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Russland-Ukraine-Krieg: Moskau bereitet offenbar Ausweitung der Wehrpflicht vor

Wehrpflichtige steigen vor einem Rekrutierungszentrum in einen Buss

Wehrpflichtige steigen vor einem Rekrutierungszentrum in einen Buss

Foto: IMAGO/Yegor Aleyev / IMAGO/ITAR-TASS

Der Kreml hat für seinen stockenden Angriffskrieg gegen die Ukraine schon wesentlich mehr Soldaten eingesetzt als geplant. Nun bereiten Russlands Behörden sich nach Einschätzung der britischen Geheimdienste wahrscheinlich auf eine Ausweitung des Wehrdienstes vor, um die Streitkräfte weiter zu verstärken.

Am 13. März sei im russischen Unterhaus ein Gesetzentwurf eingebracht worden, wonach künftig Männer im Alter zwischen 21 und 30 Jahren einberufen werden sollen, statt wie bisher Männer zwischen 18 und 27 Jahre, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. »Das Gesetz wird voraussichtlich verabschiedet und würde dann im Januar 2024 in Kraft treten«, heißt es in dem Bericht.

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Seit der Zeit der Sowjetunion beruft Russland zweimal jährlich Wehrpflichtige ein. »Offiziell schließt Russland Wehrpflichtige weiterhin von Operationen in der Ukraine aus, obwohl mindestens Hunderte wahrscheinlich zum Einsatz gekommen sind – durch Verwechslungen der Behörden oder nachdem sie zum Unterzeichnen von Verträgen gezwungen worden sind«, schrieb das britische Ministerium.

In der Tat hat der Kreml bereits kurz nach Beginn des Krieges eingeräumt, Wehrpflichtige bei der Invasion eingesetzt zu haben. Das russische Verteidigungsministerium betonte damals allerdings, dass dies nicht von der Führung genehmigt worden sei. Kremlsprecher Dmitrij Peskow sagte, auf Befehl von Präsident Wladimir Putin werde die Militärstaatsanwaltschaft diese Fälle untersuchen und die Verantwortlichen bestrafen. Putin hatte wiederholt bestritten, dass Wehrpflichtige in der Ukraine kämpfen.

Immer mehr junge Russen beantragen offenbar Befreiung

Nach Angaben der britischen Geheimdienste beantragen viele 18- bis 21-Jährige in Russland derzeit die Befreiung von der Wehrpflicht, indem sie darauf verweisen, dass sie derzeit eine Hochschulausbildung absolvieren. Die Behörden änderten die Altersspanne nun wahrscheinlich, um die Truppenstärke zu erhöhen, hieß es. »Selbst wenn Russland weiterhin auf den Einsatz von Wehrpflichtigen im Krieg verzichtet, werden zusätzliche Wehrpflichtige eine größere Zahl von professionellen Soldaten für Kampfhandlungen verfügbar machen«, schreibt London.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.