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"Wenn Bomben auf Ukraine regnen": Paris will keine Russen bei Olympischen Spielen

"Wenn Bomben auf Ukraine regnen" Paris will keine Russen bei Olympischen Spielen

Das IOC beabsichtigt, russische Athleten trotz des Krieges in der Ukraine bei Olympischen Spielen zulassen zu wollen.

Das IOC beabsichtigt, russische Athleten trotz des Krieges in der Ukraine bei Olympischen Spielen zulassen zu wollen.

(Foto: Jae C. Hong/AP/dpa)

Neue Bewegung in der Kontroverse um die Wiederzulassung der russischen und belarussischen Athleten vor den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024: Die Bürgermeisterin der französischen Hauptstadt hält eine Rückkehr der Sportler beider Länder unter den aktuellen Umständen für ausgeschlossen.

Die Kontroverse um eine mögliche Teilnahme von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus an den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 zieht immer weitere Kreise. Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin der Gastgeberstadt, hat sich gegen einen Start von Athleten beider Länder auch unter strikter Neutralität ausgesprochen, "solange es Krieg gibt" in der Ukraine. Dies sagte sie dem Radiosender France Info.

Unter den herrschenden Umständen sei es aus ihrer Sicht "nicht denkbar, dass wir ein Land, das ein anderes Land angreift, aufmarschieren lassen, als wäre nichts geschehen. Dass eine Delegation nach Paris kommt, während die Bomben weiter auf die Ukraine regnen", erklärte die 63-Jährige. In einem Interview Ende Januar hatte sich Hidalgo noch für eine Teilnahme "unter einem neutralen Banner" ausgesprochen, um "den Athleten nicht ihren Wettkampf zu nehmen". Dies sei ein Kompromiss gewesen, den sie nun allerdings als "unanständig" empfinde.

IOC drohte bereits der Ukraine

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) beruft sich in seinem Ende Januar vorgestellten Konzept, das einen Start "neutraler Athleten" aus Russland sowie Belarus ausdrücklich ohne Flaggen, Landesfarben und Hymnen vorschlägt, auf Expertisen der Vereinten Nationen (UN) sowie großen Rückhalt in der internationalen Sport-Gemeinschaft. Mehrere Regierungsvertreter und auch Athleten, vor allem aus Europa, hatten sich zuletzt aus Solidarität mit der Ukraine, die im Februar 2022 von Russland mit Hilfe des Verbündeten Belarus überfallen worden war, gegen eine Zulassung von Sportlern beider Länder auch unter strikter Neutralität positioniert.

Die Ukraine, die seit fast einem Jahr unter Russlands Angriffskrieg leidet, drohte bereits mit einem Boykott der Sommerspiele. Das IOC hat diese Boykottdrohung der Ukraine verurteilt. Die Drohung verstoße gegen die Grundlagen der Olympischen Bewegung und die Prinzipien, für die sie stehe. "Es ist äußerst bedauerlich, diese Diskussion in diesem frühen Stadium mit einer Boykott-Drohung eskalieren zu lassen", hieß es in der vergangenen Woche.

"Ein Boykott ist ein Verstoß gegen die Olympische Charta, die alle NOKs verpflichtet, an den Spielen der Olympiade teilzunehmen, indem sie Athleten entsenden", hatte das IOC mitgeteilt. Wie die Geschichte gezeigt habe, hätten frühere Boykotte ihre politischen Ziele nicht erreicht und dienten nur dazu, die Athleten der boykottierenden Nationalen Olympischen Komitees (NOK) zu bestrafen.