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Noch sei die Obergrenze zu hoch: Kiew: Ölpreisdeckel wird Russlands Wirtschaft zerstören

Noch sei die Obergrenze zu hoch Kiew: Ölpreisdeckel wird Russlands Wirtschaft zerstören

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Der Ölpreisdeckel werde die Nachfrage nach russischem Öl nicht dämpfen, ist sich der Kreml sicher.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Moskau darf schon bald sein Öl nur noch für höchstens 60 Dollar pro Barrel verkaufen. Darauf einigt sich die EU. Der Ukraine geht das jedoch nicht weit genug. Sie fordert eine deutlich niedrigere Preisobergrenze. Putin warnt derweil vor "schwerwiegenden Folgen".

Die Ukraine hat die vom Westen beschlossene Preisobergrenze für russisches Öl von 60 Dollar je Barrel als zu hoch bezeichnet. Um die Wirtschaft des russischen Feindes schneller zu "zerstören", sei es notwendig, den Preis auf 30 Dollar zu reduzieren, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in seinem Telegram-Kanal mit. Zugleich begrüßte er, dass die Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) und Australien diese Preisobergrenze für Öltransporte auf dem Seeweg beschlossen hätten.

Russland sieht darin einen Verstoß gegen die Gesetze des freien Marktes. Zudem bezeichnete der Kreml den geplanten Ölpreisdeckel als gefährlich. Dadurch würden nur Unsicherheiten geschürt und Kosten für Rohstoffe in die Höhe getrieben, hieß es in einer Mitteilung der russischen Botschaft in den USA auf Telegram. Russisches Öl werde aber nach wie vor gefragt sein. Bereits im Vorfeld hatte Russland gewarnt, dass es kein Öl mehr an Länder liefern würde, die eine Obergrenze einführen. Präsident Wladimir Putin sprach von drohenden "schwerwiegenden Folgen" für den globalen Energiemarkt.

Jermak zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt. "Wir erreichen immer unser Ziel, und Russlands Wirtschaft wird dennoch zerstört werden. Und Russland wird selbst bezahlen und verantwortlich sein für Verbrechen", schrieb er auf Telegram.

Die G7, Australien und die EU-Staaten hatten sich zuvor auf die Höhe eines Preisdeckels für russisches Öl geeinigt. Sie wollen Russland gemeinsam mit internationalen Partnern dazu zwingen, Erdöl von Montag an für zunächst höchstens 60 US-Dollar pro Barrel an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen.

Das Weiße Haus begrüßte die Einigung: Die Preisobergrenze werde dazu beitragen, die Möglichkeiten des Kremls einzuschränken, "vom Ölmarkt zu profitieren, damit er weiterhin eine Kriegsmaschinerie finanzieren kann, die weiterhin unschuldige Ukrainer tötet", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärte, die Obergrenze werde auch "direkt den Schwellen- und Entwicklungsländern zugutekommen", da sie russisches Öl zu Preisen unterhalb der Obergrenze erhalten können.