Tag 565: Kiew wurde erneut von Drohnen angegriffen. Auf der Krim hat es bei einer Militäreinheit gebrannt. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
ISW: Ukraine macht Fortschritte um Bachmut
07.15 Uhr: Die ukrainischen Truppen machen in ihrer Gegenoffensive weiter Fortschritte. Das meldet das Institute for the Study of War (ISW). Demnach habe die ukrainische Armee am Samstag offenbar Vorstöße südlich von Bachmut verzeichnen können. Konkret seien sie nordwestlich von Nowomajorske entlang der Grenze zwischen Donezk und dem Oblast Saporischschja vorgerückt. Auch nordöstlich und östlich von Novoprokopiwka sowie westlich von Werbowe gebe es Fortschritte, so das ISW.
Demnach seien in den Oblasten Donezk und Saporischschja noch weitere, bislang jedoch unbestätigte, Fortschritte der Ukraine gemeldet worden. Der ukrainische Generalstab berichtete etwa am Freitag von unbestimmten Erfolgen um das Dorf Robotyne. Dieses hatte die Ukraine nach eigenen Angaben am 24. August von russischer Besatzung befreit. Ein russischer Militärblogger schreibt zudem, ukrainische Streitkräfte hätten russische Truppen zum Abzug aus dem Dorf Andriivka, nahe Bachmut, gezwungen. Überprüfen lassen sich diese Angaben derzeit nicht.
Die Ukraine wehrt sich über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Vor drei Monaten begann Kiews Militär dabei mit einer Gegenoffensive im Süden des Landes, kommt dabei aber aufgrund der starken Verteidigungsstellungen der russischen Besatzungstruppen nur langsam voran. Dennoch gibt es immer wieder Fortschritte der ukrainischen Armee zu verzeichnen. Auch sehen Militärexperten die russischen Truppen mittlerweile geschwächt.
Moskau: Haben ukrainische Schnellboote nahe Schlangeninsel zerstört
07.11 Uhr: Russische Streitkräfte haben dem eigenen Verteidigungsministerium zufolge drei ukrainische Schnellboote nahe der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zerstört. Die in den USA hergestellten Schnellboote mit ukrainischem Militärpersonal seien am frühen Sonntag zerstört worden, teilte das Ministerium über seinen Telegram-Kanal mit. Angaben zu Toten oder Verletzten wurden nicht gemacht.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die winzige Schlangeninsel ist ein Symbol für den Widerstand der Ukraine gegen die Invasion des größeren Nachbarn.
Russland meldet Drohnenabschuss an der Krim
5.30 Uhr: Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff über dem Schwarzen Meer in der Nähe der Halbinsel Krim abgewehrt. Acht von der Ukraine aus gestartete unbemannte Fluggeräte seien zerstört worden, teilt das Ministerium mit. In der Erklärung auf Telegram gibt es keine Hinweise auf Schäden oder Verletzte.
Luftalarm in Kiew – Berichte über Drohnenangriffe
0.55 Uhr: In Kiew sind um Mitternacht laute Explosionen zu hören gewesen. Nach Berichten von Reportern vor Ort seien Drohnen über die Stadt geflogen. In der Region Kiew und in der Hauptstadt war das Luftverteidigungssystem im Einsatz, berichtete Bürgermeister Vitali Klitschko.
Nach Berichten in sozialen Netzwerken sind Autos beschädigt worden. Ein Mensch sei verletzt worden, allerdings soll es sich um eine Stressreaktion handeln. Auf Straßen lägen brennende Drohnentrümmer. In der Hauptstadt und mehreren Regionen war Luftalarm ausgelöst worden. Klitschko schrieb auf Telegram: "Herabfallende Trümmer in den Bezirken Swjatoschynski, Schewtschenkiwski und Podilskij der Hauptstadt. Rettungseinheiten sind unterwegs. Details später."
Neuer Verteidigungsminister fordert mehr schwere Waffen
23.57 Uhr: Der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov hat die westlichen Unterstützer Kiews aufgefordert, seinem Land schnell mehr schwere Waffen zu liefern. "Wir sind dankbar für die geleistete Unterstützung", sagte Umerow auf einer Konferenz in Kiew in einer Rede, deren Wortlaut am Samstag veröffentlicht wurde. "Wir brauchen mehr schwere Waffen", fügte er demnach hinzu. "Wir brauchen sie heute. Wir brauchen sie jetzt."
Auf derselben Konferenz hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj zuvor vor den Folgen "langsamerer" Waffenlieferungen aus dem Westen für die Gegenoffensive seines Landes gewarnt. Die Ukraine hatte Anfang Juni eine groß angelegte Gegenoffensive gestartet, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Beim Vorrücken gegen die russischen Einheiten stoßen die ukrainischen Kräfte auf weite Gebiete, in denen Panzerfallen und Minen deponiert wurden.