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Union soll Enttäuschte abholen: Günther sieht eigene Partei mit schuld an AfD-Erfolg

Union soll Enttäuschte abholen Günther sieht eigene Partei mit schuld an AfD-Erfolg

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Schlägt kritische Töne gegenüber seiner Partei an: Daniel Günther.

(Foto: picture alliance/dpa)

Während CDU-Chef Merz die Verantwortung für den aktuellen Höhenflug der AfD der Ampel zuschiebt, zeigt sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident selbstkritisch. Zum Beispiel beim Heizungsgesetz müsse die Union ihre Ziele klarer formulieren.

Zum aktuellen Höhenflug der AfD in den Umfragen tragen nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther auch die Unionsparteien bei. "Es gelingt uns als Union nicht ausreichend, mit überzeugenden Angeboten wahrgenommen zu werden und die enttäuschten Stimmen abzuholen", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". "Wir haben es bisher nicht geschafft, den Menschen unsere Alternativen, zum Beispiel beim Thema Heizen, präziser aufzuzeigen. Wir müssen klarer darlegen, wohin wir wollen."

Auch für die Union stehe nicht zur Debatte, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral sein wolle, sagte Günther. "Das heißt, dass natürlich auch der Wärmebereich emissionsfrei werden muss." Der Weg der Union wäre nur ein anderer, erklärte er. "Das sollten wir bei aller Kritik an den erheblichen handwerklichen und kommunikativen Unzulänglichkeiten der Ampel-Koalition klar aussprechen."

Er halte es nicht für sinnvoll, wenn sich Regierung und Opposition beim Thema AfD gegenseitig Vorwürfe machten. "Beiden gelingt es zurzeit nicht, die Umfragewerte der AfD auf einem niedrigeren Niveau zu halten", stellte Günther fest. Kritisch äußerte er sich zur Regierungsarbeit der FDP auf Bundesebene. "Was nicht funktioniert: in Berlin die regierungsinterne Opposition zu geben. Am Ende schadet das nur der gesamten Regierung", sagte der CDU-Politiker.

Im aktuellen Trendbarometer von RTL und ntv kam die AfD erneut auf 17 Prozent. Die Unionsparteien gewannen mit 30 Prozent einen Prozentpunkt hinzu. CDU-Chef Friedrich Merz hatte der Ampel die Schuld am Erfolg der AfD zugeschoben. "Eine schwache und beständig streitende Regierung löst Gegenreaktionen aus", schrieb er in seinem Newsletter "MerzMail".