Es ist sein bislang schwierigster Gipfel.
Und das liegt nicht daran, dass Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) als Einäugiger zum G-20-Gipfel nach Indien reisen musste. Sondern an den harten Verhandlungen darüber, wie sehr Russland für den Ukraine-Krieg verurteilt wird.
Weltbank-Chef Ajay Banga (63), Brasiliens Präsident Lula da Silva (77), Gastegeber Narendra Modi, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (70), US-Präsident Joe Biden (80)
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Das Ergebnis der Beratungen: wachsweich! Und das lag an zwei Männern, die gar nicht vor Ort waren: Wladimir Putin (Angst vor Verhaftung) und China-Herrscher Xi Jinping (Zwist mit Gastgeber Indien).
Sie schickten Vertreter – und schwächten die gemeinsame Erklärung ab. Die G-20-Staaten verweisen lediglich auf die Unverletzlichkeit von Grenzen. „Alle Länder“ seien aufgefordert, auf den „Einsatz von Gewalt“ zur Erzielung von „Geländegewinnen“ zu verzichten.
Indiens Premierminister Narendra Modi (72) empfängt Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) in Neu-Delhi
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Trotzdem: Scholz nennt es einen Erfolg, „dass am Ende Russland seinen Widerstand gegen einen solchen Beschluss aufgegeben hat, weil einfach alle anderen sich in diese Richtung bewegt hatten“.
Auch ein Grund für das Mager-Ergebnis: Im Rest der Welt gebe es gewisse Ermüdungserscheinungen mit Blick auf den Ukraine-Krieg, so ein mit den Verhandlungen vertrautes Delegationsmitglied. Deshalb seien schärfere Worte Richtung Putin nicht möglich gewesen.
Schlendern Hand in Hand: Frankreichs Premier Emmanuel Macron (45) und Muhammad bin Zayid Al Nahyan (62), Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate
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Wie angespannt die Stimmung ist, zeigt das Streichen des Familienfotos. Mit Russland-Außenminister Lawrow für ein Foto posieren? Unzumutbar für Kanzler Scholz, US-Präsident Joe Biden und Co. Stattdessen gibt es am Sonntag den Besuch des Gandhi-Grabmals.
Da kniet jeder einzeln nieder.
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Dieser Artikel stammt aus BILD. Das ePaper der gesamten Ausgabe gibt es hier.