Germany
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Während wir Strom importieren - Baerbock lobt Energiewende als Exportmodell

Glaubt sie wirklich, dass andere Länder unsere Strom-Politik kopieren werden?

Grünen-Politikerin Annalena Baerbock hält die Energiewende in Deutschland für ein Exportmodell für ausländische Staaten.

„Was hier bei uns in Brandenburg möglich ist, dass wir aus der Kohle aussteigen, dabei Arbeitsplätze sichern und Spitzentechnologie der Zukunft vorantreiben, das wollen wir auch in anderen Ländern machen“, sagte die Außenministerin, die am Montag als Bundestagsabgeordnete das Energieunternehmen Enertrag in Schenkenberg-Dauerthal in der Uckermark besichtigte.

„Deswegen ist es so zentral, dass wir zusammenarbeiten bei der globalen Energiewende“, so Baerbock weiter.

Enertrag erzeugt Strom aus Wind und anderen erneuerbaren Energien und hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Beschäftigte. Das Unternehmen hat Projekte in neun Ländern, darunter Südafrika und Vietnam.

Das sieht Baerbock als „Beispiel“ für andere Länder an. „Durch faire Energiepartnerschaften mit Ländern wie Südafrika können wir gerade aus Deutschland heraus ein Beispiel dafür setzen, dass erneuerbare Energien, dass grüne Technologien auch zur sozialen Sicherheit, zu Arbeitsplätzen der Zukunft beitragen“, sagte Baerbock.

Ausgerechnet Südafrika! In dem Land wird Strom streng rationiert, die Bevölkerung lernt seit Monaten, mit ständigen Blackouts von mehreren Stunden am Tag umzugehen … 

August einfuhrstärkster Monat – Infografik

Fakt ist aber auch: Seit dem Abschalten der drei letzten Atomkraftwerke ist Deutschland Netto-Importeur von Strom, nicht Exporteur. Und: Der Anteil an „schmutzigem“ Strom aus Kohle ist seitdem gestiegen – ebenso wie der Anteil an Atomstrom im deutschen Strom-Mix.

Mehr als fraglich, ob die deutsche Energiewende tatsächlich ein Exportmodell wird. Allein das AKW-Aus sorgt weltweit für Kopfschütteln und für Zoff mit Frankreich auf EU-Ebene. Denn unsere Nachbarn setzen auf den Ausbau von Kernkraft, ebenso wie Schweden, Polen, und viele andere Länder weltweit.