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Warnstreik im Verkehr: Wie Reisende sich auf Montag vorbereiten können

Wenn der Zug nicht fährt: Junge Reisende am Bahnhof Hannover

Wenn der Zug nicht fährt: Junge Reisende am Bahnhof Hannover

Foto: Rainer Droese / localpic / IMAGO

Schlechte Nachrichten für Reisende: An Bahnhöfen und Flughäfen droht am Montag Stillstand. Die Gewerkschaften EVG und Ver.di haben gemeinsam zu einem Warnstreik aufgerufen. Gerade für Pendler kann das zu einer besonderen Herausforderung werden, da sie dennoch im Job erscheinen müssen. »Das sogenannte Wegerisiko trägt immer der Arbeitnehmer, ob Streik oder nicht«, sagt Rechtsanwältin Nathalie Oberthür.

Und nun? Hier sind kurz und knapp Tipps für alle, die am 27. März im Zug oder Flieger unterwegs sein woll(t)en:

Bahn: Fährt mein Zug vielleicht doch? Könnte ich alternativ einen Tag eher oder später reisen? Wer kann, sollte am Bahnhof in ein Reisezentrum gehen und die Möglichkeiten abklopfen, rät Alina Menold von der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Rettungsanker Ersatzfahrpan

Bei Streiks in der Vergangenheit hatte sich die Bahn oft kulant gezeigt und etwa die Gültigkeit bereits gebuchter Fernverkehrstickets verlängert. So konnte man flexibel und ohne Zugbindung später reisen. Oder wer das nicht wollte, konnte sich den Preis der Fahrkarte über ein Kulanz-Formular auf der DB-Website oder an einer der Verkaufsstellen der Bahn erstatten lassen.

Es ist zu erwarten, dass die Bahn auch diesmal entsprechende Regelungen bekannt macht. Eventuell gibt es außerdem Ersatzfahrpläne, wonach einzelne Fernverkehrszüge vielleicht doch fahren. Das sollten Reisende abwarten und nicht voreilig ihr Ticket stornieren.

Flüge: Hier sollten Reisende sich zunächst bei der Airline erkundigen, welche Möglichkeiten bestehen – etwa Umbuchungen. Auch bei einem streikbedingten Flugausfall können Passagiere gegenüber der Fluggesellschaft darauf pochen, alternativ ans Ziel befördert zu werden – und sei es erst am nächsten Tag.

Sie können stattdessen auch den Ticketpreis zurückverlangen, müssen sich dann aber selbst darum kümmern, wie sie von A nach B kommen.

Bei ausgefallenen innerdeutschen Verbindungen bieten Airlines oft die Option, dass Ticket in eine Bahnfahrkarte umzuwandeln. Das wird bei diesem Streik freilich kaum möglich sein.

Wer eine Flugpauschalreise gebucht hat und am Montag abfliegen wollte, sollte den Veranstalter kontaktieren. Der habe auch bei einem Warnstreik Sorge zu tragen, die Urlauber ans Ziel zu bringen, erklärt Verbraucherschützerin Menold. Falls ein Urlaubstag verloren geht, lässt sich der Reisepreis gegebenenfalls anteilig mindern.

Alternativen: Muss man zwingend am Streiktag reisen, können Mietwagen oder Fernbus zwei Optionen sein. Allerdings könnten auch die Autobahnen am Montag an einigen Stellen dicht sein. Denn Ver.di ruft auch die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien zum Warnstreik auf. Das könnte sich besonders an Tunneln auswirken, wenn dort kein Personal zur Überwachung des Verkehrs zur Verfügung steht – so ist das beispielsweise für den Hamburger Elbtunnel angekündigt.

Außerdem könnte es schwierig werden, einen Wagen zu mieten, wenn man keinen eigenen zur Verfügung hat. Beim Online-Portal »billiger-mietwagen.de« hieß es am Wochenanfang, als schon über den Riesenwarnstreik spekuliert wurde: Man gehe davon aus, dass es dann sehr kurzfristig zu einer Zunahme an Buchungen und Preisen kommen werde. Wer jetzt schon wisse, dass er am Montag mobil sein muss, sollte lieber zeitnah buchen. Oft ließen sich Buchungen bis 24 Stunden vorher auch wieder kostenfrei stornieren – zum Beispiel, falls wider Erwarten der Zug doch fährt.

Bei Flixbus hieß es am Wochenanfang, dass man die am stärksten nachgefragten Linien für den Streiktag nach Möglichkeit aufstocke.