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Ukraine-Krieg im Newsblog: Russland übernimmt AKW Saporischschja

Grossi spricht sich weiter für eine Sicherheitszone um das AKW aus. Das Atomkraftwerk wird von Russland kontrolliert, aber noch von ukrainischen Technikern betrieben. Es liegt in der gleichnamigen Region Saporischschja, die zu den vier Gebieten gehört, die Russland annektiert hat. Die vorausgegangenen Referenden zu einem Beitritt Russlands bezeichnen die Ukraine und westliche Staaten als illegal. Sie erkennen die Annexion nicht an.

Russland: Rückzug hat keine Auswirkungen auf Annexionspläne

12.15 Uhr: Trotz militärischer Rückschläge will Russland die völkerrechtswidrige Annexion vier ukrainischer Regionen weiterverfolgen. "Sie werden für immer zu Russland gehören", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russland werde die Gebiete zurückerhalten.

Ukrainer entdecken Kiste mit Goldzähnen in russischer Folterkammer

11.43 Uhr: Auf die Freude über die Befreiung folgt stets das Grauen über die russische Besatzung. Nun löst eine Entdeckung in der Region Charkiw Entsetzen aus. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

Borrell warnt vor nuklearer Eskalation

11.40 Uhr: Angesichts ukrainischer Erfolge auf dem Schlachtfeld hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell vor einem möglichen Atomwaffeneinsatz Russlands gewarnt. Der Krieg sei in eine neue Phase eingetreten, in der eine Nuklearmacht Rückschritte mache und Drohungen im Raum stünden, dass Kernwaffen eingesetzt würden, sagte der EU-Chefdiplomat am Mittwoch im Europaparlament. Davor dürfe man nicht die Augen verschließen. "Das ist sicherlich ein besorgniserregendes Szenario, in dem wir zeigen müssen, dass unsere Unterstützung für die Ukraine nicht wankt."

Borrell betonte, dass auch bei einem kalten Winter die Solidarität mit der Ukraine uneingeschränkt bestehen bleiben müsse. Russland hat Gaslieferungen nach Europa vor dem Hintergrund des Kriegs dramatisch verringert, wodurch die Energiepreise stark angestiegen sind und die europäische Wirtschaft von einer Rezession bedroht ist.

Ukraine: Russland greift mit Kampfdrohnen an

10.52 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben aus Kiew erstmals Ziele nahe der ukrainischen Hauptstadt mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. "Es gab sechs Einschläge und Explosionen", teilte der Gouverneur des Gebiets Kiew, Olexij Kuleba, am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. In der Kleinstadt Bila Zerkwa sei ein Mensch verletzt worden. Getroffen worden sei Infrastruktur. In der Nacht hatte es in der Hauptstadt und dem angrenzenden Gebiet über drei Stunden lang Luftalarm gegeben.

Den Luftstreitkräften zufolge sind insgesamt zwölf iranische Drohnen aus südlicher Richtung auf Ziele geflogen. Der Iran hatte eine Lieferung offiziell bestritten. "Sechs von ihnen wurden abgeschossen, drei mit Flugabwehrraketen im Süden und ebenfalls drei wurden durch die Luftstreitkräfte abgeschossen", sagte der Sprecher der Luftwaffe, Jurij Ihnat, im ukrainischen Fernsehen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Medienberichten zufolge soll eine Kaserne in Bila Zerkwa Ziel gewesen sein.

EU verabschiedet achtes Sanktionspaket

10.33 Uhr: Die EU-Staaten haben ein achtes Paket mit Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht. Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel bestätigten, billigten die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten am Mittwoch unter anderem die rechtlichen Voraussetzungen für einen von den G7-Staaten unterstützten Preisdeckel für Ölimporte aus Russland. Die Einigung muss noch im schriftlichen Verfahren von den Hauptstädten der Mitgliedstaaten bestätigt werden.

Russland: Truppen formieren sich in Cherson für Gegenangriff

10.25 Uhr: Nach den jüngsten Geländegewinnen ukrainischer Soldaten in der Region Cherson bereiten sich die dortigen russischen Soldaten einem Medienbericht zufolge auf einen Gegenangriff vor. Die russischen Truppen würden sich dazu derzeit neu aufstellen, "um ihre Kräfte zu sammeln und einen Vergeltungsschlag auszuführen", zitiert die Nachrichtenagentur RIA den von Russland eingesetzten Vertreter Kirill Stremusow.

London: Ukrainischer Vormarsch bremst Versorgung russischer Truppen

9.24 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste bereitet die fortschreitende Gegenoffensive der Ukraine Russland Probleme bei der Versorgung seiner eigenen Truppen. So seien ukrainische Einheiten in der nordöstlichen Region Charkiw bis zu 20 Kilometer hinter den Fluss Oskil in die russische Verteidigungszone vorgedrungen, hieß es am Mittwoch im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Damit näherten sich die Truppen einem Versorgungsknotenpunkt in der Stadt Swatowe. Die Ukraine könne mit ihren Waffensystemen nun mutmaßlich eine wichtige Straße in der Region angreifen und damit die Möglichkeiten der Russen, ihre Truppen im Osten mit Nachschub zu versorgen, weiter einschränken.

Die Geheimdienste gehen davon aus, dass der ukrainische Vormarsch auf die Grenzen des Gebiets Luhansk für die russische Führung besorgniserregend sein dürfte, nachdem diese die Region in der vergangenen Woche annektiert hat. Der völkerrechtswidrige Schritt wird von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt.

Putin unterzeichnet Annexion der ukrainischen Gebiete

8.44 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat die völkerrechtswidrige Annexion der besetzten Teile der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Luhansk und Donezk abgeschlossen. Er unterzeichnete die zuvor von der Staatsduma und dem Föderationsrat beschlossenen Gesetze zur Integration der Regionen in russisches Staatsgebiet und setzte sie somit in Kraft, wie der Kreml am Mittwoch in Moskau der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mitteilte. Moskau kontrolliert aktuell nur Teile der annektierten Gebiete, doch sie stehen nun offiziell unter dem Schutz der Atommacht.

Putin hatte am Freitag mit den von Moskau eingesetzten Besatzern die international nicht anerkannten Verträge über den Beitritt unterzeichnet. Zusammen mit der bereits 2014 einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim kontrolliert Russland damit nun sieben Monate nach Beginn seines Angriffskriegs mehr als 16 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets. Mit der Annexion will sich die Vollversammlung der Vereinten Nationen am kommenden Montag in einer Dringlichkeitssitzung beschäftigen.

Bericht: 700.000 Russen haben das Land verlassen

7.09 Uhr: 700.000 Menschen haben Russland seit Putins Ankündigung der Teilmobilmachung verlassen. Das berichtet "Forbes Russia" unter Berufung auf eine Kreml-nahe Quelle. Die Präsidialverwaltung gab an, dass von 600.000 bis 700.000 Russen die Rede sei. Mehr als 200.000 Menschen sind offenbar nach Kasachstan geflohen. An den Grenzen sollen inzwischen Warteschlangen entstanden seien.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 21. September angekündigt, 300.000 Reservisten einziehen zu wollen.

Das Wichtigste aus der Nacht: Selenskyj meldet Erfolge

Russische Angriffe auf Region Kiew und Charkiw gemeldet

2 Uhr: Der Gouverneur der Region Kiew, Oleksiy Kuleba, hat laut der ukrainischen Nachrichtenwebseite Kyivindependent gemeldet, dass am frühen Mittwochmorgen russische Streitkräfte die Stadt Bila Zerkwa mit sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen hätten. Bila Zerkwa liegt 80 Kilometer südlich von Kiew. Nach Angaben des Gouverneurs fing ein Infrastrukturobjekt Feuer, eine Person wurde verletzt. Die Bergungs- und Löscharbeiten dauern an. Kuleba forderte die Bewohner auf, in Notunterkünften zu bleiben.

Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechhow, berichtet auf Telegram, dass die Bezirke Cholodnohirskyi und Novobavarskyi der Stadt von russischen Raketen angegriffen wurden. Nach Angaben des Bürgermeisters wurden einige Infrastruktur- und Industrieobjekte getroffen. Angaben zu Verletzten liegen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht vor.

Selenskyj: Dutzende weitere Ortschaften befreit

23 Uhr: Bei dem Vormarsch der ukrainischen Armee sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Tagen Dutzende Ortschaften aus russischer Besatzung befreit worden. Es gebe gute Nachrichten, sagte Selenskyj in einer am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. "Die ukrainische Armee dringt ziemlich schnell und kraftvoll vor bei der gegenwärtigen Verteidigungsoperation im Süden unseres Landes." Es seien Ortschaften in den Gebieten Cherson, Charkiw, Luhansk und Donezk wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht worden.

Insbesondere im Gebiet Cherson im Süden seien Ortschaften befreit worden. Die ukrainischen Streitkräfte sprachen am Abend von insgesamt acht Siedlungen. "Unsere Soldaten stoppen nicht. Und es nur eine Frage der Zeit, bis wir die Okkupanten von unserem Land vertrieben haben", sagte Selenskyj.

Notenbank-Chef der Ukraine tritt zurück

22.10 Uhr: In der Ukraine hat Notenbankchef Kyrylo Schewtschenko mitten im Krieg mit Russland überraschend seinen Rücktritt eingereicht. "Aus gesundheitlichen Gründen, die ich nicht länger ignorieren kann, habe ich eine schwierige Entscheidung für mich getroffen", hieß es in einer am Dienstag bei der Zentralbank veröffentlichten Erklärung. Der 49-Jährige dankte Präsident Wolodymyr Selenskyj für das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Nach der russischen Invasion vom 24. Februar sei die Arbeit des Finanzsystems ohne Unterbrechungen gesichert worden.

Medienberichten zufolge hatte sich zuletzt der Konflikt zwischen Finanzministerium und der Zentralbank verschärft. Schewtschenko hatte sich wegen des chronischen Haushaltsdefizits für Einsparungen ausgesprochen. Die weitere Finanzierung sollte demnach wegen der Gefahr einer Hyperinflation nicht mehr über die Notenpresse erfolgen. Im aktuellen Haushaltsentwurf für 2023 muss gut die Hälfte des Etats durch teils im Ausland aufgenommene Kredite bestritten werden.

Auf dem Währungsmarkt sei keine Panik ausgebrochen, und der massive Kapitalabfluss sei gestoppt worden, hieß es seitens der Zentralbank.

AKW-Chef wird nicht wieder zurückkehren

21 Uhr: Der von Russland vorübergehend festgenommene Chef des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja wird nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) diese Stelle nicht mehr antreten. Ihor Muraschow sei nun mit seiner Familie in ukrainisch kontrolliertem Gebiet vereint, heißt es in einer Erklärung. Es sei nicht klar, wer den Chefposten jetzt übernehmen werde.

Russische Militärkarten zeigen Gebietsverluste um Cherson

19.30 Uhr: Die russischen Streitkräfte, die die ukrainische Schwarzmeerregion Cherson im Süden besetzen, haben in den vergangenen Tagen offenbar schwere Gebietsverluste erlitten. Dies geht aus am Dienstag vom Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichten Karten hervor. Die in der täglichen Militärbesprechung enthaltenen Karten zeigen, dass die russischen Streitkräfte nicht mehr die Kontrolle über das Dorf Dudschany am Westufer des Dnjepr haben. In der nordöstlichen Region Charkiw zeigten Karten des Verteidigungsministeriums, dass die russischen Streitkräfte ihre Stellungen am Westufer des Flusses Oskil verlassen haben. Lesen Sie hier mehr dazu.

US-Präsident Biden sagt Ukraine weitere HIMARS-Systeme zu

18.59 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung in Höhe von 625 Millionen Dollar zugesagt. Zu dem Paket gehörten auch Himars-Waffensysteme, teilt das US-Präsidialamt mit. Biden habe Selenskyj zugesichert, die USA würden die russische Annexion von ukrainischem Gebiet nie anerkennen.

Großbritannien kündigt Reaktion im Fall eines Atomangriffs an

18.38 Uhr: Großbritanniens Außenminister James Cleverly warnt Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Einsatz von Nuklearwaffen. "Es wäre unweigerlich so, dass der Einsatz von Atomwaffen durch irgendein Land auf der ganzen Welt nicht ohne Reaktion bleiben würde", sagt Cleverly auf einer Veranstaltung anlässlich des Parteikongresses der Konservativen in Birmingham. Wie diese Reaktion aussehen würde oder welche Schwelle überschritten werden müsse, um sie auszulösen, will er nicht sagen. Er fügt aber hinzu, dass Putin eine Reihe von strategischen Fehlern gemacht habe. Dies habe ihn international zunehmend isoliert.

Ukrainischer Regionalchef kündigt Evakuierungen in Luhansk an

17 Uhr: Der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, kündigt an, Bewohner größerer Städte bald zur Evakuierung aufzurufen. Hintergrund sei eine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte zur Befreiung der kürzlich von Russland annektierten Region. "Bald werden wir die Menschen auffordern, die Großstädte der Region Luhansk zu verlassen", schreibt Hajdaj im Nachrichtendienst Twitter.

Angesichts der zerstörten Infrastruktur sei eine Rückkehr in die Städte in diesem Winter nicht möglich, prognostiziert Hajdaj – auch nach einer erfolgreichen Befreiungsaktion. "Es ist unmöglich, dort die Heizperiode zu beginnen; alles ist kaputt", schreibt Hajdaj.

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Die ukrainische Region Luhansk wird derzeit größtenteils von den russischen Streitkräften kontrolliert. In der Vorwoche wurden Scheinreferenden durchgeführt, die eine Aufnahme der Region in die Russische Förderation begründen sollen. Die Annexion von Luhansk und drei weiteren ukrainischen Gebieten wird international nicht anerkannt. Ein Teil von Luhansk wird bereits seit 2014 von russischen Separatisten besetzt gehalten.

Ukrainische Armee berichtet von Rückeroberung von weiteren Orten

14.45 Uhr: Bei Gegenangriffen in der Südukraine hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weitere Ortschaften von russischen Truppen befreit. Der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, schrieb am Dienstag beim Nachrichtendienst Telegram von fünf Orten, die zurückerobert worden seien. In sozialen Netzwerken kursierten Videos aus dem lang umkämpften Dorf Dawydiw Brid und den Ortschaften Welyka Olexandriwka und Starossillja am Fluss Inhulez. Zudem sollen ukrainische Einheiten in Dudtschany am Fluss Dnipro eingerückt sein. Offizielle Bestätigungen lagen zunächst nicht vor.

Russland rechnet durch Annexion mit höherer Getreideernte

13.30 Uhr: Russland erwartet durch die völkerrechtswidrige Annexion von vier ukrainischen Gebieten künftig eine deutlich höhere Getreideernte. "In Anbetracht der dortigen Anbauflächen denke ich, dass mindestens fünf Millionen Tonnen Getreide in die russische Sparbüchse kommen werden", sagte Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. "Ich denke auch, dass wir andere Feldfrüchte bekommen werden."

Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche die Annexion der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja verkündet, die etwa 18 Prozent des international anerkannten ukrainischen Territoriums ausmachen. Wegen der am 24. Februar begonnenen russischen Invasion ist die ukrainische Getreideernte bereits deutlich zurückgegangen. Die Ukraine hat Russland wiederholt beschuldigt, Getreide aus besetzten Gebieten zu stehlen und landwirtschaftliche Flächen gezielt zu zerstören. Russland streitet dies ab.

Zudem ist die Schifffahrt im Schwarzen Meer gestört, über die die Ukraine Weizen und andere landwirtschaftliche Produkte in alle Welt exportiert. Die daraus resultierenden Unterbrechungen der Getreide- und Düngemittellieferungen lösten die schlimmste Krise der Ernährungssicherheit seit mindestens 14 Jahren aus, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) am vergangenen Freitag betonte. Etwa 345 Millionen Menschen seien mit lebensbedrohlichen Versorgungsengpässen konfrontiert.

Insider: Keine ungewöhnlichen Aktivitäten bei Russlands Atomwaffen

13.11 Uhr: Nach den Atom-Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin seien bislang keine ungewöhnlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Moskauer Atomwaffenarsenal festgestellt worden, sagt ein westlicher Regierungsvertreter, der anonym bleiben will, gegenüber Reportern. "Wir haben keine Indikatoren oder Aktivitäten gesehen, die aus unserer Sicht außerhalb der Norm liegen würden. Wir haben keine Aktivitäten gesehen, die über das übliche Maß hinausgehen."

Schoigu: Schon mehr als 200.000 Soldaten eingezogen

12.41 Uhr: Im Zuge der Teilmobilmachung in Russland sind nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu bereits mehr als 200.000 Menschen eingezogen worden. "Die Ausbildung erfolgt auf 80 Übungsplätzen und in sechs Ausbildungszentren", sagte er am Dienstag in Moskau seinem Ministerium zufolge.

Experten des britischen Verteidigungsministeriums hatten zuvor noch von erheblichen Problemen berichtet. Russland sei nicht mehr in der Lage, ausreichend Ausrüstung und militärisches Training für die große Zahl an Rekruten bereitzustellen, hieß es im täglichen Kurzbericht.

Schoigu sagte, die zuständigen Stellen seien angewiesen worden, den Rekruten die notwendige Kleidung und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen und sie einzuweisen. Nach Schoigus Darstellung haben sich viele Freiwillige gemeldet. Zahlen nannte er nicht. Es sollte niemand abgelehnt werden, "wenn es keine schwerwiegenden Gründe gibt".

Ukraine verbietet Gespräche mit Putin

12.07 Uhr: In der Ukraine sind Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verboten worden. Ein entsprechendes Dekret des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde am Dienstag auf dessen Webseite veröffentlicht. Dem ging eine Entscheidung des Rates für Sicherheit und Verteidigung voraus. Selenskyj hatte den Schritt bereits am vergangenen Freitag angekündigt.

Der Sicherheitsrat reagierte damit auf die russische Annexion von vier ukrainischen Gebieten in der Süd- und Ostukraine, die international als Völkerrechtsbruch kritisiert wurde. Selenskyj leitet den Rat bestehend aus Regierungsmitgliedern und den Chefs von Armee und Geheimdiensten.

200.000 Russen reisen in Kasachstan ein

9.52 Uhr: Seit der Teilmobilmachung des russischen Militärs vor knapp zwei Wochen sind bereits mehr als 200.000 russische Staatsbürger ins Nachbarland Kasachstan in Zentralasien eingereist. Diese Zahl nannte Innenminister Marat Achmetdschanow am Dienstag der Staatsagentur Kazinform zufolge vor Journalisten. Seit dem 21. September hätten 147.000 Russen die Ex-Sowjetrepublik aber wieder verlassen. Zu den Hintergründen sagte der Minister nichts.

"Gestern kamen mehr als 7.000 Bürger Russlands in Kasachstan an, etwa 11.000 verließen das Land", sagte Achmetdschanow. Es werde keine Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger geben. Bislang sind seinen Angaben zufolge 68 Anträge auf Einbürgerung gestellt worden.

Russlands Präsident Wladimir Putin will nach offizieller Darstellung rund 300.000 Reservisten einziehen lassen, um nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die besetzten Gebiete zu halten. Er hatte deshalb eine Teilmobilmachung angeordnet, was bei vielen Russen Panik auslöste. Viele reisten ins Ausland aus – neben Kasachstans etwa auch nach Armenien, Georgien und in die Türkei.

Russisches Oberhaus stimmt für Annexion ukrainischer Gebiete

9.30 Uhr: Nach der Duma stimmt auch das russische Oberhaus für die Annexion der vier besetzten Gebiete in der Ukraine. Dem einstimmigen Beschluss des Föderationsrats zufolge sollen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson – etwa 18 Prozent des international anerkannten ukrainischen Staatsgebiets – der Russischen Föderation angehören. Die Vorlage geht jetzt zurück an Präsident Wladimir Putin, nach dessen Unterschrift ist sie in Kraft. Die Provinzen sind allerdings nicht völlig unter Kontrolle der russischen Streitkräfte, weshalb die von der Regierung in Moskau angestrebten Grenzziehungen völlig unklar sind.

Experten: Moskau kann Soldaten nicht ausrüsten

9 Uhr: Der russische Staat ist nach Ansicht britischer Militärexperten nicht mehr in der Lage, ausreichend Ausrüstung und militärisches Training für eine große Zahl an Rekruten bereitzustellen. Ein Anzeichen dafür sei, dass der Einberufungszyklus in diesem Jahr einen Monat später als üblich beginnen solle, hieß es am Dienstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine. Die jährliche Einberufung von etwa 120.000 Wehrpflichtigen in Russland unterscheide sich von der kürzlich beschlossenen Teilmobilmachung von Reservisten.

"Die Herausforderungen für Unterbringung, Training, Ausrüstung und Einsatz von mobilisiertem und einberufenem Personal sind erheblich", hieß es in der Mitteilung. Mängel in der russischen Verwaltung und den logistischen Systemen untergraben nach Ansicht der Briten diese Bemühungen.

Nordkorea unterstützt Annexionen Putins

7.55 Uhr: Nordkorea steht bei den völkerrechtswidrigen und international kritisierten Annexionen ukrainischer Gebiete durch Russland auf der Seite Moskaus. Die zuvor abgehaltenen Scheinreferenden in den vier Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja seien "im Einklang mit der UN-Charta" abgehalten worden, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

Jo Cheol Su, Generaldirektor für internationale Organisationen im nordkoreanischen Außenministerium, sagte zudem, dass man die Haltung der russischen Regierung bei der Annexion der Gebiete unterstütze. Im Juli erkannte Nordkorea als weltweit drittes Land nach Russland und Syrien die Unabhängigkeit der prorussischen Separatisten-Republiken Donezk und Luhansk in der Ukraine an.

Kiew greift weiter an – die Nacht im Überblick

IWF prüft 1,3 Milliarden Dollar an Nothilfen für Ukraine

2.01 Uhr: Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird am Donnerstag Insidern zufolge den Antrag der Ukraine auf 1,3 Milliarden Dollar an Notfallmitteln prüfen. Die Ukraine habe ausreichende finanzielle Zusicherungen von ihren globalen Partnern erhalten, um die Anforderungen des IWF an die Schuldentragfähigkeit zu erfüllen und sich für die Notfinanzierung zu qualifizieren, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die notwendigen Dokumente für die Bereitstellung der Mittel seien bereits vorbereitet.

Selenskyj: Ukrainische Streitkräfte rücken weiter vor

23.30 Uhr: Die ukrainische Armee rückt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter gegen die russischen Streitkräfte vor. Zudem hätten die ukrainischen Truppen weitere Städte in etlichen Gebieten zurückerobert, sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Details nannte er nicht. Er kündigte jedoch die Auszahlung von Renten und Sozialleistungen in den wiedergewonnenen Territorien an.

"Russische Propagandisten schüchtern die Menschen in den noch von den Besatzern kontrollierten Gebieten ein, dass die Ukraine angeblich fast jeden, der in den besetzten Gebieten bleibt, als Kollaborateure betrachten werde. Absolut wirres Zeug", sagte Selenskyj zudem in dem Video.

US-Vertreter: Sehen keine groß angelegte Truppen-Verstärkung der Russen

22.15 Uhr: Die USA haben trotz einer Teilmobilmachung durch Moskau bisher keine groß angelegte Verstärkung der russischen Truppen in der Ukraine beobachtet. Das sagt ein US-Militärvertreter. "Grob gesagt haben wir eine relativ kleine Zahl (russische Verstärkung) gesehen...jedoch nichts in großem Stil zu diesem Zeitpunkt", erklärt der Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will.

Musk sorgt mit Ukraine-Friedensplan für Empörung

22.06 Uhr: High-Tech-Milliardär Elon Musk hat mit einem Plan für "Frieden" in der Ukraine und einer Twitter-Abstimmung über seine Vorschläge die Wut der ukrainischen Regierung auf sich gezogen. Der Chef des US-Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt ließ seine mehr als 107 Millionen Follower auf Twitter am Montag über einen Vier-Punkte-Plan abstimmen, der unter anderem neue Abstimmungen in den von Russland annektierten Gebieten in der Ukraine unter UN-Aufsicht vorschlägt. Der ukrainische (Noch-)Botschafter Andrij Melnyk reagierte ausfallend, auch Staatschef Wolodymyr Selenskyj mischte sich ein. Mehr dazu lesen Sie hier.

So können Sie für die Ukraine spenden

Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.

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