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Ukraine-Krieg: Offenbar Tausende russische Soldaten in Lyman eingekesselt

Sie strahlen in die Kamera – und als sie beide auf der Motorhaube ihres Fahrzeugs stehen und einer die ukrainische Flagge schwenkt, jubeln sie. Diese Szenen sind aus einem Video, das zwei ukrainische Soldaten am Stadtrand von Lyman zeigt.

Gepostet hat es der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Twitter – wenige Stunden, nachdem Kiew erstmals die Einkesselung Tausender russischer Soldaten in der strategisch wichtigen Stadt vermeldet hatte.

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»Die russische Gruppe in der Umgebung von Lyman ist umzingelt«, sagte ein Sprecher der Streitkräfte der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Russland habe dort bis zu 5500 Soldaten stationiert, die dort aktuell noch anwesende Zahl sei jedoch unklar. Man habe fünf Ortschaften in der Nähe der Stadt zurückerobert.

Die Nachrichtenagentur dpa berichtet unter Berufung auf den ukrainischen Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, von »rund 5000 russischen Soldaten«, die eingekesselt seien. Es seien fast alle Zugänge für einen Rückzug oder die Versorgung blockiert.

Russland hatte Lyman, wo vor Kriegsausbruch 20.000 Menschen lebten, im Mai eingenommen. Seitdem hat Moskau die Stadt zu einem militärischen Logistik- und Transportzentrum ausgebaut. Der prorussische Anführer der Region Donezk hatte am Freitag erklärt, die russischen Truppen und ihre Verbündeten würden mit »letzter Kraft« an Lyman festhalten.

Sollte die Stadt wieder an die Ukraine fallen, stünde den ukrainischen Truppen der Weg frei bis tief in die übrigen Teile der Region Donezk, die neben der Region Luhansk liegt. Donezk und Luhansk bilden zusammen den Donbass.

Schon seit 2014 kontrollieren kremltreue Milizen Teile der Gebiete. Erst am Freitag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die Annexion von Donezk und dreier weiterer ukrainischer Gebiete an Russland verkündet.

»Lyman ist wichtig, weil es der nächste Schritt zur Befreiung des ukrainischen Donbass ist«, sagte der ukrainische Sprecher: »Es ist eine Gelegenheit, weiter nach Kreminna und Sjewjerodonezk zu ziehen und ist psychologisch sehr wichtig.«

Aus Moskau hatte es bereits Mitte der Woche geheißen, man werde noch mindestens bis zur Eroberung des gesamten Gebiets Donezk kämpfen. Wegen der heftigen Gegenwehr und erfolgreichen Vorstößen ukrainischer Truppen kontrolliert Moskau bei Weitem nicht alle Teile jener Gebiete, die es sich nun rechtswidrig nach Scheinreferenden einverleibt hat. Selbst das russische Verteidigungsministerium hatte eingeräumt, in der Region Donezk viel langsamer vorangekommen zu sein als geplant.