
Russische Soldaten während einer Übung auf der besetzten Halbinsel Krim.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Trotz ständiger Angriffe scheinen sich Moskaus Truppen im Donbass festzulaufen. Einem russischen Zeitungsbericht zufolge stellt der Kreml nun Spezialbrigaden auf, um die tiefen Verteidigungsstellungen der Ukraine zu überwinden. Die Rekrutierungsmaßnahmen sollen bereits laufen.
Die russischen Militärbehörden setzen laut einem Medienbericht ihre Bemühungen fort, Moskaus Streitkräfte für die Anforderungen im Krieg gegen die Ukraine umzubauen. Wie die regierungsnahe Zeitung "Iswestija" unter Berufung auf Quellen im Militärapparat behauptet, werden derzeit neue Aufklärungs- und Angriffsbrigaden gebildet, die speziell dazu dienen sollen, komplexe Verteidigungsanlagen zu durchbrechen. Demnach laufen die Rekrutierungsmaßnahmen für die Einheiten bereits.
Laut Iswestija sollen die Brigaden insbesondere im Donbass eingesetzt werden, wo die ukrainischen Streitkräfte seit 2014 starke Befestigungen errichtet haben. Dafür sollen jedem Verband Panzer, leichte gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie und verschiedene Drohnen zur Verfügung stehen. Der Krieg habe die "Notwendigkeit spezialisierter Einheiten für die Erstürmung befestigter Gebiete" unterstrichen, wird ein russischer Oberst von der Zeitung zitiert. Daher seien "separate Angriffseinheiten" notwendig.
Laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) ist es wegen anhaltender Mobilisierungsprobleme unklar, inwieweit die russischen Behörden in der Lage sind, die neuen Brigaden aufzustellen und angemessen auszurüsten. Weiter merkt das ISW an, dass der Kreml mit den sogenannten Sturm-Z-Einheiten bereits über Truppen verfügt, die vornehmlich bei Angriffen auf städtische Gebiete und Verteidigungsanlagen zum Einsatz kommen. In den Sturm-Z-Formationen dienen Häftlinge aus russischen Gefängnissen, denen nach Ableistung des Militärdienstes Straffreiheit versprochen wird. Aufgrund des oberflächlichen Trainings sind die Angehörigen dieser Einheiten oftmals schlecht ausgebildet.
Moskaus Truppen kommen derzeit im Donbass kaum voran. Dem aktuellen ISW-Bericht zufolge sind Kreml-Verbände mit Bodenangriffen in der Nähe von Awdijiwka und Marinka am westlichen Stadtrand von Donezk gescheitert. Auch in der Nähe von Nowomychailiwka, 36 Kilometer südwestlich von Adwijiwka, gelang es den russischen Streitkräften demnach nicht, verlorenes Gebiet erneut zu erobern.
Quelle: ntv.de, jpe
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