
Lula und Putin bei einem Treffen in Moskau 2010.
(Foto: REUTERS)
Im März stellt der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehlt gegen Putin aus, wenige Monate später reist der Kremlchef nicht zum BRICS-Gipfel nach Südafrika. Auch beim G20-Gipfel in Indien ist Putin nicht dabei. In Brasilien wäre er jedoch willkommen, sagt Präsident Lula da Silva.
Trotz eines internationalen Haftbefehls gegen ihn droht dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Besuch in Brasilien keine Festnahme. "Wenn ich der Präsident Brasiliens bin und wenn er nach Brasilien kommt, wird er auf keinen Fall verhaftet", sagte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva dem indischen Nachrichtenportal Firstpost am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi.
Das nächste G20-Treffen findet im kommenden Jahr in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro statt. "Wir mögen Frieden und wir behandeln Menschen gerne gut. Ich glaube also, Putin kann sicher nach Brasilien reisen", sagte Lula. Obwohl Brasilien Mitgliedstaat des Internationalen Strafgerichtshof ist, kündigte Lula an, Putin zu dem Gipfel einladen zu wollen.
Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag hatte im vergangenen März einen Haftbefehl gegen Putin ausgestellt. Die Anklage wirft ihm vor, für die illegale Deportation von Kindern nach Russland verantwortlich zu sein. Nach Zahlen der ukrainischen Regierung sind fast 20.000 Fälle von Kinderentführungen nach Russland bekannt. Russland selbst behauptet, es habe 700.000 Kinder aus der Ukraine "gerettet".
Schon am BRICS-Gipfel in Südafrika im August hatte Putin nicht teilgenommen. Auch während des G20-Gipfels in Indien blieb Putin lieber zu Hause. Anders als Südafrika und Brasilien ist Indien dem Internationalen Strafgerichtshof nicht beigetreten.
Am Samstag hatten die G20-Teilnehmer eine Erklärung verabschiedet, in der Moskau für den Krieg in der Ukraine nicht explizit verurteilt wurde. Stattdessen wurden alle Länder aufgefordert, nicht mit Gewalt Territorien an sich zu reißen.
Quelle: ntv.de, hvo/AFP
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