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Sparen sollen nur die Bürger - EU-Parlament heizt unser Geld zum Fenster raus

Der Skandal um Energie-Verschwendung im EU-Parlament weitet sich aus.

BILD hatte vor zwei Wochen enthüllt, dass sich die Energiekosten des EU-Parlaments 2022 von 15,2 Millionen Euro (im Jahr 2021) auf 56,5 Millionen Euro nahezu vervierfacht haben.

Jetzt kommt raus, woran das liegt: In Straßburg (660 000 Quadratmeter Bürofläche), wo die Abgeordneten ganze fünf Tage im Monat verbringen, wurden im Monatsschnitt 2400 Megawattstunden (MWh) Energie verbraucht – hochgerechnet 28 800 MWh im Jahr.

Laut Statistischem Bundesamt verbraucht ein deutscher Durchschnittshaushalt 17,6 MWh im Jahr (70 Prozent Heizung, Rest z.B. Warmwasser, Beleuchtung). Bedeutet: Der Energie-Verbrauch in Straßburg entspricht 1636 Haushalten.

Und das, obwohl eine fraktionsübergreifende Allianz aus Abgeordneten bereits im OKTOBER Parlamentspräsidentin Roberta Metsola (44) aufgefordert hatte, wegen der Energiekrise auf das unnötige Beheizen von zwei Parlamentsgebäuden zu verzichten.

Dadurch hätte sie nur den ohnehin klimaschädlichen EU-Wanderzirkus zwischen Brüssel und Straßburg (allein die Dienstwagen-Karawane stößt jährlich 19 000 Tonnen Kohlendioxid aus) wie schon während der Corona-Pandemie aussetzen müssen.

Die Malteserin entschied sich lieber fürs Aussitzen: Auf Nachfragen von BILD blieb Metsola Antworten und Erklärungen für ihre Tatenlosigkeit schuldig.

Brisant: Aus einer Antwort von Parlaments-Generalsekretär Alessandro Chiocchetti an den EU-Abgeordneten Moritz Körner (32, Renew Europe/ FDP) geht hervor, dass der hohe Verbrauch in Straßburg (viel Glas, schlecht gedämmt) alle Einsparbemühungen in Brüssel zunichtegemacht hat. Dort wurden nach Angaben von Metsolas Generalsekretär u.a. durch Temperatursenkungen seit Mai 1707 MWh Energie eingespart.

Viel Glas, wenig Dämmung, fette Heizrechnung: Das Europäische Parlament in Straßburg

Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Körner, der sich für die „Winterschlaf“-Initiative des Straßburger Parlamentssitzes mit Abgeordneten anderer Fraktionen wie Peter Liese (57, EVP/ CDU) und Daniel Freund (38, Grüne) zusammengetan hatte, macht diese Auskunft fassungslos: „Die Bürger in Europa sollen zur Sanierung ihrer Wohnungen gezwungen werden, EU-Beamte und Abgeordnete sitzen in drei Pullovern in ihren runtergekühlten Brüsseler Büros. Und gleichzeitig wird in Straßburg 26 Tage im Monat das Parlamentsgebäude leerstehend weiterbetrieben.“

BILD dokumentierte: Auch außerhalb der Sitzungswochen herrschten dort, ungeachtet aller angeblichen Sparbemühungen, im Herbst wohlige 22,9 Grad.

22,9 Grad in einer sitzungsfreien Woche im Herbst. Dieses Foto aus dem Straßburger Parlament sorgte selbst bei vielen Abgeordneten für Empörung

Foto: privat

Der Parlamentspräsidentin wirft FDP-Politiker Körner vor, die Initiative zahlreicher Abgeordneter „ignoriert“ zu haben. Er fordert einen dauerhaften Schlussstrich unter die teure und klimafeindliche Doppelstruktur.

Körner zu BILD: „Die schnellste, einfachste, und zielführendste Energiesparmaßnahme wäre es, das Parlamentsgebäude in Straßburg sofort aufzugeben und zu verkaufen, und mit den eingenommenen Mitteln die Energiekosten des Parlamentsgebäudes in Brüssel zu finanzieren.“

Unterstützung kommt von Michael Jäger (60) vom Europäischen Steuerzahlerbund (TAE): „Die zwei Sitze des Parlaments in Brüssel und Straßburg stehen im krassen Widerspruch zur sonst so gnadenlosen Klimapolitik der EU.“ Die EU solle erst mal mit gutem Beispiel vorangehen, statt die Menschen immer mehr zu gängeln.

Dass sich die monatlichen Energiekosten für Straßburg zuletzt auf 310 000 Euro (nach Parlamentsangaben) erhöht haben, kommentiert Jäger mit den Worten: „Das schlägt dem Fass den Boden aus“. Der „Wahnsinn“ müsse „gestoppt werden“.