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Schelte an Dänemark und Schweden: Russland will an Leck-Ermittlungen teilhaben

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sieht keinen Grund, warum Russland nicht an der Aufklärung um die Pipeline-Lecks involviert wird.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sieht keinen Grund, warum Russland nicht an der Aufklärung um die Pipeline-Lecks involviert wird.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Wer steckt hinter den Zerstörungen an den Ostsee-Pipelines? Das Ermittlungsteam wird von Dänemark und Schweden geleitet, doch Moskau fordert aktive Teilhabe. Derweil geht das BKA von einem staatlich geführten Sabotage-Akt aus und warnt vor Nachahmer-Aktionen.

Russland fordert eine Beteiligung an der Aufklärung der Lecks an den Nord-Stream-Pipelines. Eine Einbeziehung Russlands sollte selbstverständlich sein, sagte der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow. Auch Russland sei an einer Aufklärung interessiert. "Bislang haben wir bei Pressekonferenzen in Dänemark und Schweden aber nur verstörende Aussagen gehört, dass jegliche Kooperation mit Russland ausgeschlossen ist." Die russische Regierung erwarte "einige Klarstellungen" dazu.

Der russische Präsident Wladimir Putin selbst hatte die Lecks an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 als einen "Akt des internationalen Terrorismus" bezeichnet. Der Kreml hatte Vorwürfe unter anderem der Ukraine als "absurd" bezeichnet, dass Russland seine eigene Infrastruktur zerstöre, um die Energiekrise in Europa zu verschärfen.

Die Federführung bei den Pipeline-Ermittlungen liegt bei Dänemark und Schweden, in deren Hoheitsgewässern die Lecks aufgetreten sind. Deutschland wirke an einem gemeinsamen Ermittlungsteam mit, wie eine Sprecherin des Innenministeriums in Berlin sagte. Von einer Anfrage Russlands, daran beteiligt zu werden, sei ihr nichts bekannt.

BKA warnt vor weiteren Angriffen

Die NATO und europäische Regierungen gehen davon aus, dass gegen die Nord-Stream-Röhren ein Sabotage-Akt verübt wurde. Eine deutsche Regierungssprecherin betonte in Berlin, alle vorliegenden Informationen wiesen darauf hin, "dass es sich um einen vorsätzlichen Sabotage-Akt handelt".

Der "Spiegel" zitierte aus einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA), wonach die Ermittler von einem staatlich gelenkten Sabotage-Akt ausgehen. Es erscheine "insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Komplexität der Tatausführung sowie einer entsprechenden Vorbereitung das Agieren staatlicher Akteure wahrscheinlich", zitiert der "Spiegel" aus dem Bericht. Die Sprecherin des Innenministeriums und auch die Regierungssprecherin wollten dies nicht kommentieren. Laut "Spiegel" warnt das BKA vor weiteren Angriffen auf die kritische Infrastruktur. Die Ministeriumssprecherin sagte dazu, das BKA nehme ständig eine solche Gefährdungsbewertung vor und teile im Bedarfsfall seine Informationen mit den betroffenen Unternehmen.