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Wegen des Kriegs in der Ukraine - Russlands Bestatter haben Rekord-Boom

Es sieht schon sehr makaber aus, wie dieser junge Mann in einem Sarg posiert. Vor ihm steht wahrscheinlich seine Freundin, beide lächeln für ein Erinnerungsfoto – das in Russland schneller Realität für (junge) Männer werden kann, als ihnen lieb ist.

Halboffene Särge sind gerade der Renner, berichtet „ The Insider“. Auf der „Nekropolis“, einer Bestattermesse, die einmal im Jahr in Russland stattfindet, ist es noch ein Scherz, schon mal Probe zu liegen. Doch Russlands Bestatter verzeichnen zur Zeit einen Rekord-Boom! Erst hatten sie diesen Erfolg Corona und den fehlenden Schutzmaßnahmen zu verdanken – jetzt ist es Russlands barbarischer Angriffskrieg in der Ukraine.

Circa 125 000 russische Soldaten sollen schon gefallen sein. Und die wollen schließlich von ihren Angehörigen in einem Grab mit Sarg unter die Erde gebracht werden, für das oft auch Kredite aufgenommen werden. Särge und Zubehör und die Aufbereitung der oftmals äußerst kriegslädierten Körper sind ein riesiges Geschäft.

„Zuerst waren es meistens nur Wunden von Kugeln, oft von Snipern“, erzählt Maxim Kolesov, ein erfahrener Bestatter. Er hat sich auf die kosmetische Präparation der Leichen spezialisiert und muss mittlerweile sein ganzes Können abrufen. „Dann kamen Wunden von Großkalibern dazu, dann welche von Mörsern und Schrapnellen. Und dann kamen die von Raketen wie HIMARS, die alles wie ein Sieb durchlöchern.“ Dann brauch Maxim bis zu 12 Stunden, um einen Körper wieder herzustellen – damit der tote russische Soldat in einem halboffenen Sarg zu seiner Beerdigung liegen kann.

Boris Jakuschin, ein Krematorium-Besitzer aus Nowosibirsk und der Organisator der „Nekropolis“, will bald auch alles, was zu einer Beerdigung gehört, im Camouflage-Look anbieten, gern wird auch eine Kanone installiert. „Nur die Z- und V-Symbole benutzen wir nicht“, erzählt er. „Aber wir bieten sie als Vorlage für Grabsteine an. Im Herbst werden wir dann wissen, wie hoch der Bedarf ist.“ Grabsteine werden erst nach einem Jahr auf die Gräber gesetzt.

Und an Krematorien selbst sieht er auch hohen Bedarf. „Rostow am Don ist die Transferbasis für die Verstorbenen“, erklärt er. Es handelt sich dabei um die toten Soldaten aus dem Krieg mit der Ukraine, Rostow am Don liegt nah an der Grenze. Es sei viel Arbeit und deswegen lobt er das neue Vier-Kammer-Krematorium, das nun dort gebaut werden soll. Er glaubt nicht, dass es die nächsten zwei, drei Jahre Leerlauf hat.

Hätte es sofort, wenn Russland seinen völkerrechtswidrigen Krieg stoppen würde …