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Vier Frauen, vier Kinder: Bund holt in Geheimaktion deutsche IS-Mitglieder zurück

Vier Frauen, vier Kinder Bund holt in Geheimaktion deutsche IS-Mitglieder zurück

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Die Maschine der US-Airforce wird am Abend in Frankfurt am Main erwartet. (Symbolbild)

Bereits zum sechsten Mal fliegt die Bundesregierung deutsche IS-Mitglieder aus kurdischen Straflagern zurück nach Deutschland. Es soll sich Medienberichten zufolge um vier Frauen und vier Kinder aus Niedersachsen, Thüringen, NRW und Hessen handeln.

Die Bundesregierung lässt in einer Geheimaktion eine Gruppe von deutschen Anhängerinnen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und ihren Kindern aus Syrien ausfliegen. Wie der "Spiegel" berichtet, saßen die vier Frauen und vier Kinder seit Jahren in kurdischen Gefangenenlagern.

Ihre Überstellung nach Deutschland erfolge mit einer Transportmaschine der US-Airforce über einen Luftstützpunkt in Kuwait, heißt es in dem Bericht mit Verweis auf Sicherheitskreise. In den Abendstunden werde die Maschine in Frankfurt am Main erwartet. Gegen die Frauen ermitteln der Generalbundesanwalt und weitere Staatsanwaltschaften unter anderem wegen Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Die Ausgeflogenen stammen ursprünglich aus Niedersachsen, Thüringen, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Unter den IS-Anhängerinnen ist laut "Spiegel" Marcia M. Die 33-Jährige und ihr Ehemann Oğuz G. stehen demnach in Verbindung mit einem mutmaßlichen Terrorplan des IS. Dessen Abteilung für "externe Operationen" soll im Jahr 2016 versucht haben, Kommandos nach Deutschland zu schleusen. Den Ermittlern zufolge sei die Aufgabe von Marcia M. gewesen, Islamistinnen in Deutschland mit möglichen Attentätern zu verkuppeln: Zur Tarnung sollten sie die IS-Kämpfer heiraten. Die mutmaßlichen Pläne scheiterten jedoch.

Noch rund 40 IS-Anhänger in Nordsyrien

An Bord des Fliegers befindet sich außerdem ein 20-jähriger Mann aus Hamburg. Er war von seiner Mutter als Jugendlicher zum IS verschleppt worden. In seinem Fall weicht die Bundesregierung erstmals von der bisherigen Linie ab, nur Frauen und Kinder nach Deutschland zurückzuholen. Auch gegen ihn führt der Generalbundesanwalt ein Terrorverfahren.

Bei dem Lufttransport handele sich um die bislang sechste Rückholaktion, heißt es weiter. Beim ersten Flug im Sommer 2019 waren nur Waisenkinder und kranke Kinder von IS-Anhängerinnen aus einem Lager in Nordsyrien nach Deutschland gebracht worden. Später folgten mehrere Flüge mit Frauen und Kindern. Insgesamt befinden sich laut dem Bericht noch 40 deutsche IS-Anhänger in Haftlagern oder Gefängnissen in Nordsyrien. Mehr als zwei Drittel von ihnen sind Männer.