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Wirbel um Rammstein-Auftritt: "Till hat mich nicht angefasst"

Am Wochenende machen heftige Spekulationen um eine Show von Rammstein in Litauen die Runde. Es heißt, eine Frau sei auf einer Backstage-Party am Rande des Konzerts betäubt und missbraucht worden. Nach mehreren Tweets meldet sich das angebliche Opfer erneut zu Wort und stellt etwas Entscheidendes klar.

Was genau wie und überhaupt passiert ist, ist zunächst völlig unklar. Dennoch werden am Wochenende diverse Berichte veröffentlicht, in denen schwerste Vorwürfe im Zusammenhang mit einem Auftritt von Rammstein in der litauischen Hauptstadt Vilnius thematisiert werden. Mitunter wird auch impliziert, Frontmann Till Lindemann habe womöglich einen weiblichen Fan unter Drogen gesetzt und missbraucht.

Wie kam es zu diesen schweren Anschuldigungen? In den sozialen Netzwerken meldete sich eine Frau namens Shelby Lynn zu Wort, die das Konzert der deutschen Band in Vilnius am Montag vor einer Woche besucht hatte. Allein auf Twitter veröffentlichte sie seit dem 25. Mai weit über 100 Tweets, in denen sie sich zu angeblichen Vorfällen am Rande der Rammstein-Show äußerte.

Einige ihrer Tweets enthielten Fotos, auf denen offenkundig Blutergüsse und blaue Flecken auf ihrem Körper zu erkennen waren. Woher sie diese Hämatome habe, könne sie jedoch nicht sagen, erklärte Lynn. Sie sei dermaßen weggetreten gewesen, dass sie sich daran nicht erinnern könne, erläuterte sie und stellte die Vermutung in den Raum, betäubt worden zu sein.

"Geht es hier um Sex?"

In zahlreichen weiteren Tweets schilderte die Frau, wie sie noch vor Show-Beginn zu einer Backstage-Party der Band gelangt sei. Demnach wurde sie gemeinsam mit anderen Konzertbesucherinnen von Joe Letz - ein mit den Rammstein-Mitgliedern bekannter US-Musiker - angesprochen und für die Teilnahme an der Party ausgesucht. Als Letz ihr offenbart habe, dass Lindemann sie später persönlich treffen wolle, sei sie skeptisch geworden: "Warum? Warum mich? Geht es hier um Sex?", habe sie gefragt. Letz jedoch habe sie beschwichtigt: "Nein, nichts dergleichen. Till ist der perfekte Gentleman." Es gehe lediglich darum, in einer Konzertpause ein paar Minuten gemeinsam abzuhängen.

Obwohl Letz ihr eingeschärft habe, nicht mit "den anderen Mädchen" darüber zu sprechen, habe sie sich einer anderen Frau offenbart, schilderte Lynn in ihren Tweets. "Bitte gehe nicht, er will auf jeden Fall Sex", habe diese sie gewarnt. Schließlich sei Lindemann erschienen und habe allen eine Runde Tequila spendiert. Kurz danach setze ihre Erinnerung aus, so Lynn.

Gleichwohl erinnerte sie sich daran, dass sie in der Konzertpause in einen kleinen Raum unter der Bühne geführt worden sei. Als Lindemann erschienen sei, habe sie deutlich gemacht: "Till, wenn du für Sex hier bist, mache ich das nicht. Sex ist für mich etwas sehr Besonderes, ich schlafe nicht mit Fremden." Lindemann sei prompt sauer geworden. "Ah, Joe sagte, du würdest …", habe er geschrien, so Lynn. Letztlich sei er jedoch verärgert abgezogen.

Verweigerte die Polizei Ermittlungen?

Sie selbst sei dagegen zur Party zurückgekehrt, wo sie bis nach dem Konzert geblieben sei. Dabei sei es ihr so schlecht gegangen, dass sie sich habe übergeben müssen. Gleichzeitig sei sie jedoch wieder zu klarem Verstand gekommen. Schließlich sei sie mit einem Taxi zu ihrem Hotel gefahren. Dort angekommen, habe sie die Hämatome auf ihrem Körper entdeckt.

Auch am Folgetag sei es ihr körperlich noch schlecht gegangen, schrieb Lynn in ihren Tweets. Sie sei mit anderen Konzertbesucherinnen in Kontakt getreten, die ihr von ähnlichen Erfahrungen berichtet hätten. Nachdem sie schließlich Polizei und Sanitäter alarmiert habe, hätten diese ihr zu einem Drogentest geraten. Dieser sei jedoch negativ ausgefallen. "Vielleicht war es zu spät oder nicht nachweisbar", mutmaßte Lynn. Die Polizei habe sich daraufhin geweigert, der Sache weiter nachzugehen.

Angesichts dieser Schilderungen setzte die Berichterstattung ein, die schließlich auch Rammstein zu einer Stellungnahme veranlasste. "Zu dem im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschließen, dass sich was behauptet wird, in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt", teilte die Band ebenfalls via Twitter mit.

"Schockierendes Zeug"

Auch Lindemanns Ex-Freundin Sophia Thomalla stellte sich schützend vor ihren ehemaligen Partner, dessen Konterfei sie auf dem Unterarm tätowiert hat. "Till ist ein Mann, der Frauen beschützt", sagte sie der "Bild"-Zeitung und ergänzte: "Das ist frei erfunden von einer Person, die sich auf dem Rücken eines Rockstars für fünf Minuten Fame verschaffen möchte. Einem selbsternannten Opfer gebe ich weder Bühne noch unterstütze ich das für eine Sekunde."

Shelby hingegen beharrte auf ihre Darstellung, betäubt und vom Rammstein-Frontmann angeschrien worden zu sein. "Widerlich. Wie könnt ihr es wagen, zu behaupten, dass dies nicht passiert sei", kommentierte sie etwa die Rammstein-Stellungnahme. Einige Frauen hätten ihr intime Details aus ihren Kontakten mit Lindemann anvertraut. "Schockierendes Zeug", das sie jedoch nicht öffentlich breittreten wolle. Es gebe in jedem Fall auch noch "viele andere Opfer", insistierte sie.

Knapp eine Woche nach dem Konzert und fünf Tage nach ihren ersten Einlassungen auf Twitter, räumte Lynn nun jedoch mit einer entscheidenden Spekulation auf. "Ich möchte eine Sache klarstellen. Till hat mich nicht angefasst. Er hat akzeptiert, dass ich keinen Sex mit ihm haben wollte. Ich habe nie behauptet, dass er mich vergewaltigt hat. Bitte lest den gesamten Twitter-Thread für den kompletten Kontext, bevor ihr Berichte verfasst", schrieb sie.

Trotzdem dürften die Schilderungen ihres angeblichen Erlebnisses weiterhin für Wirbel sorgen. In den sozialen Netzwerken wird das Thema jedenfalls nach wie vor heiß diskutiert.