Interview
Streit über chinesische App Warum die Hürden für ein Tiktok-Verbot in den USA hoch sind
Tiktok-Anhörung im US-Kongress: Vor allem die Republikaner drängen auf ein Verbot des unter US-Teenagern beliebten Dienstes
© Rod Lamkey / picture alliance/CNP
Für Millionen Amerikaner ist Tiktok ein lustiger Zeitvertreib. Nun droht die US-Regierung mit einem landesweiten Verbot der App. Was dahintersteckt – und wie wahrscheinlich ein solches Szenario wäre, erläutert der frühere NSA-Chefanwalt Glenn Gerstell
Tiktok ist bekannt für lustige Lipsync-Videos, Tanz-Challenges und Tutorials aller Art. Warum gilt die App in den USA nun als nationales Sicherheitsrisiko, Herr Gerstell?
GLENN GERSTELL: Die US-Regierung sieht zwei große Bedrohungen. Zum einen geht es um die Möglichkeit, dass Tiktok amerikanische Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergibt. Zum anderen besteht die Sorge, dass Peking Tiktok benutzen könnte, um Desinformation in den USA zu verbreiten und so die öffentliche Meinung zu beeinflussen – beispielsweise um die Amerikaner gegen Taiwan aufzuwiegeln. Deswegen wurde die App auch bereits auf Diensthandys von Regierungsmitarbeitern und Militärangehörigen verboten.
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