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Trotz Angriffskriegs - Diese deutschen Firmen machen Russland-Geschäfte

Trotz Angriffskriegs gegen Ukraine: Diese deutschen Firmen machen Russland-Geschäfte

Auch der Großhändler Metro macht laut der ukrainischen Nichtregierungsorganisation B4Ukraine weiter Russland-Geschäfte

Auch Automobilhersteller BMW macht laut der ukrainischen Nichtregierungsorganisation B4Ukraine weiter Russland-Geschäfte

Foto: picture alliance /

Sie finanzieren Putins Krieg: Fast 400 deutsche Unternehmen machen noch immer Geschäfte in Russland und spülen Millionen in die Kriegskasse des Kreml! Und das anderthalb Jahre nach dem russischen Einmarsch in die gesamte Ukraine, nach Tausenden Toten, Terrorangriffen auf Städte, Gräueltaten an Zivilisten und unzähligen Kriegsverbrechen.

Zu diesem Schluss kommt die ukrainische Nichtregierungsorganisation B4Ukraine, die sich auf Untersuchungen der Kiewer School of Economics stützt. Insgesamt zahlten 393 deutsche Unternehmen demnach im vergangenen Jahr mindestens 379 Millionen Euro Gewinnsteuer an den Kreml.

▶︎ Spitzenreiter: BMW mit 54,78 Millionen Euro, dahinter die Metro AG (34,94 Millionen Euro), Knauf (31,17 Millionen Euro), BASF (22,67 Millionen Euro), EOS (20,78 Millionen Euro), HeidelbergCement (17,94 Millionen Euro), Claas (9,44 Millionen Euro), Karcher (9,44 Millionen Euro), Beiersdorf (8,5 Millionen Euro) und Ehrmann (7,56 Millionen Euro).

Doch warum bleiben einige Firmen in Russland, finanzieren so Putins blutigen Krieg gegen die Ukraine – während der deutsche Steuerzahler gleichzeitig die Ukraine in ihrem Abwehrkampf unterstützt?

▶︎ Die Ausreden der Firmen seien immer gleich, so Valeriya Melnichuk von B4Ukraine: So behaupteten Unternehmen etwa, sie würden „lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen“ zur Verfügung stellen. Ob das für Molkereiprodukte, Süßigkeiten oder Baumaterialien tatsächlich zutrifft, ist fraglich.

Andere Firmen erklärten, sie würden sich um ihre Angestellten sorgen – obwohl auch internationale Unternehmen inzwischen vom Kreml verpflichtet werden, Auskunft über ihre Mitarbeiter zu geben, die für den Militärdienst infrage kommen.

Izium in der Ostkraine. Die russische Kriegsmaschinerie wird auch durch deutsche Unternehmen finanziert

Izium in der Ostkraine ist wie viele ukrainische Städte durch den russischen Angriff großflächig zerstört

Foto: Future Publishing via Getty Images

Sanktionsumgehung durch Drittstaaten

Um die Sanktionen zu umgehen, würden Firmen auch immer mehr Exporte nach Russland über Drittländer abwickeln. So seien die deutschen Exporte nach Kirgistan oder Usbekistan im vergangenen Jahr stark angestiegen, die Güter gelangten dann vor dort aus weiter nach Russland.

Insgesamt seien aus Deutschland insgesamt Güter im Wert von 21,12 Milliarden Euro nach Russland geliefert worden – damit liegt Deutschland noch vor den USA auf Platz zwei (15,64 Milliarden Euro), Spitzenreiter ist das mit Moskau verbündete Regime in Peking (133,08 Milliarden Euro).

▶︎ Dabei würden mitunter sogar Maschinen aus Deutschland geliefert, von denen die Kriegsmaschinerie des Kreml direkt profitiert: So geriet etwa der Werkzeugmaschinenhersteller Spinner kürzlich in die Kritik, weil eine seiner CNC-Fräsmaschinen nach Russland geliefert werden soll – damit ließe sich auch Munition herstellen.

Während Spinner früher direkt an russische Rüstungskonzerne lieferte, würde man die Maschinen nun über die Türkei liefern.

Die Unternehmen müssten ihre Sorgfaltspflicht ernst nehmen, aber auch die Behörden seien in der Pflicht, darauf zu achten, dass Russlandsanktionen eingehalten werden, so die Forderung von B4Ukraine.