Tag 581: Die Bundesanwaltschaft prüft Kriegsverbrechen in Hostomel. Die Ukraine soll einen russischen Kommandostützpunkt beschossen haben. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Ukraine: Wagner-Kämpfer kehren zurück an die Front
14.27 Uhr: Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner sind nach Angaben aus Kiew wieder im Osten der Ukraine aktiv. Es handle sich um Wagner-Männer, die zuvor auf dem Gebiet von Belarus stationiert gewesen seien, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost des ukrainischen Militärs, Ilja Jewlasch, Medien in Kiew. Während ein Teil der Söldner nach Afrika gegangen sei, hätten andere neue Verträge mit Russlands Verteidigungsministerium geschlossen und nähmen wieder an Kampfhandlungen teil. Zuvor hatten Medien berichtet, dass Wagner-Kämpfer an den Gefechten um Bachmut beteiligt seien.
Die Privatarmee Wagner gilt seit dem Absturz eines Flugzeugs mit Gründer Jewgeni Prigoschin und Kommandeuren im August als führungslos. Die Gruppe hatte lange neben regulären russischen Einheiten in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine gekämpft. Nach dem Abzug seiner Truppen aus der Ukraine probte Prigoschin einen Aufstand gegen die russische Militärführung, der scheiterte. Teile der Wagner-Armee siedelten danach nach Belarus um.
Russland baut Landmaschinen für den Krieg um
14.07 Uhr: Um die russische Kriegslogistik in der Ukraine steht es schlecht. Russland baut deshalb Traktoren um, damit sie fürs Militär nutzbar werden. Die aufgemotzte Landmaschine soll sogar Züge ziehen können. Mehr dazu lesen Sie hier.
Moskau wirft London und Washington Beteiligung an Krim-Attacke vor
13.23 Uhr: Russland hat den USA und Großbritannien eine Beteiligung an der ukrainischen Attacke auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten Krim vorgeworfen. London und Washington unterstützten seit langem das "verbrecherische Regime" in Kiew, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau bei einer Pressekonferenz. Die Attacke am 22. September sei "ohne die leisesten Zweifel" mithilfe der amerikanischen und britischen Geheimdienste erfolgt.
Genutzt worden seien dafür westliche Aufklärungsdaten, Satelliten der Nato-Staaten und Spionageflugzeuge. "Das offensichtliche Ziel solcher terroristischen Akte ist es, die Aufmerksamkeit von den gescheiterten Versuchen der Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte abzulenken und die Menschen zu verängstigen, Panik in unserer Gesellschaft zu schüren", sagte Sacharowa.
Die Krim wurde von Russland 2014 unter Bruch des internationalen Völkerrechts annektiert. Die Ukraine hat im Zuge ihrer seit Monaten laufenden Gegenoffensive betont, auch die Halbinsel von der russischen Besatzung befreien zu wollen.
Russland reagiert auf Prügelattacke von Kadyrows Sohn
13.59 Uhr: Nach der Prügelattacke von Adam Kadyrow, dem Sohn des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow, gegen einen Häftling wird Kritik aus Russland laut. Jewa Merkatschowa vom Bürgerrechtsrat des russischen Präsidenten sprach von einem "Videobeweis für ein Verbrechen" und forderte die Einleitung von Ermittlungen und die Verlegung des Prügelopfers aus tschetschenischer Untersuchungshaft. Mehr zu den Hintergründen und den Kindern des Autokraten Kadyrow lesen Sie hier.
Russland zeigt angeblich getöteten Flottenkommandeur erneut im TV
10.38 Uhr: Russland zeigt den nach ukrainischen Angaben bei einem Angriff getöteten Kommandeur seiner Schwarzmeerflotte erneut im Fernsehen. Admiral Viktor Sokolow sagte in einem Interview, dass die Schwarzmeerflotte erfolgreich arbeite. Der Fernsehsender gehört zum Verteidigungsministerium. Aus Sokolows Kommentaren geht allerdings nicht hervor, ob die Aufnahmen nach dem ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der Flotte auf der Krim aufgezeichnet wurden.
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Am 22. September hatte die Ukraine nach eigenen Angaben das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim mit Raketen angegriffen und erheblich beschädigt. Dabei sei Sokolow getötet worden, erklärten die ukrainischen Spezialkräfte. Russland hatte zunächst nur den Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte bestätigt. Ein Soldat werde vermisst, hatte das Verteidigungsministerium erklärt. Am Dienstag veröffentlichte es Videoaufnahmen und Fotos, die Sokolow bei einer Videokonferenz mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und anderen ranghohen Offizieren zeigen sollen.