bei Nowa Kachowka verantwortlich gemacht. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sprach von einem "Kriegsverbrechen" und machte Russlands Präsident Wladimir Putin verantwortlich. Moskau wiederum beschuldigte Kiew. Einige Experten bringen eine dritte Erklärung ins Spiel. Hier lesen Sie mehr dazu.

Rotes Kreuz warnt vor Minengefahr nach Zerstörung des Kachowka-Staudamms

6.01 Uhr: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine auf die katastrophalen Auswirkungen auf die Lokalisierung von Landminen hingewiesen. "Wir wussten, wo die Gefahren waren", sagte Erik Tollefsen, Leiter der Abteilung für Waffen-Belastung beim IKRK, am Mittwoch. "Nun wissen wir es nicht mehr. Alles, was wir wissen, ist, dass sie irgendwo flussabwärts sind."

Dies sei sehr beunruhigend sowohl für die betroffene Bevölkerung als auch "für all diejenigen, die kommen, um zu helfen". Das IKRK habe mehrere Monate bei Minenräumarbeiten in der Ukraine geholfen, Minenfelder kartiert und markiert sowie Training und Ausrüstung bereitgestellt. "Nun wurde all das hinweg gespült", sagte er. Antipersonenminen und Antipanzerminen wie die TM-57 seien nun an unbekannten Orten verteilt.

Die Vereinten Nationen hatten bereits am Dienstag vor den Risiken durch die vielen Minen gewarnt. Das IKRK wies nun darauf hin, dass die Minen durch die Wassermassen nicht beschädigt oder deaktiviert werden. Vielmehr könnten sie jahrzehntelang eine Gefahr darstellen.

Ex-Nato-Generalsekretär sieht Möglichkeit von Bündnis-Truppen in der Ukraine

5.20 Uhr: Eine Gruppe von Nato-Ländern könnte bereit sein, Truppen in der Ukraine zu stationieren. Wenn die Mitgliedsstaaten Kiew auf dem Gipfel des Bündnisses in Vilnius keine konkreten Sicherheitsgarantien geben, sei dies eine Option sagte der ehemalige Nato-Generalsekretär Anders Rasmussen nach einem Bericht des britischen "Guardian". Am 11. Juli soll es beim Nato-Gipfel in Vilnius um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen. Diese gibt es eigentlich nur für Mitglieder des Verteidigungsbündnisses. "Wenn sich die Nato nicht auf einen klaren weiteren Weg für die Ukraine einigen kann, besteht eine klare Möglichkeit, dass einige Länder einzelne Maßnahmen ergreifen", warnt Rasmussen.

Polen setze sich zum Beispiel sehr sich für konkrete Hilfe ein. "Ich würde nicht ausschließen, dass sich Polen in diesem Zusammenhang auf nationaler Ebene noch stärker engagieren und von den baltischen Staaten gefolgt werden würde, vielleicht auch mit der Möglichkeit von Truppen vor Ort", sagte Rasmussen. Bislang haben die Nato-Staaten die Präsenz eigener Soldaten in der Ukraine ausgeschlossen. Rasmussen ist derzeit ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der 70-Jährige war von 2009 bis 2014 Nato-Generalsekretär.

Selenskyj: Russen beschießen Fluthelfer bei Cherson

0.34 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Kreml-Armee vorgeworfen, ukrainische Hilfskräfte zu beschießen, die nach der Damm-Katastrophe bei Nowa Kachokwa Menschen aus den Fluten retten. "Wenn unsere Kräfte versuchen, die Menschen rauszuholen, dann werden sie von den Besatzern aus der Entfernung beschossen", sagte Selenskyj in einem Interview mit "Welt", "Bild" und "Politico" in Kiew.

Selenskyj hat in dem Interview zudem eine Beteiligung seiner Regierung an den Sabotage-Aktionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestritten. "Ich bin Präsident und ich gebe entsprechende Befehle. Nichts dergleichen hat die Ukraine getan. Ich würde nie so handeln", sagte Selenskyj. Angesprochen auf einen entsprechenden Artikel der "Washington Post", der eine ukrainische Beteiligung nahelegte, forderte er konkrete Beweise.

Fast 6.000 Menschen nach Staudammbruch auf beiden Seiten des Dnipro evakuiert

22.32 Uhr: Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind nach Angaben russischer und ukrainischer Behörden knapp 6.000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro in Sicherheit gebracht worden. "Unsere Rettungskräfte, Polizisten und Freiwilligen haben bereits 1894 Bürger evakuiert", sagte der ukrainische Innenminister Igor Klymenko am Mittwochabend im Fernsehen. Der von Moskau eingesetzte Regionalgouverneur Wladimir Saldo berichtete im Onlinedienst Telegram von "mehr als 4.000" evakuierten Menschen in dem von Russland besetzten Teil der Region Cherson.

Die Evakuierungen auf der von der Ukraine gehaltenen Seite des Flusses gehen laut Klymenko weiter. Insgesamt seien 30 Ortschaften überflutet, darunter zehn unter russischer Kontrolle. Es sei zu früh, über eine Rückkehr in die überschwemmten Gebiete zu sprechen, sagte Saldo. Er riet den Betroffenen, in Zentren für die vor den Fluten Geflüchteten zu warten.

Moskau droht mit Aus für Getreidedeal nach Pipeline-Explosion

20.02 Uhr: Russland hat der Ukraine einen Anschlag auf eine Ammoniakleitung vorgeworfen und deswegen mit dem Ende des Getreidedeals gedroht. "Am 5. Juni um 21 Uhr hat in der Ortschaft Masjutiwka im Gebiet Charkiw ein ukrainischer Aufklärungs- und Sabotagetrupp die Ammoniak-Pipeline 'Togliatti – Odessa' gesprengt", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Das russische Außenministerium bezeichnete die Sprengung als "Schlag gegen den Getreidedeal". International gibt es Sorgen, dass mit dem Scheitern des Abkommens die Lebensmittelpreise steigen.

Ammoniak ist ein giftiges Gas, das zu Düngemitteln verarbeitet wird. Russland ist einer der größten Ammoniak-Produzenten und -Exporteure. Eine schon zu Sowjetzeiten gebaute Leitung von Togliatti an der Wolga in die südukrainische Hafenstadt Odessa wurde nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stillgelegt. Russland hat in den vergangenen Monaten mehrfach darauf gedrungen, die Wiederinbetriebnahme der Leitung zum Teil des Abkommens zu machen.

"Das Kiewer Regime hat nicht nur einfach physisch die Möglichkeit für Ammoniaklieferungen beseitigt, der Schlag wurde auch gegen die gemeinsamen Anstrengungen bei der Hilfe notleidender Länder und im Kampf gegen Hungersnöte geführt", kritisierte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Auch die Bemühungen von UN-Generalsekretär António Guterres, der Ammoniaklieferungen in den Getreidedeal integrieren wollte, seien sabotiert worden. Insgesamt werde das Abkommen dadurch entwertet. Die russischen Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Das im vorigen Sommer geschlossene Getreideabkommen beendete eine monatelange russische Seeblockade ukrainischer Schwarzmeerhäfen. Damit kann die Ukraine als einer der wichtigsten Getreideexporteure weltweit wieder Korn ausführen – wenn auch im beschränkten Umfang. Das Abkommen wurde mehrfach verlängert, zuletzt Mitte Mai um zwei Monate. Russland beklagt allerdings, dass Versprechungen über Erleichterungen russischer Agrarexporte in dem Zusammenhang nicht eingehalten wurden.

Selenskyj wirft UN Versagen vor: "Sie sind nicht da"

19.27 Uhr: Nachdem der Staudamm in Cherson gebrochen ist, ist das Leid in der Region unermesslich. Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Hilfe. Hier lesen Sie mehr dazu.

Ukraine: Staudamm-Zerstörung bedroht mehr als 20 Kulturstätten

19.26 Uhr: Die Flutkatastrophe in Folge der Staudamm-Zerstörung am Dienstag hat mehr als 20 Museen und Kulturstätten der südukrainischen Region Cherson getroffen. Das ukrainische Kulturministerium veröffentlichte am Mittwoch eine Liste der Kulturobjekte, die durch die Flutwellen beschädigt oder gänzlich ruiniert sein sollen. Die meisten davon befinden sich demnach auf der südlichen, von Russland besetzten, Seite des Dnipro-Flusses. Die ukrainische Staatsagentur für Tourismusentwicklung veröffentlichte am Mittwoch zudem eine Karte mit Sehenswürdigkeiten und Naturerholungsgebieten, die als Folge der Flutkatastrophe nun bedroht sind.

Den Angaben des Ministeriums zufolge gehören zu den gefährdeten Objekten unter anderem die im 14. Jahrhundert gegründete Festung Tjahyn oder die sogenannte Ponjatiwske-Siedlung aus der Eisenzeit (4. Jahrhundert v. Chr.). Über Schäden in den Museen in Cherson sei nichts bekannt.

Das Kunstmuseum von Cherson wurde im vergangenen Jahr Opfer von Plünderungen durch russische Soldaten. Das Museum berichtete im November auf seiner Facebook-Seite über den Abtransport von mehreren Lastwagen voller Kunstgegenstände durch fliehende russische Besatzer.

Bewohnerin in Cherson: "Jetzt haben uns die verdammten Besatzer noch überflutet"

Moskau brüstet sich mit Panzer-Zerstörung – doch erntet nur Spott

18.11 Uhr: Eine Lüge des russischen Verteidigungsministeriums ist aufgeflogen. Prorussische Militärblogger machten den Fehler publik. Der ruft nun ordentlich Häme hervor. Sehen Sie hier das Video.

Duma-Abgeordneter: "Jeder Idiot kann das beantworten"

16.41 Uhr: Für die Propagandisten im russischen Staatsfernsehen ist klar, wer den Kachowka-Staudamm gesprengt hat. Ein Politiker verfällt in grenzenlose Schadenfreude, wie Sie in diesem Video sehen.

Greenpeace warnt vor enormen Umweltschäden nach Staudamm-Zerstörung

15.46 Uhr: Greenpeace warnt vor enormen Umweltschäden durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine. "Aufgrund des Ausmaßes der Katastrophe wird es in den kommenden Sommermonaten und darüber hinaus unweigerlich zu Auswirkungen auf die Wasserversorgung von Millionen von Menschen und die Landwirtschaft kommen", erklärte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch in Hamburg. "Zu den größten Umweltbedrohungen gehören giftige und andere Schadstoffe, schwere Schäden an empfindlichen Ökosystemen, Nationalparks und am Biosphärenreservat Schwarzes Meer."

Der Greenpeace-Atomexperte Shaun Burnie zeigte sich auch alarmiert wegen möglicher Folgen für das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja. Sinke der Wasserspiegel des Stausees zu sehr ab, könne das AKW-eigene Kühlbecken nicht mehr direkt nachgefüllt werden, sondern nur noch mit Pumpen aus anderen Quellen. "Damit wäre aber eine Situation erreicht, die außerhalb der Sicherheitsparameter für das Kraftwerk liegt", sagte Burnie.

Zudem bestehe das Risiko, dass mit dem weiteren Sinken des Pegels auch das Wasser im Kühlbecken verloren gehe. Das russische Militär müsse die Besetzung des Atomkraftwerks sofort beenden und es dem ukrainischen Personal ermöglichen, die notwendigen Maßnahmen ohne jegliche Einmischung zu ergreifen.

Ukraine meldet Vorstoß bei Bachmut

12.18 Uhr: Die Ukraine meldet Vorstöße an der Front nahe der unlängst gefallenen Stadt Bachmut von bis zu rund einem Kilometer. "Unsere Truppen sind nicht länger in der Defensive, sondern in Richtung Bachmut in der Offensive", erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram.

In den vergangenen 24 Stunden seien die Truppen zwischen 200 und 1.100 Meter vorangekommen. Berichte zum Kampfgeschehen können unabhängig nicht überprüft werden.

Wasserpegel steigen noch drei bis zehn Tage

12.09 Uhr: Die Wasserpegel in einigen von Russland kontrollierten Gebieten von Cherson werden einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass zufolge noch drei bis zehn Tage lang weiter steigen. Die Agentur beruft sich bei ihrer Prognose auf Rettungsdienste. Experten hatten dagegen zuvor erklärt, der Höchststand könnte bereits am Mittwoch erreicht werden.

Auch Olexij Kuleba, ein Vertreter der Regierung in Kiew, äußert im Fernsehen die Hoffnung, dass es nach Mittwoch keinen weiteren Anstieg der Pegel mehr gebe. In 17 Ortschaften mit insgesamt 16.000 Bewohnern sei der Höchststand bereits erreicht worden. Laut Kuleba wurden bisher 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht.

Russland: Zehntausende von Überschwemmungen betroffen

11.12 Uhr: Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind laut Angaben der russischen Besatzer im von ihnen kontrollierten Teil des Gebiets Cherson bis zu 40.000 Menschen von den schweren Überschwemmungen betroffen. "Nach vorläufigen Prognosen sind es zwischen 22.000 und 40.000", sagte der von Moskau in Cherson eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Saldo am Mittwochvormittag im russischen Staatsfernsehen auf die Frage, wie viele Menschen im Katastrophengebiet lebten.

Der Besatzungschef der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, sagte zudem, dass dort rund 100 Menschen von den Wassermassen eingeschlossen seien und gerettet werden müssten. Sieben Anwohner werden den Angaben zufolge derzeit vermisst, rund 900 sollen angeblich schon in Sicherheit gebracht worden sein. Leontjew sprach zudem von mehreren komplett oder teilweise überfluteten Orten. "Der Ort Korsunka steht – mit Ausnahme der letzten Straße – komplett unter Wasser", sagte er im russischen Fernsehen.

Am Dienstag hatte bereits die Ukraine mitgeteilt, dass auf der durch ihre Truppen befreiten rechten Seite des Flusses Dnipro rund 17.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssten. Die russischen Besatzer hatten sich mit Zahlen zunächst noch bedeckt gehalten. Mittlerweile haben sie laut staatlicher russischer Nachrichtenagentur Tass zudem den Notstand im von ihnen okkupierten Teil des Gebiets Cherson ausgerufen.

Selenskyj: Hunderttausende ohne Trinkwasser

9.55 Uhr: Hunderttausende Menschen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch den Bruch des Kachowka-Staudammes und die Überschwemmungen von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. "Die Zerstörung eines der größten Wasserreservoirs der Ukraine ist absolut vorsätzlich geschehen", teilt er auf Telegram mit. "Hunderttausende Menschen haben keinen normalen Zugang zu Trinkwasser."

Medwedew: Ukraine hat Offensive begonnen

9.49 Uhr: Die Ukraine hat nach Einschätzung der russischen Führung offensichtlich ihre seit langem erwartete Gegenoffensive gestartet. Russland müsse die Ukraine stoppen und seinerseits eine Offensive beginnen, sagt Dmitri Medwedew, der ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und dessen Stellvertreter im Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrates ist.

"Der Feind hat schon lange eine große Gegenoffensive versprochen. Und es scheint bereits etwas begonnen zu haben", teilt Medwedew auf Telegram mit. "Wir müssen den Feind stoppen und dann eine Offensive starten."

Minenfeld bei Cherson soll geflutet sein

9.43 Uhr: In Teilen der südukrainischen Oblast Cherson sind nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung wegen des Bruchs des Kachowka-Staudammes einige russische Minenfelder überflutet worden. Das teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur der besetzten Gebiete in Cherson, Wladimir Saldo, der Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Frei gespülte Minen bergen eine große Gefahr, denn sie können von den Wassermassen unkontrolliert verbreitet werden und beim Aufprall auf Bäume oder Gebäude detonieren. Auch die Ukraine hatte nach dem Dammbruch auf die Minengefahr aufmerksam gemacht.

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London: Weitere Überschwemmungen nach Damm-Zerstörung möglich

9.29 Uhr: Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine rechnen britische Geheimdienste mit weiteren Folgen. "Die Struktur des Damms wird sich in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern, was zu weiteren Überschwemmungen führen wird", teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Auf Fotos und Videos hat es den Anschein, dass ein Teil der Staumauer noch steht. Weitere Angaben machte die Behörde nicht, auch nicht dazu, wer für die Zerstörung verantwortlich sein könnte. In den überfluteten Ortschaften stieg auch am Mittwoch weiter das Wasser.

Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte auf einer Reise in die USA, britische Geheimdienste würden die Beweise zur Zerstörung noch prüfen. Derzeit sei es zu früh, um ein endgültiges Urteil über die Ursachen des Dammbruchs zu fällen. Sollte Russland verantwortlich sein, würde dies "den größten Angriff auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine seit Kriegsbeginn" darstellen und ein "neues Tief" der russischen Aggression, sagte Sunak.

Nach Dammbruch: Sieben Menschen nach russischen Angaben vermisst

7.19 Uhr: Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine werden in den nahe gelegenen Überflutungsgebieten nach Angaben der russischen Besatzungsbehörden mindestens sieben Menschen vermisst. Dies sagt der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka, die in unmittelbarer Nähe des zerstörten Damms liegt, laut der russischen Nachrichtenagentur Tass.

Ukraine: Ein Toter durch russischen Beschuss in Cherson

7.18 Uhr: In der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Behörden durch russischen Artilleriebeschuss ein Mensch getötet worden. Die russischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages die Region mehrfach beschossen, auch die gleichnamige Regionalhauptstadt Cherson, teilt Gouverneur Olexander Prokudin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer Mensch verletzt worden.

Selenskyj: Angebot über Lieferung von Kampfjets liegt vor

5.51 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eigenen Angaben zufolge ein Angebot für F-16 Kampfjets vorliegen. "Unsere Partner wissen, wie viele Flugzeuge wir brauchen", erklärt Selenskyj auf seiner Website. "Ich habe von einigen unserer europäischen Partner bereits ein Übereinkommen für die Anzahl erhalten ... Es ist ein ernsthaftes, überzeugendes Angebot."

Die Regierung in Kiew warte nun auf eine endgültige Vereinbarung mit seinen Verbündeten, einschließlich "eines gemeinsamen Abkommens mit den Vereinigten Staaten." Es ist unklar, welche Länder der Ukraine die Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen wollen.

USA: Nicht sicher über Hintergründe der Staudamm-Zerstörung

1.44 Uhr: Die USA haben keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine – ein amerikanischer UN-Vertreter hält eine Sabotage durch Kiew aber für unwahrscheinlich.

"Warum sollte die Ukraine so etwas ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Menschen antun, ihr Land überschwemmen und Zehntausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das macht einfach keinen Sinn", sagte der stellvertretende Botschafter Robert Wood am Dienstag vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Wood sagte, er hoffe, in einigen Tagen mehr Informationen zu dem offensichtlichen Angriff auf den Damm zu haben.

Die Ukraine beschuldigt Russland, den Damm gesprengt zu haben, dessen Zerstörung große Überflutungen verursacht hat. Moskau behauptet, dass ukrainische Truppen die Anlage beschossen hätten. Nach UN Angaben sind mindestens 16.000 Menschen in der Region durch Überschwemmungen obdachlos geworden.

Wassermassen brechen durch den Kachowka-Staudamm: Die Ukraine und Russland weisen sich gegenseitig die Schuld zu. (Quelle: t-online)

Staudamm: Kiew und Moskau schieben sich Schuld zu

1.30 Uhr: Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine haben sich Kiew und Moskau vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig die Schuld zugewiesen. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia sprach am Dienstag bei einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung in New York von einem "Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus". Die Sprengung sei "ein weiteres Beispiel für den Völkermord Russlands an den Ukrainern."

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte dagegen, dass der Vorfall auf "vorsätzliche Sabotage Kiews" zurückzuführen und wie ein Kriegsverbrechen einzuordnen sei. Der Staudamm sei für ein "unvorstellbares Verbrechen" benutzt worden.

Gouverneur: Ammoniak-Pipeline unter russischem Beschuss

1.10 Uhr: Russische Streitkräfte beschießen wiederholt eine Ammoniak-Pipeline in der ukrainischen Region Charkiw. Das sagte der Gouverneur der Region. "Es besteht keine Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Menschen", teilte Oleh Synjehubow auf der Nachrichten-App Telegram mit. Die Pipeline ist möglicherweise entscheidend für die Verlängerung des Abkommens, das trotz des Krieges die sichere Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus den Häfen am Schwarzen Meer ermöglichen soll.

Selenskyj: Gesprengter Staudamm "Massenvernichtungs-Umweltbombe"

0.06 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Zerstörung des Staudamms als eine "Massenvernichtungs-Umweltbombe". Nur die vollständige Befreiung der Ukraine von den russischen Besatzern werde sicherstellen, dass es keine weiteren derartigen "Terroranschläge" geben werde, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Regierung in Moskau macht ihrerseits die Ukraine für die Zerstörung des Damms verantwortlich.

IAEA: Atomkraftwerk hat für mehrere Monate Kühlwasser

21.59 Uhr: Nach der Zerstörung des Staudamms hat das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) noch für mehrere Monate Kühlwasser. Der nahe gelegene Kühlteich sei gegenwärtig voll und die sechs Reaktoren heruntergefahren, teilt die UN-Agentur mit. Es seien Maßnahmen zur Einsparung von Wasser eingeleitet worden. Allerdings sei eine bereits sehr schwierige Lage nun noch schwieriger geworden.

THW schickt Wasserfilter in die Ukraine

21.40 Uhr: Nach der Explosion des Kachowka-Staudamms in der Ukraine hat das Technische Hilfswerk (THW) Hilfe zugesagt. Der ukrainische Katastrophenschutz (DSNS) erhalte 5.000 Wasserfilter, teilte das THW am Dienstag in Bonn mit. Jeder dieser Filter stelle die Versorgung einer Familie mit sauberem Wasser sicher. Finanziert würden die Hilfsgüter vom Auswärtigen Amt.

"Mit der Lieferung der Wasserfilter leistet das THW einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Menschen, die in der Ukraine vor den Wassermassen fliehen mussten," erklärte THW-Präsident Gerd Friedsam.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro war bei einer Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, große Mengen Wasser traten aus. Auf beiden Seiten des Flusses wurde die Evakuierung zehntausender Menschen eingeleitet. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich.

Die Ukraine hat wegen der Lage vor Ort ein Hilfeersuchen über das Europäische Katastrophenschutzverfahren gestellt. "Die EU ist bereit, die nötige Unterstützung und die humanitäre Hilfe zu liefern, um die Folgen der von Russland verursachten Katastrophe zu bewältigen", teilte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstagabend nach einem Telefonat mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auf Twitter mit.

Rheinmetall bekommt weiteren Panzerauftrag

20.07 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall bereitet weitere Panzer für den Transport in die Ukraine vor. Man habe einen Auftrag vom Bundesverteidigungsministerium über 20 Schützenpanzer Marder bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag an seinem Produktionsstandort in Unterlüß (Niedersachsen) mit. Die Fahrzeuge sollen bis Ende Juli an das von Russland angegriffene Land geliefert werden.

40 Marder wurden bereits geliefert, 20 davon von Rheinmetall und 20 aus Beständen der Bundeswehr. Außerdem bietet Rheinmetall 60 weitere Marder an, die noch aufbereitet werden müssen.

Der Marder wird seit Anfang der 70er-Jahre von der Bundeswehr genutzt. Er wird schrittweise durch den Nachfolgepanzer Puma ersetzt. Für die Ukraine bereitet Rheinmetall alte Panzer so auf, dass sie sich für den Fronteinsatz eignen.

Ebenfalls bis Ende Juli soll die erste Charge über 10.000 Schuss 35-Millimeter-Munition für den Flugabwehr-Panzer Gepard verschickt werden, die in der Ukraine dringend gebraucht wird. Insgesamt hat Rheinmetall einen Vertrag über die Lieferung von 300.000 Schuss. Außerdem will Rheinmetall in dem osteuropäischen Staat Fuchs-Transportpanzer herstellen.

USA: Ursache für Damm-Sprengung bislang nicht klar

20.03 Uhr: Die US-Regierung kann nach eigener Darstellung nicht abschließend die Ursache für die Zerstörung des Staudamms benennen. Es würden Berichte geprüft, wonach die Explosion von Russland verursacht worden sei, sagt Sprecher John Kirby. Klar sei jedoch, dass die Zerstörung des Dammes wahrscheinlich viele Tote verursacht habe und Tausende von Ukrainern evakuiert werden müssten. Der Schaden könne auch verheerende Auswirkungen auf die Energieversorgung des Landes haben.

Einem Medienbericht zufolge deuteten US-Geheimdiensterkenntnisse darauf hin, dass Russland hinter der Zerstörung des Kachowka-Staudamms steckt. Das meldet der Sender NBC News.

UN-Sicherheitsrat soll wegen Damm tagen – vielleicht mit Selenskyj

19.13 Uhr: Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine soll noch am Dienstag den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen. Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, teilten Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beantragte einer Quelle zufolge, virtuell bei der Veranstaltung sprechen zu dürfen. UN-Generalsekretär António Guterres wurde gefragt, das mächtigste Gremium der Weltorganisation zu briefen.

Die Ukraine beschuldigt Russland, den Damm gesprengt zu haben, dessen Zerstörung große Überflutungen verursacht hat. Moskau behauptet, dass ukrainische Truppen die Anlage beschossen hätten.

Statthalter meldet Überschwemmung von Ortschaft nach Dammbruch

17.05 Uhr: Der kleine Ort Oleschky ist nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms laut einem von Russland eingesetzten Statthalter nahezu vollständig überschwemmt. Eine Evakuierung sei nur unter Einsatz von Spezialgerät möglich, erklärt der Vertreter der von Russland ernannten Regierung in der ukrainischen Provinz Cherson. Oleschky liegt an dem von Russland kontrollierten südlichen Flussufer des Dnipro.

EU kritisiert Russland für "unverantwortliches Atompoker" in der Ukraine

16.33 Uhr: Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine gefährdet nach Angaben der EU Hunderttausende Zivilisten. Betroffen seien etwa 80 Siedlungen, darunter auch die Gebietshauptstadt Cherson, teilten der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarcic am Dienstag mit. Zudem beeinflussten die sinkenden Wasserstände den Kühlwasserzugang des Atomkraftwerks Saporischschja.

Die beiden EU-Vertreter machten wie andere europäische Spitzenpolitiker Russland für die Zerstörung verantwortlich. Indem Russland das ordnungsgemäße Funktionieren der Sicherheits- und Sicherungssysteme des Kraftwerks gefährde, setze es seinen "unverantwortlichen Atompoker" fort, kritisierten Borrell und Lenarcic.

Sie boten der Ukraine darüber hinaus Unterstützung der EU an. Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen verfolge aktiv die Lage und stehe in engem Kontakt mit dem ukrainischen staatlichen Nothilfedienst, teilten sie mit. Man stehe bereit, um auf alle unmittelbaren Bedürfnisse einzugehen – einschließlich nach Nahrungsmitteln und Trinkwasser.

Scholz zu möglichem Gespräch mit Wladimir Putin: "Werde es wieder tun"

16.15 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, erneut mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine reden zu wollen. In der Sendung "RTL Direkt Spezial - Am Tisch mit Olaf Scholz" sagte der Kanzler, er habe länger nicht mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen, weil es wegen des Kriegsverlaufs nicht der richtige Moment gewesen sei. "Aber ich habe vor, es wieder zu tun", fügt Scholz hinzu. Er werde dann versuchen, Putin zu überzeugen, dass der russische Versuch, sich die Ukraine einzuverleiben, nicht funktionieren werde.

Scholz beschuldigte Russland, für die Sprengung des Kachowka-Staudamms verantwortlich zu sein. "Das ist nach allem, was man annehmen kann, eine Aggression der russischen Seite, um die ukrainische Offensive zur Verteidigung des eigenen Landes aufzuhalten", so Scholz. Dies zeige, dass eine neue Dimension im Krieg erreicht sei.

Bewohner von Cherson: "Die Flut kommt"

15.57 Uhr: Durch die teilweise Zerstörung des Staudamms sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers, Igor Klymenko, 24 Ortschaften überschwemmt worden. "Rund eintausend" Bewohner seien bereits aus den betroffenen Zonen gebracht worden, die Evakuierung laufe weiter.

Auch in der ein wenig flussabwärts am Dnipro liegenden Großstadt Cherson steigt das Wasser. Mit Sorge beobachteten die Anwohner von einer Brücke aus die braune Flut. Der Wasserspiegel sei bereits drei Meter höher, bemerkte einer von ihnen. "Die Flut kommt. Sie können es mit eigenen Augen sehen", sagte ein anderer Anwohner.

Aus Angst vor den Wassermassen begannen einige Menschen, ihre Habseligkeiten zu packen und in Sicherheit zu bringen. "Wir bringen unsere Sachen ein weniger höher", erklärte eine Anwohnerin, während sie neben einem Anhänger mit ihrem Hab und Gut stand, darunter eine Waschmaschine. Viele der Bewohner machen Russland für die teilweise Zerstörung des Damms verantwortlich. Moskau wies die Vorwürfe bislang zurück.

IAEA warnt vor weitreichenden Folgen für AKW Saporischschja

15.54 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der ukrainischen Region Cherson vor den Folgen für die Kühlung des Atomkraftwerks Saporischschja gewarnt. In "ein paar Tagen" könne der Pegel des Stausees so niedrig sein, dass das Wasser nicht mehr zum Kraftwerk gepumpt werden könne, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag. Der teilweise zerstörte Staudamm liegt am Fluss Dnipro, der das Atomkraftwerk mit Kühlwasser versorgt.

Derzeit sinke der Wasserpegel im Stausee durch die Schäden am Damm um etwa fünf Zentimeter pro Stunde, sagte Grossi. Am frühen Dienstag habe der Pegel des Stausees bei etwa 16,4 Metern gelegen. Falle er unter 12,7 Meter, könne das Wasser nicht mehr abgepumpt werden, um die Kühlkreisläufe des Kraftwerks zu versorgen. Dies könne in "ein paar Tagen" geschehen.

Das Personal des Kraftwerks unternehme daher "alle Anstrengungen, um so viel Wasser wie möglich in die Kühlkanäle und die zugehörigen Systeme zu pumpen", sagte der IAEA-Chef, der das AKW eigenen Angaben zufolge in der kommenden Woche besuchen will. Die IAEA wolle zudem prüfen, ob ein großer Kühlteich in der Nähe des Kraftwerks geeignet wäre, für "ein paar Monate" Wasser zur Kühlung zu liefern.

Die Reaktoren des Atomkraftwerks Saporischschja sind bereits abgeschaltet. Der Brennstoff in den Reaktorkernen und in den Lagerbecken muss allerdings ständig gekühlt werden, um eine Kernschmelze und die Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umwelt zu verhindern.

Selenskyj: Russland hat "ökologische Massenvernichtungswaffe" gezündet

15.17 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Reaktion der Weltgemeinschaft auf die teilweise Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden seines Landes gefordert, für die er Moskau verantwortlich macht. Russland wies diesen Vorwurf bislang zurück. "Das ist die größte menschengemachte Umweltkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten", sagte er bei einer Sicherheitskonferenz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Dort war er am Dienstag per Video zugeschaltet. "Russland hat eine ökologische Massenvernichtungswaffe gezündet", so Selenskyj weiter.

Er wies die vom Kreml verbreitete Behauptung zurück, die Ukraine habe den Damm selbst zerstört und damit eine verheerende Flutwelle verursacht. "Russland kontrolliert den Kachowka-Damm mit dem Wasserkraftwerk seit über einem Jahr", sagte Selenskyj nach Angaben seines Präsidialamtes. "Und es ist physisch unmöglich, ihn von außen durch Beschuss zu zerstören." Der Staudamm sei von russischen Soldaten vermint worden. "Und sie haben ihn gesprengt."

Als Konsequenz forderte der ukrainische Präsident eine energische gemeinsame Verteidigung Europas gegen Russland. Durch den geborstenen Damm fließt das Wasser des Kachowka-Stausees seit Dienstagnacht ungehindert ab und hat schon zahlreiche Ortschaften überschwemmt. "Die Welt muss reagieren", forderte Selenskyj auch auf Telegram.

Aufnahmen zeigen überflutetes Cherson

15.02 Uhr: Erste Videoaufnahmen im Kurznachrichtendienst Twitter zeigen Überschwemmungen in der Region Cherson – verursacht durch die Sprengung des Kachowka-Staudamms. Das folgende Video soll am Rande der Stadt Cherson aufgenommen worden sein. Der Gründer der Investigativplattform Bellingcat, Eliot Higgins, hat den Standort der Aufnahme ausgemacht.

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Ukraine: Diese russische Brigade soll den Staudamm gesprengt haben

15 Uhr: Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig, für die Sprengung des Kachowka-Staudamms verantwortlich zu sein. Beide streiten eine Beteiligung an den Angriffen auf den Damm wiederum ab. Die Ukraine glaubt allerdings zu wissen, welcher russischen Brigade die Sprengung anzulasten ist. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf die ukrainische Nachrichtenagentur Liga, die den Chef des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates Oleksii Danilov zitiert.

Demnach beschuldigt Danilov die 205. motorisierte Schützenbrigade Russlands, den Anschlag auf den Staudamm verübt zu haben. Die Brigademitglieder seien im Kraftwerk in der Nähe der von Russland besetzten Nowa Kachowka stationiert und kontrollierten die Anlage.

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Ukraine wirft Russland Beschuss von Evakuierungsgebieten vor

14.12 Uhr: Russland soll Gebiete im Süden von Cherson beschießen, die nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms evakuiert werden. Das berichtet "The Guardian" unter Berufung auf den ukrainischen Innenminister Ihor Klymenko. Wie dieser dem ukrainischen Fernsehen gesagt habe, seien bei den Angriffen zwei Polizisten verletzt worden. "Der Beschuss geht derzeit weiter", sagte Klymenko demnach.

Behörde in Cherson plant Evakuierung von drei Bezirken

14 Uhr: In der zum Teil von russischen Truppen kontrollierten südukrainischen Oblast Cherson sollen nach Angaben der Besatzungsverwaltung drei Bezirke wegen der Staudammzerstörung evakuiert werden. Dies seien Nowa Kachowka, Golo Pristan und Oleschky, teilt die Verwaltung auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Die beiden letztgenannten Bezirke befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Dnipro. Russland kontrolliert das linke Ufer des Flusses im Osten, die Ukraine das rechte Ufer im Westen.

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Dnipro nach Staudammexplosion offenbar mit 150 Tonnen Motoröl verschmutzt

12.51 Uhr: Nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben 150 Tonnen Motoröl in den Fluss Dnipro geflossen. In den Online-Netzwerken warnte die Presseberaterin des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, Daria Sariwna, vor einer Gefährdung der Umwelt. "Es besteht auch die Gefahr neuer Öllecks, die sich negativ auf die Umwelt auswirken", erklärte Sariwna im Onlinedienst Telegram. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich, den Staudamm gesprengt zu haben.

Internationale Reaktionen auf Staudammexplosion

12.47 Uhr: Zahlreiche Länder haben die Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine scharf verurteilt. "Putin und seine Schergen müssen für die Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden", twitterte etwa die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckhardt. Weitere Reaktionen zu dem Angriff auf den Staudamm lesen Sie hier.

EU wirft Russland nach Dammzerstörung "barbarische Aggression" vor

12.42 Uhr: Die Europäische Union verurteilt die Zerstörung des Kachowka-Staudamms. Dies sei ein weiteres Beispiel für die "barbarische Aggression" Russlands gegen die Ukraine, sagt der Sprecher der EU-Kommission, Peter Stano, vor der Presse in Brüssel. "Dies ist ein neues Zeichen der Eskalation, das die schreckliche und barbarische Natur der russischen Aggression gegen die Ukraine auf ein beispielloses Ausmaß bringt." Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, den Damm an dem riesigen Stausee zerstört zu haben.

Ukraine fordert weitere Sanktionen: "Russland ist eine globale Bedrohung"

12.40 Uhr: Die Ukraine hat die Zerstörung des Kachowka-Staudamms als "größte menschengemachte Katastrophe seit Jahrzehnten" eingestuft. Hunderttausende bekämen in den kommenden Jahren die negativen Folgen zu spüren, warnte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, am Dienstag in Kiew. Er bezeichnete Russland als "Terrorstaat", der seinen Angriffskrieg auf eine neue Stufe stelle. "Heute ist Russland eine globale Bedrohung." Das Land müsse seinen Sitz im UN-Sicherheitsrat verlieren. Russland gehört dort zu den fünf Vetomächten.

Auch Außenminister Dymtro Kuleba verurteilte den Anschlag auf den Staudamm und das Wasserkraftwerk als "abscheuliches Kriegsverbrechen". Er warf Russland vor, die "größte technische Katastrophe in Europa seit Jahrzehnten" verursacht zu haben. Tausende Zivilisten seien in Gefahr. "Die Ukraine steht vor einer großen humanitären und ökologischen Krise", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Vorwürfe aus Moskau, Kiew sei verantwortlich für die Zerstörung, wies der Minister als Propaganda zurück.

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Die Ukraine fordert wegen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms zudem eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Dort müsse der "russische Terrorangriff" beraten werden, fordert das Außenministerium. Es verlangt zudem weitere Sanktionen gegen Russland, die insbesondere die russische Raketenindustrie und den Atombereich treffen sollten.

Russland wirft der Ukraine Sabotage vor

12.25 Uhr: Russland weist Vorwürfe scharf zurück, für die Zerstörung des Kachowka-Staudammes verantwortlich zu sein. "Das war die Ukraine", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Er wirft dem Nachbarland Sabotage vor. Diese könne sehr schwerwiegende Konsequenzen für Zehntausende Menschen in der Region haben. Die Sabotage stehe offenbar in Zusammenhang damit, dass die großangelegte Offensive der Ukraine ins Stocken gerate, sagt Peskow. Er fügt hinzu, dass der russische Präsident Wladimir Putin über die Vorfälle an dem Staudamm unterrichtet worden sei.

Die Ukraine hatte Russland beschuldigt, für die Sprengung des Staudamms verantwortlich zu sein. Moskau habe damit die geplante ukrainische Gegenoffensive aufhalten wollen, hieß es aus Kiew. Die ukrainischen Streitkräfte werden sich jedoch nach eigenen Angaben nicht von der Rückeroberung russisch besetzter Gebiete abhalten lassen. Die Ukraine verfüge über "alle notwendigen Boote und Pontonbrücken, um Wasserhindernisse zu überwinden", hieß es in einer Mitteilung der Abteilung für strategische Kommunikation vom Dienstag.

IAEA warnt vor Zerstörung des Kühlbeckens für das AKW Saporischschja

12.22 Uhr: Die UN-Atomaufsicht IAEA geht davon aus, dass es für die Kühlung des Atomkraftwerks Saporischschja ausreichend Wasser aus anderen Quellen als dem Kachowkaer Stausee mit seinem geborstenen Damm gibt. Zentral dafür sei das Kühlbecken beim AKW selbst, das unbedingt intakt bleiben müsse, erklärt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA).

IAEA-Chef Rafael Grossi appelliert deshalb an die Ukraine und Russland, das Becken zu verschonen. Es dürfe nichts unternommen werden, was die Unversehrtheit des Beckens gefährde. Das Wasser darin dürfte schätzungsweise einige Monate zur Kühlung reichen, da die Reaktoren in Saporischschja bereits seit einigen Monaten abgeschaltet seien.

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Ukraine vor UN-Gericht: "Russlands Taten sind die eines terroristischen Staates"

12.10 Uhr: Die Ukraine hat Russland vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen wegen der Zerstörung des Nowa-Kachowka-Staudamms im Süden des Landes Staatsterrorismus vorgeworfen. Der ukrainische Sonderbotschafter Anton Korynevych sprach am Dienstag vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag von einem gezielten Anschlag, der die Sicherheit der Bevölkerung bedrohe und zu schweren Umweltschäden führen könne. "Russlands Taten sind die eines terroristischen Staates." Moskau wiederum beschuldigt die Ukraine, hinter der Sprengung des Staudamms zu stecken.

Vor dem UN-Gericht in den Niederlanden begann am Dienstag die Verhandlung über eine Klage der Ukraine gegen die russische Aggression seit 2014. Kiew hatte die Klage bereits 2017 eingereicht. Korynevych warf dem Nachbarland eine systematische Kampagne gegen die Ukraine, deren Bevölkerung und deren Kultur vor. Die Aggression habe 2014 im Donbass und auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim begonnen, die Russland bis heute annektiert.

Militärexperte Masala: Russen haben den Damm gesprengt

12.08 Uhr: Der bekannte Militärexperte Carlo Masala macht Russland für die Sprengung des Kachowka-Staudamms verantwortlich. "Alles spricht dafür, dass die Russen den Damm gesprengt haben", sagte er am Dienstag t-online. Welche Ziele der Kreml damit verfolge, lesen Sie hier.

"Ökozid?": So leiden Tiere jetzt unter der Dammsprengung

Betreiber des AKWs Saporischschja: Lage ist nicht kritisch

12.03 Uhr: Die Lage am Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des staatlichen Betreibers Energoatom nach der Zerstörung des Kachowka-Staudammes nicht kritisch. Ein Absinken des Pegelstandes im Stausee, der das AKW mit Kühlwasser versorgt, werde sich nicht auf den Wasserstand in den Abklingbecken des Kraftwerkes auswirken, in denen die abgebrannten Brennelemente lagern, sagt Energoatom-Chef Petro Kotin.

Von der Leyen fordert "Armee der Europäer"

12 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich für eine "Armee der Europäer" ausgesprochen. Sie halte auch eine gemeinsame Europäische Armee für denkbar, sagt sie im WDR-Europaforum auf eine entsprechende Frage. Sie wisse aber, wie schwierig die Entscheidung sei, wer am Ende über einen Einsatz bestimme.

Hintergrund ist etwa die in Deutschland nötige Bundestagszustimmung für Auslandseinsätze. Bundeskanzler Olaf Scholz bremst die Debatte dagegen: "Wir sollten uns auf das konzentrieren, was jetzt ansteht", sagt er auf derselben Veranstaltung mit Hinweis auf eine engere Kooperation etwa in der Rüstungsindustrie.

Ukrainischer Kommandeur: Dammsprengung wird ukrainische Gegenoffensive nicht verhindern

11.55 Uhr: Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine werde die geplante Gegenoffensive der ukrainischen Truppen nicht verhindern, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen hochrangigen ukrainischen Befehlshaber. "Was die Verhinderung unserer Offensivaktionen betrifft, hat die Militärführung solche verräterischen Aktionen des Feindes voll berücksichtigt", sagte Serhiy Naev, Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte. Auch in Gebiete, die nun von Überflutungen bedroht sind, werde man demnach vordringen.

Selenskyj: Russische Truppen sprengten Wasserkraftwerk von innen heraus

11.40 Uhr: Die russischen Truppen haben das Kachowka-Wasserkraftwerk offenbar von innen heraus gesprengt, schrieb der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. In der Nacht um 02.50 Uhr hätten "russische Terroristen" eine interne Sprengung des Wasserkraftwerks vorgenommen, erklärt er. "Ungefähr 80 Siedlungen befinden sich im Überschwemmungsgebiet."

Rettungsdienste: Rund 600 Häuser sind überflutet

11.34 Uhr: Rund 600 Häuser sind infolge des Bruchs des Kachowka-Staudammes überflutet. Das teilen Rettungsdienste der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

Animationen zeigen, wohin sich die Wassermassen in den kommenden Stunden ausbreiten könnten. (Quelle: t-online)

Bürgermeister: Nowa Kachowka steht unter Wasser

11.25 Uhr: Nowa Kachowka steht unter Wasser. Das teilt der von Russland installierte Bürgermeister Wladimir Leontjew der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Die Stadt liegt direkt am zerstörten Staudamm.

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Ukrainisches Militär: Staudammsprengung sollte Vormarsch stoppen

11.23 Uhr: Die russischen Truppen haben nach Darstellung des ukrainischen Militärs den Kachowka-Staudamm gesprengt, um die ukrainischen Streitkräfte an der Überquerung des Dnipro zu hindern. "Das ist eine hysterische Reaktion", sagt die Sprecherin des Militärkommandos Süd, Natalia Humeniuk. Den russischen Truppe sei klar gewesen, dass es zu einer Bewegung der ukrainischen Verteidigungskräfte kommen würde. "Sie versuchten auf diese Weise Einfluss auf die Verteidigungskräfte zu nehmen, damit die von ihnen befürchtete Überquerung des Dnipro nicht zustande kam."

Behörden in Nowa Kachowka rufen Notstand aus

11.16 Uhr: Im Bezirk Nowa Kachowka haben die Behörden den Notstand ausgerufen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Erlass der von Russland installierten örtlichen Besatzungsbehörden. Das Gebiet liegt in der von russischen Truppen zum Teil kontrollierten südukrainischen Oblast Cherson.

Scholz sieht in Staudammsprengung "neue Dimension" des Krieges

11.15 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der ukrainischen Region Cherson eine "neue Dimension" des Ukraine-Kriegs. Die Beschädigung des Damms sei etwas, "das zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt", sagte Scholz am Dienstag beim "Europaforum" des WDR in Berlin. Es sei eine Entwicklung, "die wir mit Sorgfalt und mit Sorge betrachten".

Eine eindeutige Schuldzuweisung an die Adresse Russlands vermied der Kanzler, wies allerdings auf Anzeichen für eine russische Verantwortung hin. Russland habe "jetzt viele Rückschläge erleben müssen", sagte Scholz. Russland habe "daraus immer den Schluss gezogen, mit noch gesteigerter Aggression gegen die Ukraine vorzugehen".

Die Ereignisse um den Staudamm seien etwas, "das sich einreiht in viele, viele der Verbrechen, die wir in der Ukraine gesehen haben, die von russischen Soldaten ausgegangen sind", sagte Scholz weiter. Russland betreibe eine "Kriegsführung, die immer auch zivile Ziele – Städte, Dörfer, Krankenhäuser, Schulen, Infrastrukturen – angegriffen hat, was mit einer militärischen Kriegsführung ja erstmal gar nicht verbunden wäre".

Moldaus Präsidentin Sandu bietet Selenskyj Unterstützung an

11.07 Uhr: Maia Sandu, Präsidentin der Republik Moldau, hat die Zerstörung des Kachowka-Staudamms verurteilt und die Unterstützung ihres Landes angeboten: "Ich verurteile die Zerstörung des Nowa-Kachowka-Staudamms heute Morgen aufs Schärfste", schrieb die Politikerin auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Russlands Angriffe auf kritische Infrastruktur käme einem Kriegsverbrechen gleich. "Präsident Selenskyj, wir sind bereit, als Reaktion auf die Überschwemmungen Hilfe zu leisten und die Bemühungen zur Abmilderung der Auswirkungen zu unterstützen", richtete sie ihre Worte an den ukrainischen Präsidenten.

Wasserpegel des Kachowka-Stausees war vor Sprengung wohl auf Rekordhoch

10.52 Uhr: Der Wasserstand im Kachowka-Stausee war vor der Zerstörung des Staudamms offenbar auf einem historischen Rekordhoch. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1992 sei der Pegel noch nie so hoch gewesen, schreibt die "New York Times". Die russischen Streitkräfte hätten anscheinend zu wenige Schleusen offen gelassen, schreibt David Helms, ehemaliger Meteorologe der US-Luftwaffe, der den Damm erforscht. Durch die Schneeschmelze und die Regenfälle im Frühjahr sei auf diese Weise zu viel Wasser in den Stausee gelaufen.

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Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Zerstörung von Damm zeigt "Brutalität des russischen Krieges"

10.51 Uhr: Die Zerstörung des Kachowka-Staudammes zeigt nach den Worten von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Brutalität des von Russland geführten Krieges in der Ukraine. "Die heutige Zerstörung des Kachowka-Staudamms gefährdet Tausende Zivilisten und verursacht schwere Umweltschäden", erklärt Stoltenberg auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. "Das ist eine ungeheuerliche Tat, die einmal mehr die Brutalität des russischen Krieges in der Ukraine zeigt."

Russische Behörden: Keine größere Evakuierung in Cherson notwendig

10.50 Uhr: Der von Russland installierte Verwaltungschef der südukrainischen Oblast Cherson sieht keine Notwendigkeit für eine größere Evakuierung. Für die Zerstörung des Staudamms macht Gouverneur Wladimir Saldo in einem auf Telegram verbreiteten Video die ukrainische Regierung verantwortlich. Diese wolle damit vom Scheitern ihrer Gegenoffensive im Osten ablenken. Die Ukraine wirft Russland hingegen vor, den Staudamm gesprengt zu haben. Russland hat Cherson vor Monaten für annektiert erklärt, obwohl seine Truppen nur einen Teil des Gebietes kontrollieren.

Tschechien wirft Russland Einsatz von Massenvernichtungswaffen vor

10.40 Uhr: Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine hat Tschechien Russland dafür verantwortlich gemacht. Außenminister Jan Lipavsky warf der Führung in Moskau am Dienstag vor, die Grenzen ihrer Aggression immer weiter zu verschieben. "Der Angriff auf den Staudamm von Nowa Kachowka oberhalb von bewohnten Gebieten ist vergleichbar mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Zivilisten", schrieb er auf Twitter. Solch ein brutales Vorgehen müsse bestraft werden.

Für die Sprengung des Damms machen sich Kiew und Moskau gegenseitig verantwortlich. Befürchtet wird, dass der Bruch der Staudammmauer in der umkämpften Region Cherson zu massiven Überschwemmungen führt.

Ukrainische Regierung sieht keine Gefahr für Energieversorgung

10.30 Uhr: Die Zerstörung des Staudammes des Wasserkraftwerkes Kachowka stellt nach Einschätzung der ukrainischen Regierung keine direkte Bedrohung für die Stromversorgung des Landes dar. "Die Explosion ... hatte keine direkte Auswirkung auf die Lage des Energiesystems des Landes", teilt das Energieministerium mit. "Es bestehen keine Gefahren für die Stabilität der Stromversorgung", heißt es in einer Erklärung. "Der produzierte Strom reicht aus, um den Bedarf der Verbraucher zu decken."

Behörden: Damm bröckelt weiter – Wasserstrom unkontrollierbar

10.22 Uhr: Der Kachowka-Staudamm bröckelt örtlichen Behörden zufolge weiter. Das strömende Wasser sei nicht kontrollierbar, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die von Russland eingesetzte Verwaltung in der Stadt Nowa Kachowka, die direkt am Damm liegt.

Prigoschin verspottet russische Erfolgsmeldung als "absurde Science-Fiction"

10.15 Uhr: Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Berichte des russischen Verteidigungsministeriums über eine angeblich abgewehrte ukrainische Offensive in der Region Donezk verurteilt. Er verspottete sie der Nachrichtenagentur Reuters zufolge als "einfach wilde und absurde Science-Fiction". Mehr zu Prigoschins Kritik an den russischen Behörden lesen Sie hier.

Ukraine: Dammsprengung soll Kriegsende herauszögern

10.10 Uhr: Die Ukraine hat nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden Russland ein klares Motiv zugeschrieben. Russland habe offensichtlich das Ziel, unüberwindbare Hindernisse für die geplante ukrainische Großoffensive zu schaffen, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei der Versuch, das Ende des Krieges hinauszuzögern, und ein vorsätzliches Verbrechen. Russland müsse international als Terrorstaat eingestuft werden. Moskau wiederum gab Kiew die Schuld.

"Auf einem riesigen Territorium wird alles Leben zerstört", schrieb Podoljak. "Viele Ortschaften werden zerstört; der Umwelt wird enormer Schaden zugefügt." Im Fernsehen fügte er hinzu, dass Russland mit dem Anschlag im umkämpften Gebiet Cherson die Initiative im Krieg wieder an sich reißen und die europäischen Staaten einschüchtern wolle. Das Gebiet ist zum größten Teil von russischen Truppen besetzt, sie kontrollieren auch das Kraftwerk und damit den Füllstand im Stausee. Die Gebietshauptstadt Cherson ist unter ukrainischer Kontrolle.

Umgesetzt habe die Sprengung des Wasserkraftwerks nach ersten Erkenntnissen die 205. Motorisierte Schützeneinheit der russischen Armee, sagte Podoljak. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte deshalb mehr Tempo bei den westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Jeder müsse verstehen, dass es für Moskau keine roten Linien gebe.

Russische Behörden: Wasser in Nowa Kachowka könnte um bis zu zwölf Metern steigen

10.07 Uhr: Der Wasserstand in Nowa Kachowka könnte örtlichen Behörden zufolge nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms insgesamt um bis zu zwölf Meter steigen. Das schätzt der von der russischen Besatzungsmacht installierte Bürgermeister von Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, in einer auf Telegram verbreiteten Erklärung. Nowa Kachowka ist der Teil der Stadt Kachowka, der direkt am Staudamm liegt. Kachowka selbst liegt weiter östlich. Den Behörden zufolge wird das Wasser in Nowa Kachowka in den kommenden 72 Stunden ansteigen.

EU-Ratspräsident Michel: "Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt klar als Kriegsverbrechen"

9.55 Uhr: EU-Ratspräsident Charles Michel hat die offenbar absichtliche Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine verurteilt. Er sei "schockiert über den beispiellosen Angriff auf den Nowa-Kachowka-Staudamm", schrieb Michel am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Die Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt klar als Kriegsverbrechen – und wir werden Russland und seine Stellvertreter zur Verantwortung ziehen", schrieb Michel.

Der Ratspräsident will den Vorfall demnach Ende Juni beim nächsten EU-Gipfel in Brüssel zur Sprache bringen. Es müsse Hilfen für die überfluteten Gebiete in der ukrainischen Region Cherson im Süden des Landes geben, betonte Michel. Seine Gedanken seien bei den "Familien in der Ukraine, die von dieser Katastrophe betroffen sind".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor nach einer Explosion an dem Staudamm den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Er machte "russische Terroristen" verantwortlich und sprach ebenfalls von einem "Kriegsverbrechen". Russland beschuldigt hingegen die Ukraine, den Staudamm gesprengt zu haben.

Ukrainischer Ökonom: "Cherson ist bereits überflutet"

9.40 Uhr: Nowa Kachowka sowie die Stadt Cherson sind offenbar unter Wasser: "Cherson ist bereits überflutet", twittert Tymofij Mylovanov, ukrainischer Ökonom und Präsident der Kyiw School of Economics, nachdem der Kachowka-Staudamm gesprengt wurde. Der Höchststand des Wassers werde in zwei Stunden um 11 Uhr Ortszeit erwartet, so Mylovanov. "Auf dem linken, von Russland besetzten Ufer ist die Lage jedoch wahrscheinlich noch schlimmer", schreibt er weiter. Der Ökonom rechne nicht damit, dass die dortigen Evakuierungen ordnungsgemäß verlaufen. "Auch gibt es Berichte, dass durch die Fluten Minen explodieren", warnt er.

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Auch in Nowa Kachowka ist der Wasserstand örtlichen Behörden zufolge um mehr als zehn Meter angestiegen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die von Russland eingesetzte Verwaltung in dem besetzten Ort. Nowa Kachowka ist der Teil der Stadt Kachowka, der direkt am Staudamm liegt. Kachowka selbst liegt weiter östlich. Zudem meldet die russische Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf örtliche Behörden, dass die Evakuierungen in der weiteren Umgebung begonnen haben.

Russische Agentur: Hälfte des Staudamms zerstört

9.29 Uhr: Der Kachowka-Staudamm ist der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge auf der Hälfte seiner Länge zerstört. Das Bauwerk stürze weiter ein, meldet die staatliche Agentur unter Berufung auf Rettungsdienste.

Britischer Außenminister macht Russland für Zerstörung von Staudamm verantwortlich

9.26 Uhr: Der britische Außenminister James Cleverly macht Russlands Invasion für die Zerstörung des Kachowka-Staudammes verantwortlich und fordert den sofortigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. "Ich habe Berichte über die Explosion am Damm und die Gefahr einer Überschwemmung gehört", sagt Cleverly, der sich derzeit in der Ukraine aufhält, der Nachrichtenagentur Reuters.

"Es ist noch zu früh, um irgendeine aussagekräftige Bewertung der Einzelheiten vorzunehmen. Aber man sollte nicht vergessen, dass der einzige Grund, warum dies überhaupt ein Problem darstellt, Russlands unprovozierte umfassende Invasion der Ukraine ist", sagt der Minister. "Wir werden die Entwicklung der Lage weiterhin beurteilen, aber das Beste, was Russland jetzt tun kann, ist, seine Truppen sofort abzuziehen."

Überblick zur Lage in Cherson: Was wir wissen – und was nicht

9.14 Uhr: Alarm in Cherson: Der wichtige Kachowka-Staudamm wurde zerstört. Die Lage ist kritisch, Tausende Menschen sind bedroht. Einen Überblick über die Ereignisse und welche Folgen die Explosion haben könnte, lesen Sie hier.

Ukraine: Russische Truppen haben Damm "in Panik" gesprengt

9.02 Uhr: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben den Kachowka-Staudamm in Panik gesprengt. "Das ist ein offensichtlicher Terrorakt und ein Kriegsverbrechen, das vor einem internationalen Tribunal als Beweis dienen wird", teilt der ukrainische Militärgeheimdienst auf Telegram mit. "Die Besatzer haben den Damm des Kachowka-Stausees in Panik gesprengt."

Verwaltungschef von Nowa Kachwka: Bisher 300 Häuser evakuiert

8.59 Uhr: In der von Russland besetzten Stadt Nowa Kachowka sind nach Behördenangaben bislang rund 300 Häuser evakuiert worden. Das sagt der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Stadt, Wladimir Leontew, der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Ein Teil der Stadt sei aus Sicherheitsgründen von der Stromversorgung abgeschnitten worden.

Britische Geheimdienste: "Deutliche Zunahme der Kämpfe"

8.55 Uhr: In der Ukraine haben sich die Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Truppen nach britischer Einschätzung zuletzt intensiviert. "In den vergangenen 48 Stunden kam es an zahlreichen Frontabschnitten zu einer deutlichen Zunahme der Kämpfe, darunter auch an solchen, an denen es seit mehreren Monaten relativ ruhig war", teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Weitere Angaben dazu machte London nicht – auch nicht dazu, ob die Kämpfe mit der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive zusammenhängen.

Vielmehr betonte das Ministerium, der Streit zwischen der russischen Söldnertruppe Wagner und der russischen Armee habe ein "beispielloses Niveau" erreicht. Erstmals habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptet, dass die regulären Streitkräfte in der Ukraine absichtlich seine Einheiten angegriffen hätten. Im Gegenzug habe Wagner vermutlich einen russischen Offizier gefangen genommen.

Aus der monatelang umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut seien nun die meisten Wagner-Kräfte abgezogen worden, hieß es in London weiter. Wagner hatte Bachmut eingenommen und kürzlich mitgeteilt, die Stadt komplett der Kontrolle der regulären Moskauer Streitkräfte zu überlassen. "Da es Russland an Reserveeinheiten mangelt, wird die Frage, inwieweit Wagner weiterhin auf das Verteidigungsministerium reagiert, ein Schlüsselfaktor für den Konflikt in den kommenden Wochen sein", schrieb das britische Ministerium.

Ukraine: Bis zu 80 Ortschaften bedroht

8.50 Uhr: Der ukrainischen Regierung zufolge sind bis zu 80 Ortschaften durch Überschwemmungen infolge der Zerstörung des Kachowka-Staudammes bedroht. Das teilt Ministerpräsident Denys Schmyhal mit. Er macht russische Truppen für die Zerstörung des Staudammes verantwortlich.

Wasserkraftwerk am Staudamm zerstört

8.49 Uhr: Nach einer schweren Explosion am wichtigen Staudamm im südukrainischen Nowa Kachowka ist das angrenzende Wasserkraftwerk nach Angaben beider Kriegsparteien zerstört. Es sei "offensichtlich", dass eine Reparatur nicht möglich sei, sagte der russische Besatzungsbürgermeister Wladimir Leontjew am Dienstag im russischen Staatsfernsehen. Auch der ukrainische Kraftwerksbetreiber sprach von einer kompletten Zerstörung der Anlage.

Russische Agentur: Wasserstand schon um fünf Meter gestiegen

8.30 Uhr: Der Wasserstand rund um den zerstörten Kachowka-Staudamm ist der russischen Nachrichtenagentur Ria zufolge bereits um fünf Meter gestiegen. Mehrere flussabwärts gelegene Inseln seien inzwischen völlig überflutet, meldet Ria unter Berufung auf örtliche Behörden. Der Kachowka-Damm staut den Dnipro (russisch Dnjepr) zu einem riesigen Stausee auf, der mehr als 18 Milliarden Kubikmeter Wasser fasst.

Russland: 22.000 Menschen von Überschwemmungen bedroht

8.25 Uhr: Infolge der Zerstörung des Kachowka-Staudammes sind russischen Behördenangaben zufolge 22.000 Menschen von Überschwemmungen bedroht. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf die von Russland installierte Verwaltung in den besetzten Teilen der ukrainischen Oblast Cherson. Die Menschen lebten in 14 Ortschaften im Süden der Oblast Cherson. Russland hat Cherson für annektiert erklärt, seine Truppen haben aber nur Teile davon unter Kontrolle.

Internationale Atomenergiebehörde: Keine direkte Gefahr für AKW Saporischschja

7.56 Uhr: Für die Sicherheit des Atomkraftwerkes Saporischschja besteht nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) keine direkte Gefahr durch die Situation rund um den Kachowka-Staudamm. Experten der IAEA beobachteten die Lage, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass aus einer Erklärung der IAEA.

Ukrainische Behörde warnt vor Gefahr für AKW Saporischschja

7.48 Uhr: Die Zerstörung des Kachowka-Staudammes stellt nach Einschätzung der ukrainischen Atomenergiebehörde Energoatom eine Gefahr für das Atomkraftwerk Saporischschja dar. Die Lage in dem AKW sei aber gegenwärtig unter Kontrolle, teilt Energoatom auf Telegram mit. Das AKW Saporischschja ist das größte in Europa und steht seit längerem unter Kontrolle des russischen Militärs. Betrieben wird das AKW, das in der Nähe des Kachowka-Stausees liegt, aber weiterhin von ukrainischem Personal.

"Wasser aus dem Kachowka-Stausee ist notwendig, damit die Anlage Strom für die Turbinenkondensatoren und Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks erhält", erklärt Energoatom. "Derzeit ist das Kühlbecken der Anlage voll: Um 08.00 Uhr beträgt der Wasserstand 16,6 Meter, was für den Bedarf der Anlage ausreicht."

Von russischer Seite hatte es zuvor geheißen, es bestünde keine unmittelbare Gefahr für das AKW.

Selenskyj spricht nach Zerstörung von Staudamm von "russischen Terroristen"

7.33 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in der Zerstörung des Kachokwa-Staudammes die Bestätigung für die Notwendigkeit, die russischen Streitkräfte aus der gesamten Ukraine zu vertreiben. "Russische Terroristen. Die Zerstörung des Staudamms des Wasserkraftwerks Kachowka beweist der ganzen Welt nur, dass sie aus jedem Winkel des ukrainischen Landes vertrieben werden müssen", schreibt Selenskyj auf Telegram. "Kein einziger Meter sollte ihnen bleiben, denn sie nutzen jeden Meter für Terror."

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Russische Agentur: 80 Ortschaften von Zerstörung des Staudamms betroffen

7.20 Uhr: Von der Zerstörung des Kachowka-Staudammes könnten der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge rund 80 Ortschaften betroffen sein. Das meldet Tass unter Berufung auf Notfalldienste. Weitere Einzelheiten werden zunächst nicht genannt.

Ukrainischer Präsidentenberater: Zerstörung von Staudamm ist Ökozid

7.04 Uhr: Andrij Jermak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bezeichnet die Zerstörung des Kachowka-Staudammes als "Ökozid" und macht dafür Russland verantwortlich. Die ukrainischen Behörden arbeiteten daran, die Sicherheit der Anwohnerinnen und Anwohner zu gewährleisten. Das Vorgehen Russlands sei auch eine Bedrohung für das nahegelegene Kernkraftwerk Saporischschja, schreibt Jermak auf Telegram, geht aber nicht näher darauf ein.

Selenskyj hält Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats ab

7 Uhr: Wegen der Zerstörung des Kachowka-Staudammes hält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats ab. Das teilt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Olexij Danilow, auf Twitter mit.

Staudamm schwer beschädigt – Evakuierungen begonnen

6.57 Uhr: Im von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ist der wichtige Kachowka-Staudamm nahe der Front nach Angaben beider Kriegsparteien schwer beschädigt worden. Kiew und Moskau machten sich am Dienstagmorgen gegenseitig für den Vorfall mit potenziell gravierenden Folgen verantwortlich. Das ukrainische Einsatzkommando Süd teilte mit, die russischen Besatzer hätten den Damm in der Stadt Nowa Kachowka selbst gesprengt. Der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, warnte, innerhalb von fünf Stunden könne der Wasserstand eine kritische Höhe erreichen.

Auf der linken Seite des Flusses Dnipro, wo auch die von den Ukrainern befreite Gebietshauptstadt Cherson liegt, sei mit Evakuierungen begonnen worden. "Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und Menge des Wassers sowie die wahrscheinlichen Überschwemmungsgebiete werden gerade bestimmt", erklärte Prokudin.

Die russischen Besatzer hingegen machten ukrainischen Beschuss für die Schäden am Kachowka-Staudamm verantwortlich. "Das Wasser ist gestiegen", sagte der von Moskau eingesetzte Bürgermeister in Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, staatlichen russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Bislang gebe es aber keine Notwendigkeit, Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Russland: Keine unmittelbare Gefahr für AKW Saporischschja

6.20 Uhr: Durch den Einsturz des Kachowka-Staudammes besteht nach russischer Darstellung keine unmittelbare Gefahr für das Atomkraftwerk Saporischschja. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen von Russland eingesetzten Verwaltungsvertreter im besetzten Gebiet Saporischschja. Das AKW ist das größte Europas und steht seit längerem unter russischer Kontrolle.

Ukraine: Russische Truppen sprengen Staudamm in Cherson

5.43 Uhr: Der Kachowka-Staudamm in dem russisch kontrollierten Teil der ukrainischen Region Cherson ist nach Angaben des ukrainischen Militärs von russischen Streitkräften gesprengt worden. "Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und die Menge des Wassers sowie die wahrscheinlichen Überschwemmungsgebiete werden derzeit geklärt", schreibt das Kommando Süd auf seiner Facebook-Seite.

Der Damm staut den Dnipro und bildet die letzten von sechs Stauseen am Unterlauf des Flusses. Auf Twitter verbreiteten sich am frühen Dienstagmorgen bereits Videos vom gesprengten Staudamm und vom Dnipro:

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Der 30 Meter hohe und 3,2 Kilometer lange Damm wurde 1956 am Fluss Dnipro als Teil des Wasserkraftwerks Kachowka errichtet. Der dadurch gebildete Stausee fasst rund 18 Milliarden Kubikmeter Wasser und versorgt das AKW Saporischschja sowie die bereits 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim.

Bürgermeister von Nowa Kachowka widerspricht laut russischer Agentur Berichten über Staudammsprengung

5.35 Uhr: Der Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka in der von Moskau besetzten südukrainischen Region Cherson widerspricht laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Berichten über eine Sprengung des Kachowa-Staudamms. In russischen und ukrainischen soziale Medien kursierten zuvor zahlreiche Beiträge, wonach der Damm zerstört worden sei. Reuters konnte die Berichte nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine berichtet von erneuter Angriffswelle auf Kiew

4.52 Uhr: Die Ukraine berichtet von einer erneuten russischen Luftangriffswelle auf die Hauptstadt Kiew. Offizielle Stellen sprechen von 20 abgefangenen Marschflugkörpern. "Alle wurden abgeschossen, es gab keine Treffer", teilt der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko, auf dem Nachrichtenkanal Telegram mit. Zeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichten, sie hätten mehrere Explosionen gehört, die sich wie Flugabwehrsysteme anhörten.

In der Stadt herrscht ab kurz nach Mitternacht mehr als vier Stunden lang Luftalarm. Herabfallende Trümmerteile beschädigen Militärangaben zufolge Straßen und Stromleitungen des Oberleitungsnetzes im Kiewer Stadtteil Desnjanskyj. Der am linken Ufer des Flusses Dnipro gelegene Bezirk ist der bevölkerungsreichste Kiews. Vorläufigen Informationen zufolge gab es keine Verletzten. Reuters konnte die Berichte nicht sofort unabhängig überprüfen.

Landesweiter Luftalarm – Explosionen in Kiew zu hören

3 Uhr: In der Nacht zum Dienstag hat es Berichten zufolge erneut landesweit Luftalarm in der Ukraine gegeben. In den frühen Morgenstunden waren in verschiedenen Bezirken der Hauptstadt Kiew heftige Explosionen zu hören, wie "Ukrajinska Prawda" berichtete.

Laut Militärverwaltung und Bürgermeister Vitali Klitschko sei die Luftabwehr aktiviert worden, so das Internetportal. Im russischen Angriffskrieg verteidigt sich die Ukraine seit der Invasion vom 24. Februar 2022 gegen das Nachbarland.

Selenskyj lobt Truppen nach Erfolgen in Bachmut

2.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt das Vorrücken der Truppen in der hart umkämpften Stadt Bachmut. "Ich bin jedem einzelnen unserer Soldaten dankbar, allen unseren Verteidigern, Männern und Frauen, die uns heute die Nachrichten geliefert haben, auf die wir gewartet haben. Gut gemacht, Soldaten im Bachmut-Sektor", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Insbesondere zwei Einheiten hätten "geschickt, entschlossen und effektiv" die ukrainischen Stellungen verteidigt, die "Besatzer zerstört" und vorgerückt. Das zerstörte Bachmut liegt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine.

Russland: Weitere ukrainische Offensive in Donezk vereitelt

0.21 Uhr: Russland hat eigenen Angeben zufolge eine weitere Großoffensive der ukrainischen Streitkräfte in Donezk vereitelt. "Nachdem das Kiewer Regime am Vortag schwere Verluste erlitten hatte, reorganisierte es die Überreste der 23. und 31. Brigade zu separaten, konsolidierten Einheiten, die ihre Offensivoperationen fortsetzten", teilt das russische Verteidigungsministerium auf seinem offiziellen Telegram-Kanal mit. Russische Boden- und Luftkräfte hätten mit Raketen, Artillerie und schweren Flammenwerfersystemen den ukrainischen Streitkräften eine Niederlage zugefügt. Der Bericht konnte unabhängig nicht bestätigt werden, eine Stellungnahme vonseiten der Ukraine lag nicht vor. Am Montag wies die Ukraine bereits die russische Darstellung zurück, dass eine Gegenoffensive in der Donezk-Region eingeleitet worden sei.

Kiew schickt Piloten für Kampfjet-Ausbildung nach Großbritannien

21.11 Uhr: Die Ukraine hat nach Angaben ihres Regierungschefs Denys Schmyhal die ersten Piloten für die Ausbildung an Kampfjets nach Großbritannien entsendet. Schmyhal dankte bei einem Treffen mit dem britischen Außenminister James Cleverly in Kiew für die Bereitschaft Londons, die ukrainischen Kampfpiloten an den Flugzeugen auszubilden.

Getreideimporte aus der Ukraine: EU-Einschränkungen verlängert

21.10 Uhr: Die Europäische Union verlängert die umstrittenen Einschränkungen für Getreideimporte aus der Ukraine. Die EU-Kommission beschloss laut eigenen Angaben, die Handelsbeschränkungen bis zum 15. September aufrechtzuerhalten, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Die Maßnahmen wären sonst in der Nacht zu Dienstag ausgelaufen. Sie seien etwa wegen begrenzter Lagerkapazitäten vor der Erntesaison weiterhin erforderlich, hieß es zur Begründung.

Die EU-Handelsbeschränkungen betreffen konkret die fünf östlichen EU-Länder Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei. Dort dürfen Weizen, Mais, Rapssamen und Sonnenblumenkerne aus der Ukraine nicht mehr frei gehandelt werden.

Kremlfeindliche Kämpfer verkünden Einnahme russischer Ortschaft

20.32 Uhr: Kremlfeindliche Kämpfer haben in der russischen Region Belgorod nach eigenen Angaben die Ortschaft Nowaja Tawolschanka unter ihre Kontrolle gebracht. Weil der russische Machtapparat sich nicht für das Schicksal der Region interessiere und die Lage nicht mehr im Griff habe, hätten sie nun das Handeln übernommen, teilte das Russische Freiwilligenkorps RDK mit. Nowaja Tawolschanka sei kein kleines Dorf, sondern ein Ort mit einst 5.000 Einwohnern. "Jetzt ist er leer", sagte ein Bewaffneter auf einem Video. Zudem verkündeten die Kämpfer, dass ein Oberst der russischen Armee, Andrej Stesev, getötet worden ist. Hier lesen Sie mehr.

Ukraine: Haben genug Waffen für die Gegenoffensive

19.55 Uhr: Die Ukraine hat nach Darstellung von Außenminister Dmytro Kuleba ausreichend Waffen für eine Gegenoffensive gegen Russland. Diese werde seinem Land den Sieg bringen, der benötigt werde, damit die Ukraine der Nato beitreten könne, sagte Kuleba am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Mitgliedschaft in der Allianz wäre für die Ukraine dabei "vermutlich" erst nach dem Ende der Kämpfe möglich, sagte Kuleba in einem Interview in Kiew.

Seiner Darstellung zufolge ist die Nato-Mitgliedschaft das nächste große Ziel auf der Agenda der Ukraine nach der Zustimmung von Verbündeten zur Ausbildung ukrainischee Piloten auf F-16-Kampfjets. "Wir (haben bereits) alle Waffen freigeschaltet." Auf Nachfrage sagte Kuleba nicht, ob die seit Monaten erwartete Gegenoffensive inzwischen eingeleitet worden sei.

Partisanen in Russland kämpfen offenbar mit Nato-Waffen

16.30 Uhr: Der Kreml bekommt die Angriffe in der Grenzregion Belgorod nicht unter Kontrolle. Die Freischärler sind gut ausgerüstet – offenbar aus Nato-Beständen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russland meldet: Schlagen ukrainische Vorstöße in Donezk zurück

16.20 Uhr: Russland schlägt nach eigener Darstellung ukrainische Angriffe im Süden der Region Donezk zurück. Durch den Einsatz von Artillerie und anderen Einheiten werde die gegnerische Offensive nahe den Orten Nowodonezk und Oktjabrsk abgewehrt, teilt das Verteidigungsministerium mit. Das lässt sich derzeit nicht überprüfen.

Ukraine bestätigt "offensive Aktionen" in einigen Frontabschnitten

16.19 Uhr: Die Ukraine hat am Montag "offensive Aktionen" in einigen Frontabschnitten bestätigt und Geländegewinne nahe der zerstörten Stadt Bachmut im Osten des Landes bekannt gegeben. "In einigen Sektoren führen wir offensive Aktionen aus", erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar im Onlinedienst Telegram. Das Gebiet rund um Bachmut bleibe "das Zentrum der Kämpfe" und dort verzeichne die Ukraine Erfolge, fügte sie hinzu.

Moskau: 900 tote Ukrainer bei Gegenoffensive – Zweifel an Angaben

16.17 Uhr: Russland behauptet, eine große Gegenoffensive Kiews abgewehrt und dabei sehr viele feindliche Kämpfer getötet zu haben. Mehr als 900 Ukrainer seien an allen Frontabschnitten binnen 24 Stunden gefallen, teilte Armeesprecher Igor Konaschenkow mit. Allerdings wecken Berichte von russischen Offizieren an der Front Zweifel an diesen Zahlen. Kiew bestätigte die Verluste zunächst nicht und sprach von einer Desinformationskampagne, um die Ukrainer zu demoralisieren. Unabhängig lassen sich derartige Angaben zumeist nicht überprüfen.

Großoffensive der Ukraine: Jetzt geht es los

Kommission: Jeder zweite Bunker in Kiew unbrauchbar

13.43 Uhr: Eine Untersuchungskommission hat fast die Hälfte der von ihr überprüften Luftschutzkeller in Kiew für nicht einsatzbereit erklärt. "Die Situation bleibt kritisch", schrieb der ukrainische Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, am Montag bei Telegram. Von den rund 1.850 überprüften Schutzbunkern waren seinen Angaben nach rund 45 Prozent entweder nicht einsatzbereit oder für die Prüfer nicht zugänglich.

Probleme mit dem Zugang zu Luftschutzräumen soll es in mehreren Stadtbezirken der ukrainischen Hauptstadt geben, wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram schrieb. Klitschko verwies zudem darauf, dass die Verwaltungen der einzelnen Stadtbezirke in den vergangenen zwei Jahren rund 1,2 Milliarden Hrywna (etwa 300.000 Euro) für den Bau von Notunterkünften erhalten hätten. Ihm zufolge wird zurzeit noch geprüft, wie diese Mittel genutzt wurden.

Angehörige trauern um Tote nach Raketenangriff in Kiew: Ein Schutzbunker ließ sich nicht öffnen. (Quelle: t-online)

Russland: Haben ukrainische Kämpfer an Grenze abgewehrt

12.54 Uhr: Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Versuch abgewehrt, am Sonntag in die russische Oblast Belgorod an der Grenze vorzudringen. Mehr als zehn ukrainische Kämpfer seien dabei getötet worden, meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig bestätigen kann Reuters das Kriegsgeschehen nicht.

Am Sonntag teilte eine aus russischen Kämpfern bestehende pro-ukrainische Gruppe mit, sie habe bei einem Überfall in Belgorod mehrere Soldaten gefangen genommen und werde sie den ukrainischen Behörden übergeben. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete von Kämpfen mit "ukrainischen Saboteuren" in der Stadt Nowaja Tawolschanka.

Kreml lobt US-Ankündigung zu Abrüstungsvertrag

12.39 Uhr: Russland hat sich offen für einen neuen Dialog mit den USA über atomare Rüstungskontrolle gezeigt. Der Kreml lobte am Montag ein Angebot des nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, zu Gesprächen ohne Vorbedingungen als "wichtige und positive Erklärung". Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau: "Wir rechnen damit, dass sie mit Schritten über diplomatische Kanäle gestärkt wird. Danach kann man schon die vorgeschlagenen Dialogvarianten prüfen."

Im Februar hatte Russland den sogenannten New Start Vertrag zur Verringerung des Atomwaffenarsenals ausgesetzt. Zu einer möglichen Wiederaufnahme von Verhandlungen über Atomwaffenkontrollen sagte Peskow: "Russland bleibt offen für den Dialog. Wir halten ihn für außerordentlich wichtig. Aber wir müssen zuerst verstehen, wie dieser Vorschlag formuliert wird." Russland und die USA verfügen mit großem Abstand über die meisten Atomwaffen weltweit.

Bei der Aussetzung von New Start hatte Russland erklärt, sich weiter an die Obergrenzen des Abrüstungsvertrags bei Atomwaffen halten zu wollen. Allerdings sei es Russland aufgrund der US-Sanktionen unmöglich, US-Militärstützpunkte zu kontrollieren. Deshalb lasse man auch keine Kontrollen des eigenen Arsenals mehr zu. Die Kontrollen sind wichtiger Bestandteil des Abkommens. New Start ist der letzte noch bestehende Abrüstungsvertrag zwischen den beiden Atommächten.

Wagner-Chef räumt ukrainische Erfolge bei Bachmut ein

11.32 Uhr: Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Geländegewinne der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Bachmut eingeräumt. Truppen der Ukraine hätten einen Teil der Siedlung Berchiwka nördlich der erst kürzlich von russischen Einheiten eingenommenen Stadt in der Ostukraine zurückerobert, teilt Prigoschin mit. Er bezeichnet dies als eine "Schande".

Prigoschins Söldnertruppe hatte Bachmut im vergangenen Monat nach monatelangen Kämpfen erobert und die dortigen Stellungen inzwischen an die reguläre russische Armee übergeben. Der Wagner-Chef hat die russische Militärführung bereits mehrfach scharf kritisiert und ihr Unfähigkeit vorgeworfen.

Papst schickt Friedensgesandten in die Ukraine

10.06 Uhr: Papst Franziskus treibt seine seit Längerem angekündigte Friedensmission voran. Am Montag und Dienstag werde der italienische Kardinal Matteo Zuppi als Gesandter nach Kiew reisen, teilt der Vatikan mit. Hauptziel sei es, mit den ukrainischen Behörden mögliche Wege hin zu einem Frieden zu erörtern.

Zuppi ist Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz. Er entstammt der in Rom ansässigen Gemeinschaft Sant' Egidio, die 1992 ein Ende des Bürgerkriegs in Mosambik vermittelt hatte.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 haben sich Franziskus und der Vatikan immer wieder als Vermittler angeboten – bisher jedoch ohne Erfolg. Früheren Angaben von Insidern zufolge soll sich Zuppi bei seiner nun gestarteten Friedensmission getrennt mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Staatschef Wladimir Putin treffen.

Russische Ostseeflotte beginnt Manöver

9.40 Uhr: Die russische Ostseeflotte hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Manöver begonnen. Die Übungen sollen bis zum 15. Juni dauern. An ihnen nehmen demnach rund 40 Schiffe und Boote sowie mehr als 3.500 Soldaten teil.

Wagner soll russischen Kommandanten gefangen halten

9.06 Uhr: Die Söldner der Gruppe Wagner haben wohl einen russischen Kommandanten gefangen genommen und möglicherweise gefoltert. In einem auf Telegram veröffentlichten Video interviewt eine unbekannte Person den Mann mit dem Namen Roman Gennadiwitsch. Er stellt sich selbst als Kommandant der 72. Brigade der russischen Armee vor.

Gennadiwitsch, dessen Gesicht Spuren von Folter zeigt, erklärt, er habe betrunken auf ein Fahrzeug der Söldnergruppe geschossen. Als Grund gibt er "persönliche Abneigung" gegen Wagner an – auf Nachfrage kann er allerdings nicht begründen, warum er die zuvor erwähnte Abneigung hegen soll.

Auf Twitter ordnen Nutzerinnen und Nutzer das Video etwas anders ein. Ihnen zufolge sei Gennadiwitsch zu seinen Aussagen gezwungen worden. Wagner-Söldner hätten ihn im Anschluss an ein Feuergefecht zwischen Wagner und der russischen Armee festgenommen. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

London: Intensiver russischer Drohneneinsatz in Ukraine ohne Erfolg

8.34 Uhr: Russland hat im Mai nach Einschätzung britischer Geheimdienste mehr als 300 Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine geflogen. Das sei die bisher "intensivste Nutzung dieser Waffe" gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Russland versuche damit vermutlich, die Ukraine zum Einsatz wertvoller, moderner Flugabwehrraketen zu bringen.

Doch betonte das Ministerium: "Es ist unwahrscheinlich, dass Russland besonders erfolgreich war: Die Ukraine hat mindestens 90 Prozent der ankommenden Drohnen neutralisiert, hauptsächlich mit ihren älteren und billigeren Flugabwehrwaffen und mit elektronischen Störsendern." Das gelte auch für ein weiteres wahrscheinliches russisches Ziel: Angriffe auf die ukrainischen Streitkräfte weit hinter der Front. "Aufgrund seiner mangelhaften Zielerfassungsprozesse ist Russland jedoch nach wie vor sehr ineffizient, wenn es darum geht, solche dynamischen Ziele aus der Distanz zu treffen", hieß es weiter.

Russischer Kommandeur kontert Erfolgsmeldungen aus Moskau

8.12 Uhr: Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski hat Moskauer Erfolgsmeldungen über das Scheitern einer ukrainischen Großoffensive im Donbass widersprochen. Bisher werde der Feind "von Erfolg begleitet", schrieb Chodakowski am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer. Chodakowski leitete seit 2014 die Brigade "Wostok" der Separatisten im Donbass-Gebiet. Seine Einheiten wurden nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in die russische Nationalgarde eingegliedert.

Zunächst hätten die ukrainischen Truppen den Eindruck erweckt, den Druck auf den Frontabschnitt Welika Nowosilka zu verstärken, wo ihnen Sonntag bereits ein Durchbruch gelungen sei. Währenddessen sei ein Stoßtrupp fast unbemerkt weiter östlich bei der Ortschaft Nowodonezke vorgedrungen. "Traditionell den Funkverkehr störend, ist es dem Feind gelungen, uns in eine schwierige Lage zu bringen", schrieb Chodakowski. Die Lage sei im Fluss.

In der Nacht zum Montag hatte Russland Armeesprecher Igor Konaschenkow erklärt, Moskau sei es gelungen, eine ukrainische Großoffensive im südlichen Teil des Gebietes Donezk zu vereiteln. Von Kiewer Seite wurden diese Berichte nicht bestätigt.

Ukrainisches Militär: Vormarsch bei Bachmut

8.01 Uhr: Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben in der Nähe von Bachmut weiter vorgerückt. Den Streitkräften sei es gelungen, eine russische Stellung in der Nähe der Stadt zu zerstören, teilt der Kommandeur der Bodentruppen, Olexandr Syrskji, auf Telegram mit. "Wir rücken weiter vor."

Auf Angaben des russischen Verteidigungsministeriums, die eigenen Truppen hätten eine ukrainische Großoffensive im Süden von Donezk vereitelt, geht Syrskji nicht ein. Das zerstörte Bachmut liegt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine.

Gouverneur meldet Drohnenabsturz in Zentralrussland

6.53 Uhr: In der russischen Oblast Kaluga sind nach Angaben des Gouverneurs zwei Drohnen abgestürzt. Sie seien auf eine Autobahn gefallen, teilt Wladislaw Schapscha auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Es gab keine Detonation von Sprengstoff, das Gebiet wurde abgesperrt."

Der Vorfall ereignete sich rund 300 Kilometer von der Hauptstadt Moskau entfernt. Kaluga liegt westlich der Oblast Moskau, teilt aber keine Grenze mit der Ukraine. Beide liegen in der größeren Region Zentralrussland.

US-Präsidentschaftsbewerberin der Republikaner für Unterstützung der Ukraine

4.43 Uhr: Die republikanische Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley hat sich im Zuge einer Bürgerfragestunde des US-Senders CNN klar zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine positioniert. Bei der Unterstützung der Ukraine gehe es auch darum, die Freiheit zu verteidigen und der Tyrannei weltweit Einhalt zu gebieten, sagte sie bei dem Auftritt in Des Moines im Bundesstaat Iowa am Sonntagabend (Ortszeit). Damit grenzt sich die 51-Jährige, die von 2017 bis 2018 US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen war, deutlich von ihrem stärksten parteiinternen Konkurrenten und früheren Chef Donald Trump ab.

"Es geht um mehr als die Ukraine, in diesem Krieg geht es um Freiheit", sagte sie. "Was wir verstehen müssen, ist, dass ein Sieg für die Ukraine ein Sieg für uns alle ist." Tyrannen auf der ganzen Welt machten kein Geheimnis daraus, was sie vorhätten. Wenn die Ukraine gewinne, dann sende dies auch eine Botschaft an China, den Iran und Nordkorea. Es gehe nicht darum, der Ukraine Geld zu geben oder dort Truppen zu stationieren, sondern darum, mit den Verbündeten zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass die Ukraine genug Ausrüstung und Munition habe, um zu gewinnen.

Selenskyj: Russland umgeht internationale Sanktionen

3.45 Uhr: Russland umgeht nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj internationale Waffensanktionen. In einer Videobotschaft sagt Selenskyj, dass einige Länder und Unternehmen Russland dabei behilflich seien, Technologie mit dem Schwerpunkt Raketenproduktion zu erwerben. Russland hat seit dem vergangenen Oktober Hunderte Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert. Moskau gelinge es, mit einem Netzwerk an Lieferanten die Strafmaßnahmen zu umgehen.

Die Ukraine wisse über alle russischen Bemühungen zur Umgehung der Sanktionen Bescheid. Kiew werde sicherstellen, dass es "keine Produkte der freien Welt in russischen Raketen gibt".

Im April hatte ein hochrangiger Berater Selenskyjs gesagt, dass die ukrainischen Streitkräfte eine zunehmende Zahl von chinesischen Bauteilen in russischen Waffen gefunden hätten, die gegen die Ukraine eingesetzt würden.

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