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Verluste westlicher Panzer: Putin erklärt Start der ukrainischen Gegenoffensive

Putin sieht Beginn der Offensive Reisner: Starke Gegenwehr "böse Überraschung" für Ukrainer

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Was die Ukraine offiziell nicht selbst tut, macht Russlands Präsident Putin: Die Gegenoffensive habe begonnen, erklärt er.

(Foto: picture alliance/dpa/RIA Host Photo Agency/POOL)

Die ukrainische Militärführung hüllt sich weiterhin in Schweigen, Russlands Präsident Putin dagegen macht klar: Die Gegenoffensive Kiews hat begonnen. Oberst Reisner beschreibt, warum die heftige Gegenwehr Russlands den Ukrainern Probleme bereitet.

Mehr als 15 Monate nach Beginn des von ihm angeordneten Angriffskriegs ist laut Kremlchef Wladimir Putin eine lang erwartete ukrainische Gegenoffensive im Gange. "Wir können mit Sicherheit sagen, dass diese Offensive begonnen hat", sagte Putin der Agentur Interfax zufolge vor Journalisten. "Dies wird durch den Einsatz der strategischen Reserve bestätigt", erklärte er auf einer Konferenz in Sotschi, von der Ausschnitte auf Telegram veröffentlicht wurden. Putin sagte, es gebe bereits seit fünf Tagen "intensive Kämpfe". Außerdem behauptete er, die Ukrainer hätten an keinem Frontabschnitt ihre Ziele erreicht. Das ließ sich allerdings nicht unabhängig überprüfen. Insbesondere die russische Seite fällt seit Kriegsbeginn immer wieder durch militärische Falschaussagen auf.

Der österreiche Oberst Marcus Reisner sprach gegenüber ntv.de von heftiger russischer Gegenwehr. "Die ukrainische Seite ist von der Verbissenheit der Russen und der Flexibilität überrascht". Die russischen Streitkräfte konnten die ukrainische Offensive nicht nur durch den Einsatz von Artillerie und Minenfelder aufhalten, sondern setzen laut dem Experten auch die Luftwaffe zur taktischen Unterstützung ein. Hinzu komme, dass die Russen flexibler geworden seien: "Sie setzen jetzt ganz kleine mobile Trupps mit Panzerabwehrlenkwaffen mit zwei Kilometer Reichweite auf Buggys ein", so Reisner. Diese kleinen Fahrzeuge seien kaum zu erkennen. "Das ist für die Ukraine eine böse Überraschung."

Zuvor hatten auch schon einige internationale Medien unter Berufung auf ukrainische Militärvertreter vermutet, dass die Aktion zur Befreiung von Russland besetzter Gebiete seit einigen Tagen laufe. Kiew selbst hält sich bedeckt, hatte allerdings auch immer betont, dass es sich nicht zum Beginn der eigenen Offensive äußern werde.

Ukraine greift in Saporischschja an

Tatsächlich toben vor allem in der Region Saporischschja und Luhansk derzeit sehr schwere Gefechte. Vor allem südlich der Stadt Orechowo und westlich von Wuhledar versuchen ukrainische Truppen derzeit offenbar vorzurücken. Auch um Bachmut gibt es weiterhin Kämpfe. Anfangs gab es erste kleinere Erfolgsmeldungen der Ukrainer, allerdings nahezu ausschließlich durch russische Kriegsblogger. Die ukrainische Militärführung hält sich weiterhin mit Informationen zum Kampfgeschehen weitgehend zurück, weshalb belastbare Informationen schwer zu bekommen sind.

Zuletzt gab es allerdings auch zahlreiche Bilder und Videos von zerstörten Panzern und Schützenpanzern des ukrainischen Militärs in den umkämpften Gebieten. Darunter befanden sich offenbar auch von Deutschland gelieferte Leopard-2-Panzer sowie US-amerikanische Schützenpanzer vom Typ Bradley. Verlässliche Angaben über Erfolge oder Rückschläge der ukrainischen Gegenoffensive gibt es derzeit nicht.

Ukraine trifft russisches Hauptquartier

Abseits der Frontlinie scheint den ukrainischen Truppen derweil ein erheblicher Schlag gegen das russische Militär gelungen zu sein. Fotos in sozialen Medien zeigen in Flammen stehende Gebäude. Dabei soll es sich um das Hauptquartier der russischen Streitkräfte im Süden der Ukraine handeln. Das befand sich lange in Cherson und wurde vor der ersten drohenden Gegenoffensive der Ukraine deutlich weiter in den Süden, nach Henitschesk verlegt. Wladimir Putin hatte das Hauptquartier erst im April besucht.

Russland hat das Nachbarland am 24. Februar 2022 überfallen und hält derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Auch mithilfe westlicher Waffen plant Kiew die Rückeroberung der okkupierten Landesteile.