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Pavel und Babis in Stichwahl: Ex-General ist Favorit für Tschechiens Präsidentschaft

Pavel und Babis in Stichwahl Ex-General ist Favorit für Tschechiens Präsidentschaft

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Pavel warnt, dass Tschechien unter Babis seinen "prodemokratischen, prowestlichen und proeuropäischen" Weg verlassen könnte.

(Foto: dpa)

In der ersten Runde der tschechischen Präsidentschaftswahl liegen der ehemalige General Petr Pavel und der frühere Ministerpräsident Andrej Babis nahezu gleich auf. Dennoch könnte Pavel bessere Chancen haben.

In Tschechien gehen der ehemalige Nato-General Petr Pavel und der frühere Ministerpräsident Andrej Babis in die Stichwahl um das Präsidentenamt. Nach Auszählung fast aller Wahlbezirke lagen die beiden Kandidaten nahezu gleichauf. Pavel kam auf 35,4 Prozent der Stimmen, Babis auf 35,0 Prozent. Zunächst lag Babis vorn, im Verlauf der Auszählung holte Pavel jedoch auf.

Abgeschlagen auf Rang drei lag die Wirtschaftsprofessorin Danuse Nerudova. Sie räumte ihre Niederlage ein und kündigte an, sich mit Pavel treffen zu wollen und ihm ihre Unterstützung zuzusagen. "Hier gibt es immer noch sehr viel Böses und das heißt Andrej Babis", sagte sie vor Anhängern und der Presse.

Da keiner auf Anhieb die Hürde von 50 Prozent nahm, ist eine Stichwahl in zwei Wochen nötig, bei der die beiden Führenden gegeneinander antreten. Umfragen zufolge hat Pavel in der zweiten Runde einen Vorteil gegenüber Babis, da Anhänger der unterlegenen Kandidaten eher für ihn stimmen dürften.

Sowohl Babis als auch Pavel gelten als eher prowestlich als der aus dem Amt scheidende Präsident Milos Zeman, der sich für engere Beziehungen zu China und vor dem Krieg in der Ukraine auch zu Russland ausgesprochen hatte. Milliardär Babis hat sich gegen weitere Ukraine-Hilfen ausgesprochen. Er gilt als Freund des EU-kritischen und populistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Pavel, der von der Regierung unterstützt wird, hingegen hat sich von Orban distanziert und befürwortet militärische Hilfen für die Ukraine sowie die Einführung des Euro.

Pavel bezeichnete Babis als Populisten und eine Gefahr. "Die Gefahr ist nicht nur, dass wir in den Populismus abgleiten dürften, sondern auch den Weg verlassen, den wir die letzten 230 Jahre verfolgt haben, der eindeutig prodemokratisch, prowestlich und proeuropäisch war", sagte Pavel nachdem die ersten Ergebnisse bekannt wurden. In Tschechien führt der Präsident zwar nicht die Regierungsgeschäfte, aber er ernennt den Regierungschef, Richter, Notenbanker und hat ein Mitspracherecht in der Außenpolitik.