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Ukraine-Krieg im Newsblog | Nato-Chef: Putin will Winter als Kriegswaffe einsetzen

Tag 278 seit Kriegsbeginn: Der Nato-Generalsekretär fordert mehr Hilfe für Luftverteidigung in der Ukraine. Kiew kämpft weiter mit Blackouts. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Nato-Chef: Putin will den Winter als Kriegswaffe einsetzen

20.03 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet mit neuen Gesprächen über die Lieferung zusätzlicher Flugabwehrsysteme an die Ukraine. Er erwarte, dass von dem Treffen der Außenminister in Bukarest die Botschaft ausgehe, dass man bei der Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen noch mehr tun müsse, sagte der Norweger am Montag am Rande eines Termins mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis. Dies gelte auch für die Lieferung von Ersatzteilen und von Munition sowie für die Ausbildung von Soldaten.

Russlands Präsident Wladimir Putin versuche, den Winter als Kriegswaffe gegen die Ukraine einzusetzen, sagte Stoltenberg in Anspielung auf die jüngsten russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf die Energieinfrastruktur. "Wir müssen der Ukraine helfen, sich gegen diese schreckliche Art der Kriegsführung zu verteidigen."

Bereits am Freitag hatte Stoltenberg deutlich gemacht, dass für ihn auch eine Lieferung von deutschen Patriot-Flugabwehrsystemen in die Ukraine nicht tabu wäre. Wenn es Spezialisten brauche, um diese Systeme zu bedienen, könnten Ukrainer dafür in einem Nato-Staat ausgebildet werden. Die Entscheidung, ob der Ukraine ein System geliefert werde, sei eine nationale Entscheidung, betonte Stoltenberg auf die Frage, ob eine Abgabe von Patriots ein "No-Go" sei.

Deutschland hatte zuvor Polen Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot zur Sicherung des polnischen Luftraums angeboten. Warschau regte dann aber eine Verlegung direkt in die Ukraine an.

Ukrainischer Armeesprecher: Dutzende Angriffe im Donbass

18.48 Uhr: Auch bei Kälte, Schnee und Regen dauern die schweren Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine an. Dabei wehrten die ukrainischen Streitkräfte täglich Dutzende von Angriffsversuchen russischer Soldaten ab, sagte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, am Montag. Im Mittelpunkt der schwersten Kämpfe seien die Gebiete um Bachmut und Awdijiwka. Dabei setzten die russischen Streitkräfte neben Rohrartillerie auch Raketenwerfer, Minenwerfer und Panzer ein, mit Unterstützung ihrer Kampfflugzeuge.

Im Schnitt führe die russische Armee dort rund 200 Artillerieschläge täglich aus. "Aber trotz dieser Bemühungen schafft es der Feind schon seit Monaten nicht, unsere Verteidigung zu durchbrechen", sagte Tscherewatyj.

Selenska: Russisches Militär setzt offen auf sexuelle Gewalt im Krieg

18.35 Uhr: Die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska hat eine "globale Antwort" auf den Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe gefordert. "Jeder weiß von der großen Zahl an Vergewaltigungen" durch russische Soldaten im Ukraine-Krieg, sagte sie auf einer internationalen Konferenz zu sexueller Gewalt in Konflikten in London am Montag. Die russischen Soldaten gingen laut Selenska "sehr offen damit um".

Sexuelle Gewalt und Sexualverbrechen zählten inzwischen zum "Arsenal" der russischen Truppen, um "die Ukrainer zu demütigen", fügte Selenska hinzu. Die ukrainische Staatsanwaltschaft untersuche mehr als hundert solcher mutmaßlichen Verbrechen, die tatsächliche Zahl liege deutlich höher. Die Betroffenen scheuten sich jedoch oftmals davor, die Taten öffentlich zu machen, sagte die Präsidentengattin. Sie hätten Angst vor einer Stigmatisierung oder einer Rückkehr der Täter.

"Deshalb ist es äußerst wichtig, dies als Kriegsverbrechen anzuerkennen und alle Täter zur Rechenschaft zu ziehen", sagte sie. "Es muss eine globale Antwort darauf geben. Leider wird es immer wieder zu solchen Kriegsverbrechen kommen, solange die Soldaten glauben, dass sie straffrei ausgehen können." An der Konferenz "Initiative zur Verhinderung sexueller Gewalt in Konflikten" nahmen Vertreter aus rund 70 Ländern teil.