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Oberkörperfrei in die Kabine: Kameruns Kapitän fliegt für nackten Torjubel vom Platz

Oberkörperfrei in die Kabine Kameruns Kapitän fliegt für nackten Torjubel vom Platz

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Dem Schiri bleibt keine andere Wahl: Aboukabar sammelt mit seinem Jubel seine zweite Gelbe und damit Gelb-Rot.

(Foto: picture alliance / AA)

Auch wenn es nur Brasiliens B-Mannschaft ist: Ein Tor gegen den fünffachen Weltmeister ist für Außenseiter Kamerun eine Sensation. Dass Kapitän Aboukabar mit seinem Treffer auch das Siegtor schießt, ist für ihn erst Recht Anlass zur Freude. Doch im Überschwang macht der Spieler einen unnötigen Fehler.

Kurioser Platzverweis für Kameruns Kapitän Vincent Aboubakar: Im Überschwang seiner Freude über den Treffer zum 1:0 im letzten WM-Gruppenspiel gegen Rekordweltmeister Brasilien vergaß der Stürmer offenbar, dass er bereits verwarnt war. Aboubakar zog das Trikot über den Kopf und rannte zur Eckfahne. Da dies normalerweise mit einer Gelben Karte bestraft wird, flog der bei al-Nasr FC in Saudi-Arabien spielende Aboubakar mit Gelb-Rot vom Platz. Sein Missgeschick fiel ihm offenbar erst beim Gang in die Kabine auf.

Nach dem kurz darauf folgenden Abpfiff umarmte Kameruns Trainer Rigobert Song seine Spieler und freute sich verhalten über den glücklichen Sieg gegen den Rekord-Weltmeister, Eric Maxim Choupo-Moting dagegen starrte teilnahmslos ins Leere. Trotz des späten 1:0 (0:0)-Erfolgs gegen Brasiliens B-Auswahl sind die Westafrikaner mal wieder in der Vorrunde einer Fußball-WM gescheitert. "Es ist eine junge Mannschaft. Wir brauchen Erfahrung. Im ersten Spiel haben wir es verpatzt", sagte Song nach der Partie. "Heute bin ich stolz auf meine Spieler. Dennoch sind wir natürlich enttäuscht, aber wir können daran wachsen. Wir fahren mit Bedauern, aber wir fahren, um wiederzukommen."

Brasilien wartet auf Neymar-News

Während Kamerun bei der achten WM-Teilnahme zum siebten Mal in der Vorrunde scheiterte, wollen die Brasilianer am kommenden Montag (20.00 Uhr) gegen Südkorea ihren nächsten Schritt auf dem angepeilten Weg zum sechsten WM-Titel machen. Ob der weiterhin verletzte Neymar dann wieder dabei ist, bleibt offen. Im Laufe des Wochenendes will sich Nationaltrainer Tite zum Zeitpunkt der Rückkehr seines Fußball-Superstars äußern. "Das wird ein anderes Spiel gegen Südkorea und wir werden eine andere Mannschaft auf dem Platz haben", sagte Kapitän Dani Alves: "Jetzt kommt die Phase, wo man keinen Fehler mehr machen darf. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, das ist das, was wir heute gelernt haben."

Was die Brasilianer vor 85.986 Zuschauern aufboten, hatte mit der Stammelf überhaupt nichts mehr zu tun. Nationaltrainer Tite veränderte sein Team im Vergleich zum 1:0 gegen die Schweiz auf neun Positionen, selbst Ersatztorwart Ederson bekam seine ersten Einsatzminuten beim Turnier in Katar. Und dann war da ja auch noch Alves, der im Alter von 39 Jahren sein Team als Kapitän anführte und somit zum ältesten eingesetzten Spieler der Seleção bei einer WM wurde. Doch trotz aller Rotation: die Brasilianer dominierten auch gegen Kamerun das Spiel.

Brasilien überlegen, aber ineffizient

Wirklich Fahrt nahm das Spiel aber nicht auf. Die Brasilianer mussten nicht, Kamerun konnte nicht. Wie schon in den bisherigen Vorrundenspielen ließ auch die Ersatzabwehr der Seleção kaum etwas zu. Was auch daran lag, dass die Kameruner, obwohl sie noch die theoretische Chance auf die K.o.-Runde hatten, nach vorne äußerst ideenlos agierten. Auch Bayern-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting blieb weitgehend unauffällig. Wenn sich jemand dem gegnerischen Tor annäherte, dann vor allem der Rekord-Weltmeister.

Das Ersatzteam der Seleção musste sich nur eines vorwerfen: ihre mangelhafte Chancenverwertung. Ohne den am Fuß verletzten Neymar oder die geschonten Angreifer Richarlison und Vinicius Júnior fehlte es beim Torabschluss an der Effizienz. Dann traf Aboubakar in der Nachspielzeit doch noch zum Sieg - und musste direkt danach für seinen Jubel runter. Für das Weiterkommen reichte es nicht mehr.