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Schutz und Schirm vor allem Wetter

Höchberg

Am Sonntag, den 18. September, fand am Hexenbruch, einem Ortsteil von Höchberg, der sogenannte Mitmachmarkt statt. Hier konnten alle, die im Hexenbruch wohnen, vorm eigenen Haus ihre nicht mehr benötigten Dinge verkaufen oder verschenken.

Auch wir als evangelische Kirchengemeinde wurden angefragt, ob wir an unserem Bonhoeffer-Gemeindehaus einen Stand aufbauen wollen. Da aber Gesangbücher und Taufbecken hoffentlich noch lange selbst benötigt werden, entschieden wir uns, eine andere Art des Mitmachens zu ermöglichen. Denn bei der Überlegung, was Kirchengemeinde für den Ortsteil denn ist, wollten wir mehr sein als ein Ort, an dem es auch eine Toilette gibt. Deshalb bereiteten wir im Gottesdienstraum verschiedene Stationen zum Mitmachen vor. Diese orientierten sich an dem Ablauf des Gottesdienstes.

Dann geschah etwas Wunderbares: Das schlechte Wetter führte zu ganz besonderen Begegnungen. Ganz unterschiedliche Menschen kamen und freuten sich über einen Platz drinnen, um sich aufzuwärmen oder einem Regenschauer zu entkommen. Gemeinsam an einem Tisch unterhielt man sich wortwörtlich über Gott und die Welt. Einer erinnerte sich an seine eigene Konfirmation, die andere erzählte über die Gründe für ihren Kirchenaustritt.

Das Schöne daran war, dass man so mit ganz unterschiedlichen Menschen ins Gespräch kam, die man sonntags im Gottesdienst oft nicht trifft. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen gab es dann die Möglichkeit, durch unseren Mitmach-Gottesdienstraum zu gehen und aktiv mitzumachen: Das, was schiefgelaufen ist, als PostIt am Confiteorboard ablegen, mal ein eigenes Gebet schreiben oder eine Schwimmkerze als Hoffnungslicht für jemanden in Not anzünden.

Anhand der Geschichte vom barmherzigen Samariter (Lk 10,30-37) konnte man sich Gedanken zu der Frage machen: Wer ist mein Nächster? Das kunstvoll gestaltete Bodenbild zur Geschichte fand dabei in ganz verschiedenen Altersgruppen Anklang. Mit den Bibelversen to go gabs auch etwas zum Mitnehmen. Ein Highlight war unter anderem die Segensstation, bei der man sich seinen ganz persönlichen Segen zusprechen lassen konnte.

So wurde der Mitmachmachmarkt gerade auch wegen des mäßigen Wetters zumindest für uns als Kirchengemeinde zum Raumöffner, um sich als Kirche zu präsentieren, die nicht sonntags an der Kirchentür endet, sondern gerne ein warmherziger Ort für Gespräche und Gemeinschaft ist. Eine Kirche, die in die Welt geht und sich öffnen will - und der es wie der Liebe Gottes ganz egal ist, wer jemand ist oder wo man herkommt.

Von: Annika Kringel (Vikarin KG Höchberg)

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