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USA habe Atomabkommen "zerstört": Moskau bestreitet Vorwürfe aus Washington

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Dmitri Peskow sieht die Verantwortung "komplett bei Washington".

(Foto: IMAGO/SNA)

Angesichts jüngster Kritik aus den USA, Russland halte sich nicht an die Pflichten aus dem Atomabkommen, ist sich Kreml-Sprecher Peskow keiner Schuld bewusst. Vielmehr sei Washington selbst für die "Zerstörung" des New-Start-Vertrages verantwortlich. Hinzu kommen weitere Vorwürfe.

Nach Vorwürfen der USA hinsichtlich des Atomwaffen-Kontrollvertrags New Start hat der Kreml seinerseits Washington des Verstoßes gegen Abrüstungsvereinbarungen beschuldigt. Die USA hätten "den rechtlichen Rahmen im Bereich der Abrüstung und Sicherheit zerstört", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, erklärte auf Facebook, die Verantwortung für die Eskalation der Probleme mit New Start liege "komplett bei Washington". Moskau habe sich "tadellos" an das Abkommen gehalten und werde dies auch weiterhin tun.

Das US-Außenministerium hatte der russischen Regierung am Dienstag vorgeworfen, Inspektionen ausgesetzt und geplante Rüstungskontrollgespräche abgesagt zu haben. Washington beschuldigt Moskau allerdings nicht, die Zahl atomarer Sprengköpfe über die zulässige Obergrenze hinaus erhöht zu haben.

Der im Jahr 2010 geschlossene New-Start-Vertrag ist die einzige noch bestehende atomare Abrüstungsvereinbarung zwischen den USA und Russland. Sie verpflichtet beide Länder dazu, ihre atomaren Sprengköpfe zu reduzieren. US-Präsident Joe Biden hatte kurz nach seiner Amtsübernahme vor zwei Jahren das New-Start-Abkommen bis 2026 verlängert.

Im vergangenen August kündigte Moskau an, es werde die US-Inspektionen russischer Militärstandorte im Rahmen von New Start aussetzen. Die russische Regierung warf den USA vor, russische Inspekteure zu behindern, was die Regierung in Washington zurückweist. Der russische Militäreinsatz in der Ukraine hat die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau auf einen neuen Tiefpunkt sinken lassen.

"USA befeuern Eskalation"

Peskow ging auch auf unbestätigte Berichte ein, wonach Washington der Ukraine Raketen mit einer Reichweite von bis zu 150 Kilometer liefern will. Der Kreml-Sprecher warf den USA vor, zu einer weiteren Eskalation der Kämpfe beizutragen. Allerdings relativierte er auch die Auswirkungen solcher möglichen Raketenlieferungen: "Es würde größere Anstrengungen für uns bedeuten. Aber, nochmal, es würde den Ablauf der Ereignisse nicht ändern."

Kiews westliche Unterstützer haben bisher Lieferungen ballistischer Raketen mit hoher Reichweite abgelehnt. Sie befürchten, solche Raketen könnten für den Beschuss von Zielen in Russland genutzt werden und so zu einer weiteren Eskalation des Konflikts führen.