
Wladimir Putin auf der Krim
Foto: IMAGO/Sevastopol Governor Press Servic / IMAGO/ITAR-TASSAm neunten Jahrestag der Annexion der Krim hat der russische Präsident Wladimir Putin überraschend die ukrainische Halbinsel im Schwarzen Meer besucht. Inmitten des Ukrainekriegs reiste Putin unangekündigt in die Hafenstadt Sewastopol, dem Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte, wie das Staatsfernsehen berichtete.
Putin besichtigte laut dem Fernsehsender Rossia-1 in Begleitung des örtlichen Gouverneurs Michail Raswoschajew eine Kunstschule in Sewastopol. Die größte Stadt auf der Krim ist nur 240 Kilometer von der Stadt Cherson entfernt, die im November nach einem Rückzug der russischen Truppen von der ukrainischen Armee zurückerobert worden war. Näher an der Front war der russische Präsident noch nie seit Kriegsbeginn.
»Unser Präsident Wladimir Wladimirowitsch weiß, wie man überrascht. Im wahrsten Sinne des Wortes«, sagte der Gouverneur im Onlinedienst Telegram. Eigentlich habe Putin per Videokonferenz an der Einweihung der Kunstschule für Kinder teilnehmen wollen.
Es war der erste Besuch des Kremlchefs auf der Krim seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022. Russland hatte die Krim am 18. März 2014 ins eigene Staatsgebiet eingegliedert. Der Annexion war ein von Kiew und der internationalen Gemeinschaft nicht anerkanntes Referendum vorausgegangen. Auf die Annexion folgten Sanktionen westlicher Staaten, die seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine drastisch verschärft wurden.
Putins letzter Besuch auf der Krim war 2021. Im Mai 2018 hatte er zudem die Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland eingeweiht, indem er persönlich einen Lastwagen darüber steuerte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Januar angekündigt, er wolle die Krim, »unser Land«, zurückerobern.