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Versteckte Drohung aus Moskau?: Lawrow schmäht Moldau als neues "antirussisches Projekt"

Versteckte Drohung aus Moskau? Lawrow schmäht Moldau als neues "antirussisches Projekt"

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Lawrow wirft dem Westen vor, Osteuropa unterwandern zu wollen.

(Foto: picture alliance/dpa/Pool AP)

Seit Langem schon fürchtet die kleine Republik Moldau, ins Visier Moskaus zu geraten. Nun äußert sich Russlands Außenminister Lawrow und bezeichnet das Land als weiteres Projekt des Westens. Die Präsidentin des Landes sei "praktisch zu allem bereit".

Die Republik Moldau könnte nach Darstellung des russischen Außenministers Sergej Lawrow ein neues "anti-russisches Projekt" des Westens nach der Ukraine werden. Wie er im russischen Fernsehen erklärte, liege dies vor allem an spezifischen Methoden an der Spitze des Landes, die mit freier Demokratie wenig zu tun hätten. Außerdem sei Präsidentin Maia Sandu daran interessiert, der NATO beizutreten, "und generell ist sie praktisch zu allem bereit".

Die an die Ukraine grenzende Republik Moldau befürchtet schon länger, von Russland ebenfalls ins Visier genommen zu werden oder dass der Krieg übergreifen könnte. Im Januar bat daher Präsidentin Sandu verbündete Staaten um militärische Unterstützung. "Wir haben Luftraumüberwachungs- und Verteidigungssysteme angefragt", sagte sie am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Sie verstehe, dass die Ukraine Priorität habe. Aber sie hoffe, dass auch ihr Land etwas Unterstützung erhalte. Bisher seien russische Bemühungen zur Destabilisierung ihres Landes gescheitert.

Im vergangenen September hatte der Kreml der Republik mit militärischen Maßnahmen gedroht, sollte die Sicherheit russischer Truppen in der von Moldau abgespaltenen Republik Transnistiren bedroht werden. "Jede Gefährdung der Sicherheit russischer Truppen würde nach internationalem Recht als ein Angriff auf Russland gewertet," sagte Lawrow und bezog sich auf die in Transnistrien stationierten Truppen, rund 1200 Soldaten. In einem gewaltsamen Konflikt hatte sich die Region Anfang der 1990er Jahre von Moldau losgesagt - wird aber international nicht anerkannt. Moskau sieht seine Soldaten in Transnistrien als "Friedenstruppen".

Moldau hat zusammen mit der Ukraine im vergangenen Jahr einen EU-Kandidatenstatus erhalten. Präsidentin Sandu bemüht sich um Reformen, die Opposition hat allerdings beste Kontakte nach Russland. "Jetzt ist eine Bewegung an der Macht, die klar prowestlich ausgerichtet ist, allerdings auch weiß, in welchen Abhängigkeiten und in welchem Dilemma sich das Land befindet", sagte der Politologe Hannes Meissner Ende November im ntv-Podcast "Wieder was gelernt" zur schwierigen Lage der Regierung.