Germany
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Wenn mehr Menschen hier arbeiten sollen, muss Arbeit attraktiver werden

Deutschlands Unternehmen gehen die Arbeitskräfte aus. Selbst in der akuten Energiekrise, die weiten Teilen der Wirtschaft stark zusetzt, steht die Personalnot auf der Sorgenliste der Firmen an der Spitze. Das Gros der Unternehmen befürchtet in diesem Jahr Produktionsprobleme, weil sie freie Stellen nicht besetzen kann.

Handwerksbetriebe sind ebenso betroffen wie Gaststätten und andere Servicebranchen oder die Industrie. Und die Personalknappheit wird noch ganz andere Dimensionen annehmen, wenn Politik und Arbeitgeber nicht alles tun, um diesem Mangel, der den Wohlstand bedroht, entgegenzuwirken.

Die Bundesregierung will mehr Arbeitsmigranten aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland locken. Doch um im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreicher als bisher zu punkten, müsste das Arbeiten in Deutschland attraktiver werden. Die klugen Köpfe registrieren aus der Ferne, dass man als Arbeitnehmer hierzulande eine der höchsten Steuer- und Abgabenbelastungen der Welt hat, und ziehen auch deshalb Länder wie die USA, die Schweiz oder Kanada vor.

Das Gleiche gilt für die vielen deutschen Fachkräfte, die Jahr für Jahr auswandern. Wenn die Sozialabgaben bald so drastisch steigen, wie Experten prophezeien, droht dieser Braindrain noch viel schmerzhafter zu werden. Migranten werden sicher nicht kommen, um unsere Finanzprobleme zu lösen.

Demotivierendes Steuersystem

Entscheidender als die Migration ist für die Wirtschaft ohnehin die Frage, ob es gelingt, das hier vorhandene Arbeitskräftereservoir besser auszuschöpfen. Das Steuersystem demotiviert viele Ehefrauen, ihre Erwerbstätigkeit auszuweiten. Auch Überstunden lohnen sich kaum. Millionen Ältere werden staatlich subventioniert in die Frührente geschickt.

Und die Empfänger des Bürgergeldes sehen zu oft keinen Anreiz, sich aus dem Transferbezug hinauszuarbeiten. Die Arbeitgeber können mit höheren Löhnen locken. Doch wenn der Staat die Fleißigen mit umso höheren Abgaben bestraft, verlieren wir den Kampf gegen den Personalmangel.