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Sturmfluten, Stromausfälle … - So hat Hurrikan „Ian“ Florida verwüstet

Von: Herbert Bauernebel (zzt. in Florida) und Ingo Gentner

Cape Coral (US-Staat Florida) – Autos treiben in den teils meterhoch überfluteten Straßen, Bäume, Laternen und Schilder sind wie Streichhölzer umgeknickt, Dächer abgerissen und einfach weggepustet, Stromausfälle für Millionen Haushalte – Hurrikan „Ian“ ist in der Nacht auf Donnerstag auf die Küste von Florida gekracht und hinterließ eine Schneise der Zerstörung.

Auf einem mehr als hundert Kilometer breiten Landstreifen tobten heftige Unwetter an der Westküste Floridas. Der Mega-Hurrikan (Stufe 4 von 5) schiebt sich mit nur 13 km/h langsam landeinwärts, aber in seinem Wirbel herrschten Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h! Besonders betroffen: die Städte Fort Myers Beach, Cape Coral und Naples.

Ein Foto, aufgenommen von der Internationalen Raumstation ISS, zeigt die unglaublichen Ausmaße des Hurrikans

Foto: action press

Ein Feuerwehrmann in Naples (Florida) trägt seine Ausrüstung durch die Sturmflut von Hurrikan Ian

Foto: /AP

► Der als „extrem gefährlich“ eingestufte Wirbelsturm sorgte für Sturmfluten von bis zu 3,5 Metern – in einer Klinik in Port Charlotte wurden mehrere Stationen überschwemmt und das Dach der Intensivstation abgerissen.

Ein Mitarbeiter des Krankenhauses steht in einem Flur voller Wasser

Foto: /AP

Trümmerteile auf den Straßen von Fort Myers

Foto: action press

► Einwohner werden eindringlich gewarnt, auch am Donnerstagmorgen nicht ihre Häuser zu verlassen, um etwa die Schäden zu begutachten. Auch wenn der Wirbelsturm abziehe, bestehe weiter Gefahr durch Trümmer, kaputte Stromleitungen und dergleichen. Für rund 2,5 Millionen Menschen in der Region galten Evakuierungsanweisungen, der offenbar aber nur ein Teil folgten.

Umgestürzte Bäume: Eine Frau begutachtet den Schaden, den „Ian“ vor ihrem Haus in Davie angerichtet hat

Foto: Joe Cavaretta/AP

► Vor der Küste Floridas sank inmitten des Unwetters ein Boot mit Dutzenden Migranten an Bord. Die Rettungskräfte konnten drei Menschen retten und suchten nach 20 Vermissten.

► An der Küste wurden Schiffe aus dem Hafen an Land gespült. Autos treiben auf überfluteten Straßen. Mehr als zwei Millionen Haushalte waren in der Nacht zeitweise ohne Strom.

Der Direktor des Nationalen Hurrikanzentrums, Ken Graham, betont, es werde nach dem Eintreffen an Land vermutlich 24 Stunden dauern, bis der Wirbelsturm über Florida hinweggezogen sei. Das bedeutet: 24 Stunden heftige Regenfälle.

Auf seinem Weg ins Landesinnere Floridas schwächt sich der Sturm jetzt ab. Zurzeit liegen die Windgeschwindigkeiten noch bei etwa 105 km/h. Meteorologen stuften den Hurrikan damit auf die niedrigste Stärke eins von fünf herab.

Dieser Mercedes in Delray Beach (Florida) wurde infolge des Hurrikans zerstört

Foto: Carline Jean/AP

Nach Florida bereiten sich jetzt die Südstaaten Georgia und South Carolina auf „Ian“ vor.

Am Dienstag war der Hurrikan in Kuba auf Land getroffen. In dem Staat mit gut elf Millionen Einwohnern fiel der Strom zeitweise landesweit aus, mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.

Ein eingestürztes Vordach in der Ortschaft St. Petersburg

Foto: action press