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Nord-Stream-Pipelines: Dänische Regierung nennt Details zu Gas-Lecks

Dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bei der Bekanntgabe der ersten Erkenntnisse: »Kein Angriff auf Dänemark«

Dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bei der Bekanntgabe der ersten Erkenntnisse: »Kein Angriff auf Dänemark«

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Emil Helms / EPA

Die Gaslecks in den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 sind nach Angaben der dänischen Regierung nicht auf einen Unfall zurückzuführen. Die Behörden seien zu der eindeutigen Bewertung gekommen, dass es sich um absichtliche Taten handle und nicht um ein Unglück, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstagabend. Innerhalb kurzer Zeit seien mehrere Explosionen beobachtet worden. Es gebe noch keine Informationen dazu, wer dahinterstecke.

Zu den Vorfällen sei es in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens vor der Ostsee-Insel Bornholm gekommen, sagte Frederiksen.

Es handle sich nicht um einen Angriff auf Dänemark, sagte sie auf eine Frage, ob es sich um eine gegen ihr Land verübte Kriegshandlung handle.

Leitungen in einer Tiefe von 70 bis 80 Metern

Klima- und Energieminister Dan Jørgensen bestätigte vorherige Angaben von Geologen, dass es am Montag zunächst um 2.03 Uhr eine Explosion an Nord Stream 2 südöstlich von Bornholm sowie um 19.03 Uhr eine weitere an Nord Stream 1 nordöstlich von der Insel entfernt gegeben habe. Die Gasleitungen lägen in einer Wassertiefe von 70 bis 80 Metern und bestünden aus Stahl und Beton. Die Größe der Lecks deute darauf hin, dass es sich nicht um ein Unglück etwa mit einem Schiffsanker handeln könne.

Schwedens Ministerpräsidentin Anderson (Mitte): »Es ist wahrscheinlich eine Frage der Sabotage«

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IMAGO/Fredrik Persson/TT / IMAGO/TT

Nach Einschätzung der schwedischen Regierung sind die Lecks vermutlich auf Sabotage zurückzuführen. Die Informationslage sei noch unvollständig, aber zwei Explosionen seien identifiziert worden, die drei Lecks verursacht hätten, sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Basierend auf schwedischen und dänischen Informationen komme man zu dem Schluss, dass es sich vermutlich um eine absichtliche Tat handle. »Es ist also wahrscheinlich eine Frage der Sabotage«, sagte sie.

Man arbeite unter anderem mit Deutschland und den USA eng zusammen. Sie habe dazu am Abend mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Bundeskanzler Olaf Scholz und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg dazu telefoniert. Auch die EU sei informiert worden. Um eine Attacke gegen Schweden handele es sich nicht. Schwedens Verteidigungsminister Peter Hultqvist sagte, man sei bereit, militärische Ressourcen nach Bedarf abzustellen.