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Ukraine-Krieg im Newsblog | Buch: "Diese Armee braucht keinen Gegner, wir schlagen uns selbst"

Buch: "Diese Armee braucht keinen Gegner, wir schlagen uns selbst"

Ukraine-Krieg: Militärexperte Carlo Masala verrät, welches Kriegsgerät jetzt vermehrt zum Einsatz kommen soll. (Quelle: t-online)
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Tag 282 seit Kriegsbeginn: Joe Biden und Emmanuel Macron wollen Wladimir Putin zur Rechenschaft ziehen. Russland zieht offenbar einige seiner Militäreinheiten ab. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Buch: "Diese Armee braucht keinen Gegner, wir schlagen uns selbst"

7.07 Uhr: Zwei Monate lang hat Pawel Filatjew als russischer Soldat den Krieg in der Ukraine erlebt. Nun veröffentlicht er ein Buch, in dem er schildert, wie Soldaten durch fehlende Führung scheitern. "Ich rauche und ärgere mich über die Führung, dass wir nun seit drei Tagen hier sind und oben offenbar niemand daran gedacht hat, dass wir etwas zu rauchen, zu essen und zu trinken brauchen." Kaputte Technik, ein Fahrzeug ohne Bremsen, durch Pannen verstümmelte Soldaten: "So eine Armee braucht keinen Gegner, wir machen uns selbst fertig." Die Armee sei "technisch hoffnungslos veraltet und moralisch verrottet".

Der Ex-Soldat macht deutlich, dass sich seine Kritik nicht gegen die einfachen Soldaten richtet, sondern vor allem gegen den Kreml. Er selbst könne aus seiner Zeit und dem Vorstoß in Richtung Cherson im Süden der Ukraine keine Gräueltaten der Armee bezeugen. "Ich kann mich natürlich nicht für die ganze Armee verbürgen, aber vor meinen Augen wurde niemand gequält, geschweige denn vergewaltigt."

Gleichzeitig widerspricht er auch Putin Darstellung einer Spezialoperation gegen Nazis. Getötet werden Zivilisten, die gegen die russischen Besatzer sind – und es werden ganze Städte sinnlos zerstört, wie Filatjew erzählt. Dem 34-Jährigen, der in Frankreich Asyl hat und seinen Aufenthaltsort geheim hält, droht in seiner Heimat lange Haft wegen Diffamierung der russischen Streitkräfte.

Die Nacht: Kiew geht gegen die russische Kirche vor

5.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will den Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche auf das geistliche Leben in seinem Land stoppen. Die Ukraine müsse ihre Unabhängigkeit auch auf religiösem Gebiet verteidigen, sagte der Staatschef in einer am Donnerstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. "Wir werden niemals irgendjemandem erlauben, ein Imperium innerhalb der ukrainischen Seele zu bilden." Das Moskauer Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche hat traditionell starken Einfluss in der Ukraine und beansprucht dort zahlreiche Heiligtümer. Hier lesen Sie den gesamten Überblick aus der Nacht.

Ukraine bittet um Transformatoren

1.10 Uhr: Die Ukraine sucht zur Reparatur ihres durch russische Angriffe beschädigten Stromnetzes dringend Transformatoren – neu oder gebraucht. Dabei hoffe das Land auch auf Hilfe von Firmen und Gemeinden aus Deutschland, sagte die frühere Parlamentsabgeordnete Viktoria Wojzizka der Deutschen Presse-Agentur. Wojzizka arbeitet in Warschau für ein Zentrum, das die Regierung in Kiew bei der Organisation ausländischer Hilfe unterstützt. Dort hat Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow ein Team aufgestellt, das Ersatzteile für die Energie-Infrastruktur auftreiben soll.

Biden unter Bedingungen zu Gespräch mit Putin bereit

0.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden ist bereit, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen, wenn dieser bereit sei, den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Lassen Sie mich meine Worte sehr sorgfältig wählen", sagt Biden auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Washington. "Ich bin bereit, mit Herrn Putin zu sprechen, wenn er tatsächlich ein Interesse daran zeigt, einen Weg zur Beendigung des Krieges zu finden. Das hat er noch nicht getan." Er werde jedoch nicht im Alleingang mit Putin sprechen, sondern nur in Absprache mit den Nato-Verbündeten.

Biden und Macron wollen Putin zur Rechenschaft ziehen

23.05 Uhr: US-Präsident Joe Biden und sein französischer Kollege Emmanuel Macron wollen Russland für "umfangreich belegte Gräueltaten und Kriegsverbrechen" in der Ukraine zur Rechenschaft ziehen. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die beide Staatschefs nach einem Treffen im Weißen Haus veröffentlichen. Sie sagen zudem der Ukraine Unterstützung im Winter zu. Unter anderem sollen verstärkt Luftabwehrsysteme und Ausrüstung zur Reparatur des Stromnetzes bereitgestellt werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Regierung in Moskau hat Vorwürfe von Kriegsverbrechen und Gräueltaten zurückgewiesen.