Landshut – Die SPD verliert zwei Stadträte an die Freien Wähler. In Rottenburg an der Laaber haben Angelika Wimmer und Peter Bauer ihren Austritt aus der Partei erklärt: Sie wollen zu den Freien Wählern gehen.
Hintergrund ist die Flugblatt-Affäre von Hubert Aiwanger (52), dem Chef der Freien Wähler. Wimmer und Bauer sind überhaupt nicht einverstanden, wie die SPD-Parteiführung mit dem Thema umgegangen ist.
Bayerns SPD-Generalsekretärin Ruth Müller (56) ist enttäuscht. Sie ist auch Kreisvorsitzende in Landshut, zu dem der Ortsverein von Rottenburg gehört. Ende August sei sie noch auf einem Hoffest von Wimmer gewesen, erzählt sie. Nichts sei über einen möglichen Parteiaustritt gesagt worden.
„Am Montag habe ich es dann von der Geschäftsstelle erfahren“, sagt sie zu BILD. An die beiden Übertreter hat sie eine Forderung: „Ich würde erwarten, dass sie das Mandat im Gemeinderat an die Partei zurückgeben, mit deren Hilfe sie es bekommen haben.“
Bauer sei obendrein erst seit vier Monaten im Stadtrat. „Sein Vorgänger hat Platz gemacht, damit ein Jüngerer sich einarbeiten kann und mit Erfahrung bei der nächsten Kommunalwahl antreten könnte“, erklärt Müller. Die erste Nachrückerin des ausgeschiedenen Stadtrats habe deshalb sogar ebenfalls Platz für Bauer gemacht.
Die SPD verliert mit dem Übertritt der beiden Stadträte alle Mandate in Rottenburg. Die Freien Wähler haben derzeit sieben Stadträte, sie kämen danach auf neun. Der Stadtrat zählt insgesamt 20 Sitze. Wimmer war auch Vorsitzende des Ortsvereins der SPD.