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Wie wird Putin reagieren?: Kreml erwägt drei Antworten auf Ölpreisdeckel

Eine Tiefpumpe steht in der Nähe der Stadt Usinsk, 1500 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Eine Tiefpumpe steht in der Nähe der Stadt Usinsk, 1500 Kilometer nordöstlich von Moskau.

(Foto: Dmitry Lovetsky/AP/dpa)

Seit Kurzem gilt ein Preisdeckel für russisches Öl. Nun gibt es verschiedene Überlegungen im Kreml, wie er darauf reagieren soll. Eine Option dabei: ein komplettes Verbot für russische Ölgesellschaften, den Rohstoff an Länder zu verkaufen, die die Preisobergrenze unterstützen.

Russland überlegt, wie es auf den von der EU verhängten Ölpreisdeckel reagieren soll. Dabei gebe es verschiedene Optionen, zitiert die Nachrichtenagentur Ria Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

  • Als eine Variante gilt dabei ein komplettes Verbot für russische Ölgesellschaften, den Rohstoff an Länder zu verkaufen, die die Preisobergrenze unterstützen, wie die Wirtschaftszeitung "Wedomosti" meldet. Konkret sind das Staaten der EU und der G7-Gruppe der führenden westlichen Industrienationen. In diesem Fall werde dann auch der indirekte Kauf über Drittländer blockiert.
  • Als zweite Variante gilt dem Bericht zufolge ein Verbot für Verträge, in denen die Preisobergrenze festgeschrieben wird. In dem Fall sei es unerheblich, welches Land als Käufer auftrete, hieß es.
  • Als dritte mögliche Gegenmaßnahme wird offenbar über eine Rabattgrenze diskutiert. Das bedeutet, dass Verkäufer der russischen Ölsorte Urals nicht mehr als einen noch zu bestimmenden Prozentsatz an Rabatt gegenüber dem Weltmarktpreis für die Nordseesorte Brent geben könnten. Traditionell wird Urals an den Märkten mit einem Abschlag gegenüber Brent gehandelt.

Die EU und G7 haben eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Öl festgelegt. Das liegt unter dem derzeitigen Marktpreis. Die russische Führung machte zuletzt deutlich, dass sie sich auf keinen Fall dieser Preisobergrenze unterwerfen werde.

Energieminister Alexander Nowak prophezeite einen deutlichen Anstieg des Ölpreises auf den Weltmärkten durch die Einschränkungen, die der Westen verhängt habe. Experten sind über die Folgen des Beschlusses noch uneins.

An diesem Mittwoch telefonierte der russische Präsident Wladimir Putin nach Kreml-Angaben mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahyan. Dabei soll es auch um die Preisobergrenze für russisches Öl gegangen sein sowie um eine Zusammenarbeit im Rahmen der Gruppe der Ölförderländer (Opec+).

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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