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Umkämpfter Nachschubweg: Putins Armee steht vor Dilemma am Dnipro

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Moskau dürfte bei der Verteidigung der Linien in Cherson künftig vermehrt auf Reservisten zurückgreifen müssen, berichtet der britische Geheimdienst.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

London sieht Fortschritte der Ukraine in der Region Cherson. Heftig umkämpft ist die für den russischen Nachschub bedeutende Stadt Nowa Kachowka. Putins Armee könnte sie dennoch aufgeben, um in anderen Teilen der Region stärker dazustehen. Doch das steht im Konflikt mit der harten Linie des Kreml.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste steht Russland bei der Verteidigung heftig umkämpfter Gebiete am Dnipro-Fluss in der Ukraine vor einem strategischen Dilemma. Eine der größten Herausforderungen für russische Kommandeure sei derzeit die zunehmende Bedrohung der strategisch wichtigen Stadt Nowa Kachowka am Südende des Dnipro-Stausees, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Die Russen benötigten den beschädigten Nachschubweg über den Dnipro in dieser Region, um die eigenen Truppen jenseits des Flusses zu versorgen. Ein Rückzug der Einheiten von dort würde zwar die Verteidigung der Region um die Gebietshauptstadt Cherson verstärken, allerdings werde es der politische Imperativ wohl gebieten, sich nicht zurückzuziehen, heißt es von den Briten.

Moskau habe bereits die Mehrheit seiner unterbesetzten Luftstreitkräfte bei der Verteidigung von Cherson eingesetzt. Daher verfüge der Kreml kaum über weitere, hoch qualifizierte und schnell einsetzbare Truppen, die die Front stabilisieren könnten. Es sei wahrscheinlich, dass dabei künftig Reservisten eingesetzt würden, hieß es weiter.

Die ukrainischen Kräfte hätten am 2. Oktober eine neue Offensive im Oblast Cherson gestartet, heißt es weiter. Bei Vorstößen nach Süden sei den Einheiten eine Verschiebung der Frontlinie um 20 Kilometer gelungen, vor allem am Ostufer des Flusses Inhulez und am Westufer des Dnipro. Russische Kräfte hätten sich zurückgezogen, größere Verteidigungsposten seien jedoch noch nicht gefallen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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