Nach dem Verzicht auf sein Mandat als Europaabgeordneter hat der ungarische Politiker Jozsef Szajer die Teilnahme an einer illegalen Party in Brüssel eingeräumt. „Ich war anwesend“, schrieb der 59-Jährige, der Mitglied der ungarischen Regierungspartei Fidesz ist, in einer Stellungnahme vom Dienstag. Belgischen Medien zufolge handelte es sich um eine Sexparty. Unter den vornehmlich männlichen Gästen befanden sich den Berichten zufolge ein EU-Abgeordneter und mehrere Diplomaten. Der Abgeordnete habe noch versucht, sich durch eine Flucht durch das Fenster der Feststellung seiner Personalien durch die Polizei zu entziehen, berichtete die Zeitung „Het Laatste Nieuws“.
Die Polizei hatte am Freitagabend in einer Wohnung in der Brüsseler Innenstadt trotz Corona-Auflagen rund 20 Menschen angetroffen, wie die Brüsseler Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Es seien auch Drogen gefunden worden. „Ich habe keine Drogen genommen“, teilte Szajer mit. Die Drogen seien nicht seine gewesen.
Mit dem Rücktritt vom Sonntag, der zum neuen Jahr wirksam wird, habe er die politischen und persönlichen Konsequenzen gezogen. Szajer hatte am Sonntag überraschend erklärt, sein EU-Mandat niederzulegen und dies zunächst mit einer zunehmenden seelischen Belastung durch die Tagespolitik begründet. Er ist wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban Mitglied der Fidesz-Partei und war zuletzt Leiter der Fidesz-Delegation in der Fraktion der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), der auch CDU und CSU angehören.