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Vorwurf der Geldwäsche: Ermittlungen gegen Milliardär Arnault und russischen Oligarchen

Vorwurf der Geldwäsche Ermittlungen gegen Milliardär Arnault und russischen Oligarchen

Bernard Arnault (Mitte) bei den French Open mit seinen Söhnen.

Bernard Arnault (Mitte) bei den French Open mit seinen Söhnen.

(Foto: picture alliance / abaca)

Was haben der Gründer des Luxusgüter-Konzerns LVMH und ein russischer Oligarch miteinander zu tun? Die Pariser Staatsanwaltschaft hat beide nun ins Visier genommen. Es geht um den Erwerb von Immobilien in einem französischen Luxus-Skigebiet.

Wegen des Verdachts auf Geldwäsche haben französische Behörden Ermittlungen gegen den Milliardär Bernard Arnault eingeleitet. Neben dem Großaktionär des Luxusgüter-Konzerns LVMH sei auch der russische Geschäftsmann Nikolai Sarkisow ins Visier genommen worden, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft nun mit.

Die Zeitung "Le Monde" hatte zuvor mit Bezug auf die Finanzermittlungseinheit Tracfin berichtet, dass eine von Arnaults Firmen Sarkisow für den Kauf einer Immobilie in einem Luxusressort in den Alpen einen Kredit gewährt habe. Die Zeitung zitierte eine Person aus Arnaults Umfeld mit den Worten, die Transaktion sei unter voller Achtung des französischen Rechts durchgeführt worden.

Die Pariser Staatsanwaltschaft teilte in einer per E-Mail an Reuters gesendeten Erklärung mit, dass seit 2022 eine Voruntersuchung laufe und bestätigte, dass damit Transaktionen zwischen Arnault und Sarkisow verbunden seien. Zu den laufenden Ermittlungen werde man sich nicht weiter äußern, hieß es.

Sarkisow kein unbeschriebenes Blatt in Frankreich

Laut "Le Monde" konzentrieren sich die Untersuchungen auf den Kauf von mehr als einem Dutzend Wohnungen im Skigebiet Courchevel, wo Arnaults Luxusimmobilienkonzern LVMH und zugehörige Holdingstrukturen mehrere große Immobilien besitzen. Arnaults Sprecher wollte sich zu dem Thema nicht äußern. Sarkisows Versicherungskonzern Reso-Garantia war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Der Name Nikolai Sarkisow ist in Frankreich kein Unbekannter. Schließlich wurde bereits gegen den Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy ermittelt, da er einen Beratungsvertrag über 3 Millionen Euro im Jahr 2019 mit der russischen Versicherungsgesellschaft Reso-Garantia, die Sarkisow gehört, unterzeichnet hatte. Das brachte Sarkozy eine Ermittlung wegen Einflussnahme ein, schreibt "Le Monde" weiter.

LVMH ist unter anderem am deutschen Gesundheitsschuh-Spezialisten Birkenstock beteiligt, der in den USA an die Börse strebt. Es ist der weltweite Branchenführer der Luxusgüterindustrie, der Rechte an 75 verschiedenen Marken hält. Darunter etwa Louis Vuitton, Moët Hennessy, Christian Dior und Bulgari. Der Konzern wurde 1987 von Bernard Arnault, Alain Chevalier und Henry Racamier gegründet. Laut Forbes ist der 74-Jährige der zweitreichste Mensch der Welt, nachdem er von Elon Musk im Sommer wieder überholt wurde.