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Proteste im Iran - Getötet, weil sie für ihre Freiheit kämpften

Sie wollten in Freiheit leben, sie wollten ihre Haare nicht unter einem Kopftuch verstecken – jetzt sind sie tot. Junge Frauen, die im Iran getötet wurden, weil sie für ihre Freiheit einstanden.

Nach dem brutalen Tod der 22 Jahre alten Iranerin Mahsa Amini reißen die regierungskritischen Proteste im Iran nicht ab. Mutige Männer und Frauen gehen gegen das Mullah-Regime auf die Straße, fordern Freiheit. Doch die Proteste gegen die Mullahs fordern immer mehr Tote. Die Polizei geht brutal gegen die Freiheitskämpfer vor.

Menschenrechtsaktivisten der Organisation „Iran Human Rights“ gehen davon aus, dass bislang mindestens 50 Menschen getötet wurden. Zuletzt seien sechs Menschen am Donnerstagabend in Reswanschahr in der nordiranischen Provinz Gilan von Sicherheitskräften erschossen worden.

Unter den Toten: junge Frauen, die sich ein Leben in Freiheit erkämpfen wollten.

Die 23-jährige Hananeh Kia wurde Berichten zufolge von iranischen Sicherheitskräften in Nouschahr erschossen, als sie gegen die Ermordung von Mahsa Amini demonstrierte.

Hananeh Kia (23) wurde von iranischen Sicherheitskräften in Nouschahr erschossen

Foto: Twitter

Ghazaleh Chelavi (32) wurde von der Polizei im Iran getötet, weil sie auf die Straße ging und gegen das Kopftuch demonstierte. Laut einer iranischen Journalistin wurde ihr in den Kopf geschossen. Ihre Familie sei am Boden zerstört.

Ghazaleh Chelavi (32) wurde von der Polizei im Iran getötet

Foto: Twitter

Minu Majidi ist Mutter von zwei Kindern, auch sie wurde von iranischen Sicherheitskräften bei Protesten gegen den Mord an Mahsa Amini in der Stadt Kermānschāh getötet.

Minu Majidi ist Mutter von zwei Kindern

Foto: Twitter

Mehsa Mogoi wurde nur 18 Jahr alt. Sie wurde in Isfahan von Sicherheitskräften des Mullah-Regimes erschossen.

Die 18-jährige Mehsa Mogoi wurde in Isfahan erschossen

Foto: Twitter

Diese jungen Frauen können nur stellvertretend für all die mutigen Frauen und Männer stehen, die für ihren Kampf für die Freiheit im Iran aktuell getötet wurden.

Die Journalistin Nilufar Hamedi wurde verhaftet, weil sie als eine der Ersten den Fall der getöteten Mahsa Amini bekannt gemacht hatte. Am Donnerstag wurde die Journalistin der Reformzeitung „Shargh“ in Teheran festgenommen. Wie die Zeitung berichtete, wurden neben Hamedi auch zwei weitere Reporter, eine Fotografin und ein politischer Aktivist im Zusammenhang mit den Protesten verhaftet.

Sie sollen sich im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran befinden.

Mit Schere und Feuer im Iran Frauen-Proteste gegen Mullahs

Quelle: Reuters / AP / Faezeh Afshan via Reuters / Twitter@AlirezaNader / Twitter@chawshin_83

Die Bundesregierung hat den Iran aufgefordert, die Umstände des Todes von Masha Amini nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei aufzuklären. Wichtig sei „eine rasche und umgehende Untersuchung des Todes“ der 22-jährigen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin.

Die Bundesregierung sei „gleichermaßen bestürzt darüber, dass bei den landesweiten Protesten wegen des Todes von Frau Amini offenbar zahlreiche weitere Menschen ums Leben gekommen sind“.

Auslöser der Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Iranerin Mahsa Amini. Sie wurde vor gut einer Woche von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen.

Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Jedenfalls fiel sie ins Koma und starb am Freitag in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück. Seitdem demonstrieren landesweit Tausende Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung.