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US-Serienmörder Jeffrey Dahmer - Darum aß der Kannibale von Milwaukee seine Opfer

Ein halb nackter, völlig verängstigter Mann in Handschellen hält mitten in der Nacht einen Streifenwagen an – und beendet damit im Juli 1991 in Milwaukee eine der gruseligsten Mordserien der USA. 17 junge Männer soll Jeffrey Dahmer (†34) von 1978 an ermordet haben. Immer wieder soll er in seiner Wohnung Leichenteile gehortet und auch davon gegessen haben.

Jetzt enthüllt die TV-Journalistin Nancy Glass, die als eine von nur ganz wenigen den „Kannibalen von Milwaukee“ interviewen durfte, was hinter diesen grauenvollen Morden steckte.

Was brachte Jeffrey Dahmer dazu, zu töten und seine Opfer zu verspeisen?

17 Morde gestand Dahmer, 16 konnten ihm nachgewiesen werden

Foto: Quelle: Frustrated Witness

Jeffrey Dahmer nach seiner Festnahme 1991

Foto: Polizei

Er war „verzweifelt und einsam“. Jeffrey Dahmer hat seine Opfer getötet, weil er „wollte, dass sie ein Teil von ihm sind“, sagt Nancy Glass.

1993 hatte die Journalistin die seltene Gelegenheit, den Serienmörder im Gefängnis in Portland zu interviewen. Sie traf Dahmer 1993 für die CNN-Sendung „Inside Edition“, jetzt packt sie in der australischen Radiosendung „Kyle and Jackie O“ über ihre Zeit mit dem Mörder aus: „Er war so verzweifelt, so verzweifelt, einsam und schämte sich so sehr für seine Homosexualität.“

Die inzwischen preisgekrönte Produzentin (6 Emmys) Nancy Glass

Foto: Getty Images

Die Journalistin berichtet außerdem, dass Dahmer – abgesehen von seinen abscheulichen Verbrechen und einer problematischen Kindheit – vollkommen durchschnittlich wirkte. Glass: „Der superbeängstigende Teil war, dass er völlig normal zu sein schien. Das ist erschreckend“.

Nancy Glass hatte über mehrere Jahre Kontakt zu Dahmers „hoffnungslos einsamer“ Familie. Demnach habe Dahmers Mutter Joyce Flint einen Cocktail aus 17 verschreibungspflichtigen Medikamenten eingenommen, als sie mit Jeffrey schwanger war. Er habe „Bindungsprobleme“ gehabt, weil seine Mutter nach seiner Geburt niemandem erlaubte, ihn zu berühren, „außer um seine Windel zu wechseln“.

Als er 18 war, ließen sich die Eltern scheiden. Vater Lionel Dahmer habe nie bemerkt, dass mit seinem Sohn etwas nicht stimmte. Als Dahmer 1994 im Gefängnis zu Tode geprügelt wurde, sei der Vater bestürzt über den frühen Tod des Sohnes gewesen, weil er wollte, dass dieser „im Gefängnis Menschen zum Christentum bekehrt, und dazu keine Gelegenheit hatte“.

Dahmer sei nach Einschätzung der Journalistin besessen gewesen von der Vorstellung, dass Menschen ihn verlassen würden – und in seiner verdrehten Wahrnehmung glaubte er, dass das Essen seiner Opfer bedeutete, dass sie für immer bei ihm sein würden.

1982 zeigte sich Jeffrey Dahmer auf einem Jahrmarkt nackt vor Frauen und Kindern – und wurde festgenommen

Foto: ASSOCIATED PRESS

Dahmer sagte in den Interviews über seine Verbrechen: „Es tut mir leid, was ich getan habe.“ Doch Glass war schon in diesem Moment klar: „Er ist ein Psychopath. Er weiß nicht einmal, was diese Worte bedeuten.“

Nany Glass erklärt Dahmers Taten in dem Radiointerview so: Sein erster Mord sei ein Unfall gewesen. Dann habe er aber „Zombies erschaffen“ wollen und deshalb vorsätzlich getötet. „Er injizierte seinen Opfern Drogen, bohrte Löcher in einige und schüttete Säure in alles, was er konnte, weil er einen Zombie erschaffen wollte“, sagt sie über seinen Modus Operandi.

Auf die Frage der Radiomoderatorin, ob Glass während ihrer Korrespondenz oder den Interviews im Gefängnis jemals Mitgefühl für Dahmer empfunden habe, antwortete die Reporterin: „Nein“.

In dieser Tonne lösten sich die Torsi von drei Opfern in einem Säurebad auf

Foto: picture alliance/ASSOCIATED PRESS

PS: Wie gelang es diesem Mann, seiner Verhaftung so lange zu entgehen? Warum reagierte die Polizei nie auf die Beschwerden über diesen Gestank im Apartment? Die US-Dramaserie „Dahmer“ (aktuell auf Netflix) rollt die Kannibalen-Morde neu auf und begleitet die Entwicklung zum kaltblütigen Mörder. Lesen Sie hier mehr darüber:

(jbr, dpa)