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Ukraine-Krieg: Kreml dementiert angebliches Angebot aus Washington

Mit der seit 2014 besetzten Krim kontrolliert Russland heute 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets

Mit der seit 2014 besetzten Krim kontrolliert Russland heute 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets

Foto: Darko Vojinovic/ AP/dpa

Russland hat Medienberichte über ein angebliches Friedensangebot aus den USA mit territorialen Zugeständnissen in der Ukraine dementiert. »Das ist eine Ente«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau laut der Nachrichtenagentur Interfax. Zuvor hatte es Meldungen gegeben, wonach CIA-Chef William Burns ausgelotet habe, ob Russland bereit wäre, seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu beenden, wenn es dafür 20 Prozent des ukrainischen Territoriums erhielte. Zuerst hatte die Schweizer Tageszeitung »NZZ« darüber berichtet.

Demnach soll Burns sowohl in Kiew als auch in Moskau versucht haben, eine diplomatische Lösung für den bald ein Jahr dauernden Krieg zu finden. Beide Seiten, so hieß es weiter in den Berichten, seien dazu aber nicht bereit gewesen: die Ukraine, weil sie nicht auf Teil des eigenen Staatsgebiets verzichten wollte, und Russland, weil es davon ausgehe, sowieso zu gewinnen. Offiziell gab es aus dem Weißen Haus keine Bestätigung für eine derartige diplomatische Offensive des Geheimdienstchefs.

Die NZZ berief sich in ihrem Bericht auf ranghohe deutsche Außenpolitiker berufen. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte gestern noch Gegenteiliges: Er sehe erst dann eine Möglichkeit für Verhandlungen über ein Ende des Ukrainekriegs, wenn sich Russland zum Truppenrückzug aus den besetzten Gebieten bereit erklärt. »In dem Augenblick, in dem sie erkennen lassen, der Weg ist Truppenrückzug, in dem Augenblick ist auch der Weg für Gespräche mit der Ukraine – da bin ich ziemlich sicher – frei«, sagte Scholz in Marburg. Dann gebe es auch die Möglichkeit, sich zu verständigen. »Aber da müssen wir noch ein bisschen drauf hinarbeiten.«

Russland hat mehrfach Verhandlungen angeboten. Experten zufolge wäre ein Einfrieren des Konflikts unter den derzeitigen Bedingungen für Moskau von Vorteil, weil es seine Positionen entlang neuer Grenzlinien absichern und Kräfte sammeln könnte. Derzeit hält Russland einschließlich der schon 2014 annektierten Halbinsel Krim rund 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt.