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Söder-Minister will Affenpocken-Impfstoff bestellen - zwei weitere Fälle in Bayern

Von: Katarina Amtmann

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Klaus HOLETSCHEK (CSU,Gesundheitsminister Bayern), Markus SOEDER (Ministerpraesident Bayern und CSU Vorsitzender),
Klaus Holetschek befürwortet eine Impfstoff-Bestellung mit Blick auf das Affenpocken-Virus (Archivbild). © IMAGO / Sven Simon

Das Affenpockenvirus verbreitet sich und ist auch in München angekommen. Gesundheitsminister Holetschek will Impfstoff bestellen - und erhält Widerspruch.

  • Die Affenpocken verbreiten sich.
  • Klaus Holetschek will Impfstoff ordern.
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Update vom 25. Mai, 7.56 Uhr: In Bayern sind zwei weitere bestätigte Fälle von Affenpocken aufgetreten. Beide Patienten seien kürzlich unabhängig voneinander von einer Auslandsreise in den Freistaat zurückgekehrt, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstagabend in München mit. Einer der beiden Patienten befinde sich nun in der München Klinik Schwabing. Der andere Fall wurde aus dem Landkreis Ansbach gemeldet, wo sich der Betroffene nun auch in Isolation befinde.

Erstmeldung vom 23. Mai: München - Leichtes Aufatmen in der Landeshauptstadt: Der 26-jährige Patient, der mit Affenpocken im Schwabinger Krankenhaus liegt, leidet an der milderen, westafrikanischen Variante. Aber: Mittlerweile sind weitere deutsche Fälle in Berlin diagnostiziert worden. Weltweit verbreitet sich das Virus.

Bayerns Gesundheitsminister will nun umfangreiche Präventionsmaßnahmen so wie in Großbritannien: „Ich glaube, es ist schon wichtig, dass wir Impfstoff jetzt auch ordern“, sagte Klaus Holetschek (CSU) am Sonntag beim Bild-Talk „Die richtigen Fragen“ . Doch der Arzt Gunter Frank widersprach: Die Aufgabe der Medizin sei, die Menschen zu informieren und „keine Panik zu schüren“.

Doch welche Impf-Möglichkeiten gibt es überhaupt? „Es gibt mehrere Pocken-Impfstoffe, die auch einen gewissen Schutz vor Affenpocken bieten. Der ursprünglichen Pockenimpfstoff ist nicht mehr erhältlich, Menschen unter 40/50 Jahren sind somit in der Regel nicht geimpft, da die Pockenimpfung in den 70er Jahren eingestellt wurde, nachdem die Krankheit als ausgerottet galt. In der EU ist ein Pocken-Impfstoff zugelassen, der modifiziertes Vacciniavirus Ankara (MVA) beinhaltet. In UK wird engen Kontaktpersonen derzeit eine Impfung angeboten“, schrieb Virologin Sandra Ciesek am 21. Mai auf Twitter.

Holetschek stellte bei der Bild klar: „Wir sprechen jetzt nicht sofort von einer neuen Pandemie. Wir sprechen von einer Entwicklung, die man genau beobachten muss.“ Einen „Affenpocken-Lockdown“ ähnlich des Corona-Lockdowns muss laut Holetschek niemand fürchten.

Das Bundesgesundheitsministerium erwartet derweil noch zunehmende Affenpocken-Fälle. „Aufgrund der vielfältigen Kontakte der derzeit Infizierten ist in Europa und auch in Deutschland mit weiteren Erkrankungen zu rechnen“, heißt es in einem Bericht für den Gesundheitsausschuss des Bundestages. Mit Stand von Sonntagnachmittag (22. Mai) gebe es inzwischen vier bestätigte Infektions- und Erkrankungsfälle in Deutschland - einen in München und drei in Berlin. Proben weiterer Personen seien in Abklärung. Kontaktpersonen würden ermittelt.

„Es handelt sich inzwischen um ein Geschehen mit internationaler Verbreitung“, heißt es in dem Ministeriumsbericht weiter, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In zahlreichen Ländern seien mehr als 130 bestätigte Fälle und Verdachtsfälle nachgewiesen, „Tendenz täglich steigend“. Bisher sei bei den in Europa festgestellten Infektionen die westafrikanische Affenpocken-Variante nachgewiesen worden, weitere Genomanalysen liefen jedoch noch. (kam mit dpa)

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