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Ölembargo der EU: Russland kauft mehr als 100 Tanker auf

Ölembargo der EU Russland baut offenbar »Schattenflotte« aus alten Tankern auf

Um westlichen Sanktionen auf russisches Öl auszuweichen, hat Moskau laut einem Medienbericht mehr als hundert gebrauchte Tanker gekauft. Die Schiffe sollen den Rohstoff offenbar in andere Weltregionen befördern.

Öltanker bei Wladiwostok: Russland hat offenbar mehr als hundert alternde Schiffe aufgekauft

Öltanker bei Wladiwostok: Russland hat offenbar mehr als hundert alternde Schiffe aufgekauft

Foto: TATIANA MEEL / REUTERS

Russland kauft laut einem Medienbericht reihenweise alte Öltanker auf, um seinen Rohstoff trotz westlicher Sanktionen weltweit an den Mann zu bringen.

Wie die »Financial Times« unter Berufung auf Daten des Schiffsbrokers Braemar und das Energieberatungsunternehmen Rystad berichtet, hat Moskau im Laufe dieses Jahres so eine »Schattenflotte« mit mehr als hundert gebrauchten Tankern aufgebaut: mit dem offensichtlichen Ziel, sein Erdöl noch häufiger als bislang in andere Weltregionen zu verschiffen.

Bis zu diesem Jahr gehörten Deutschland und andere europäische Nationen zu den Großabnehmern des russischen Rohstoffs.

Nach Russlands Überfall auf die Ukraine kündigten die EU-Mitgliedstaaten ein Embargo auf russisches Tankeröl an, das am Montag in Kraft treten soll. Dazu wollen sie nun einen Preisdeckel für russisches Öl durchsetzen – und gemeinsam mit internationalen Partnern Russland zwingen, den Stoff für höchstens 60 US-Dollar (etwa 57 Euro) pro Barrel (159 Liter) an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen.

Ein Kremlsprecher sagte, man werde diesen Deckel nicht akzeptieren – und habe sich auf dieses Szenario vorbereitet. Die »Schattenflotte« könnte hier eine Schlüsselrolle spielen. Ein Teil der Tanker kommt laut »Financial Times« aus nahestehenden Staaten wie Iran oder Venezuela, die ebenfalls von Westen sanktioniert werden.

Ein Experte des Brokers Braemar sagte der Zeitung, die Schiffe seien meist 12 bis 15 Jahre alt und wären in den kommenden Jahren verschrottet worden. Als mögliche Destinationen gelten Staaten wie China und Indien. Deren Regierungen haben sich zum Ölpreisdeckel noch nicht öffentlich positioniert.