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Verletzte und geborstenes Glas: Schwere Explosion in Eschweilers Fußgängerzone

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Die Bewohner mussten die betroffenen Häuser verlassen. Ein Statiker muss jetzt die Einsturzgefahr prüfen.

(Foto: dpa)

Eine gewaltige Explosion richtet in der Fußgängerzone von Eschweiler schwere Schäden an. 16 Verletzte werden in Krankenhäuser gebracht. Zwei Menschen schweben in Lebensgefahr, einer ist noch ein Säugling. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es derzeit nicht, sagt die Polizei.

In der Fußgängerzone von Eschweiler liegen Schaufensterpuppen inmitten eines Scherbenmeers, dazwischen steht ein hochhackiger roter Damenschuh. Eine gewaltige Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus hat in der Stadt nordöstlich von Aachen am Donnerstagabend 16 Menschen verletzt. Zwei von ihnen, darunter ein wenige Wochen alter Säugling, schweben in Lebensgefahr, wie ein Polizeisprecher in Aachen am Freitagmorgen berichtete. Vier weitere Menschen verletzten sich schwer, zehn wurden als leicht verletzt eingestuft.

Polizei und Feuerwehr gingen von einer Gas-Explosion in dem mehrstöckigen Haus aus. Durch die Wucht der Detonation gingen in 50 Metern Umkreis sämtliche Fensterscheiben zu Bruch. Auch Geschäfte gegenüber des Hauses, aus dem die Detonationswelle kam, lagen in Trümmern.

Feuerwehrleute stundenlang im Einsatz

Die Explosion entfesselte zudem ein Feuer, das stundenlang ein Großaufgebot von Brandbekämpfern aus der Region beschäftigte. Unterstützung erhielten Polizei und Feuerwehr durch das Technische Hilfswerk Eschweiler. Gegen 02.00 Uhr nachts war das Feuer gelöscht. Die Explosion war am Donnerstagabend gegen 21.15 Uhr gemeldet worden. Auch angrenzende Häuser wurden durch ihre Wucht schwer beschädigt. Jetzt muss geprüft werden, ob das Unglückshaus selbst oder Nachbarhäuser einsturzgefährdet sind. Bis dahin dürfen die Bewohner nicht zurück in ihre Wohnungen.

Eschweilers Feuerwehr hatte Großalarm ausgelöst und Brandwehren aus den Nachbarstädten zur Verstärkung angefordert. "Das war ein sehr großer Einsatz", sagte ein Polizeisprecher. Die Behörden gingen von einem Unglück aus. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es bislang nicht, hieß es. Der Unglücksort war weiträumig abgesperrt. Brandsachverständige hätten das betroffene Haus noch ebenso wenig betreten wie ein Statiker, hieß es in der Nacht.

Eschweiler liegt zwischen Aachen, Köln und der Nordeifel. Die Stadt hat knapp 56.000 Einwohner. Das letzte große Unglück ist dort noch nicht lange her: Im Juli 2021 hatte die Flutkatastrophe die Stadt heimgesucht. Allein am Krankenhaus von Eschweiler, das in einer dramatischen Rettungsaktion evakuiert werden musste, entstand ein Schaden von 120 Millionen Euro. Das Krankenhaus ist mit 1400 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Stadt.