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Newsblog | Erdbebenkatastrophe in Türkei und Syrien – über Tausend Tote

Weitere schwere Erdbeben erschüttern Südosttürkei

Unglaubliche Zerstörung: Drohnenaufnahmen zeigen, was die Erdbeben in der Türkei angerichtet haben. (Quelle: t-online)
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Nach den schweren Beben in der türkisch-syrischen Grenzregion in der Nacht hat ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 die Südosttürkei erschüttert. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Faeser kündigt Unterstützung an – bisher kein deutsches Opfer

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem schweren Erdbeben erste Soforthilfen angekündigt. "Das Technische Hilfswerk kann Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungs-Einheiten bereitstellen", erklärte Faeser am Montag in Berlin. Auch "Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken bereitet das THW bereits vor und stimmt sich auf meine Bitte hin bereits eng mit dem türkischen Zivilschutz ab".

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte vor Journalisten, bisher gebe es noch keine Hinweise auf deutsche Opfer. Allerdings sei die Lage "noch sehr stark im Fluss". Deutschland stimme sich eng mit den EU-Partnern ab und werde "mit allen Mitteln helfen, die uns zur Verfügung stehen und jetzt am dringendsten benötigt werden". Sie habe darüber auch bereits mit dem türkischen Botschafter in Deutschland, Ahmet Basar Sen, gesprochen.

Türkei bittet Nato-Partner um Feldkrankenhäuser

Die Türkei bittet ihre Nato-Partner nach dem schweren Erdbeben um Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten. Nach einer am Montag von der Bündniszentrale in Brüssel veröffentlichen Aufstellung braucht sie medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können. Konkret werden zudem drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung genannt.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte bereits am Vormittag mitgeteilt, Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren. Er selbst sei in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlut Cavusoglu. Über seine Nachricht setzte Stoltenberg die Worte: "Uneingeschränkte Solidarität mit unserem Verbündeten Türkei nach diesem schrecklichen Erdbeben."

Zahl der Todesopfer steigt auf mehr als 1.500

12.53 Uhr: Nach den Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die Zahl der Todesopfer auf etwa 1.500 gestiegen. In Syrien meldeten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weißhelme am Montag insgesamt 590 Tote. Mehr als 1.600 Menschen wurden verletzt. Angesichts vieler Verschütteter werde die Zahl der Todesopfer vermutlich noch steigen, teilten die Weißhelme mit.

Allein in der benachbarten Türkei kamen durch die Folgen der Erdbeben 912 Menschen ums Leben. Mehr als 5.300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Mehr als 2.400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden.

Weiteres Erdbeben mit der Stärke 5,8 trifft die Türkei

12.45 Uhr: Nahe der türkischen Stadt Malatya erschütterte ein weiteres Erdbeben am Montagmittag die Region. Verschiedene Dienste maßen dabei eine Stärke von 5,8.

Iran bietet Türkei und Syrien Unterstützung an

Nach den verheerenden Erdbeben mit Hunderten Toten in Syrien und der Türkei hat der Iran Unterstützung angeboten. Präsident Ebrahim Raisi übermittelte am Montag Beileidsbekundungen an die "befreundeten und brüderlichen Länder", wie die Staatsagentur IRNA berichtete. Teheran sei bereit, sofortige Hilfe zu leisten.

Der Iran ist neben Russland im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Eins der am schwersten vom Erdbeben betroffenen Gebiete war die Region Idlib, die von Rebellen gehalten wird. Dies dürfte dort nach Einschätzung von Beobachtern die staatliche Nothilfe erschweren.

Der Iran unterstützt im syrischen Bürgerkrieg den Präsidenten Assad, die Türkei steht dagegen auf der Seite von Rebellen. Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg in Syrien kontrollieren Assads Regierungstruppen wieder rund zwei Drittel des Landes. Der Machthaber wird neben dem Iran auch von Russland unterstützt.

Erste Katastrophenhilfe unterwegs

Das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU koordiniert die Entsendung von europäischen Rettungskräften in die Türkei. Erste Teams aus den Niederlanden und Rumänien seien bereits unterwegs, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic. In einer Stellungnahme sprachen der Slowene und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell von einem der stärksten Beben seit mehr als 100 Jahren in der Region.

Auch Griechenland erklärte sich trotz der schweren Spannungen mit der Türkei bereit, Rettungsmannschaften in das Erdbebengebiet zu schicken – ebenso taten dies Finnland und Schweden trotz der türkischen Blockade ihrer Nato-Anträge. Israel will der Türkei ebenfalls Hilfe leisten.