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WM 2022 - Belgien scheidet gegen Kroatien aus: Und das soll Abseits sein?

Knappe Abseitsentscheidung gegen Kroatien

Knappe Abseitsentscheidung gegen Kroatien

Foto:

BBCMOTD / Twitter

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Hoffnungsträger Lukaku: Er ist Belgiens Rekordtorjäger – mit Abstand. 68 Tore hat Romelu Lukaku bereits für sein Land erzielt. Doch der Angreifer hatte in den vergangenen Monaten lange an einer Verletzung am linken Oberschenkel laboriert, auch ein WM-Aus stand zwischenzeitlich zur Diskussion. Das erste WM-Spiel gegen Kanada hatte er noch verpasst, bei der zweiten Partie gegen Marokko war er in der 81. Minute eingewechselt worden. Gegen Kroatien kam der Angreifer zur Halbzeit – und stand mehrfach im Mittelpunkt (dazu später mehr).

Das Ergebnis: Es war ein 0:0 der spannenderen Sorte. Durch das Remis sicherte sich Kroatien den Achtelfinaleinzug hinter Gruppensieger Marokko, das im Parallelspiel gegen Kanada den Gruppensieg feierte. Belgien ist damit bereits in der Gruppenphase ausgeschieden. Hier geht es zum Spielbericht.

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Jenseits von Eden: Im wichtigsten Spiel seit mehreren Jahren ließ Belgiens Trainer Roberto Martínez bemerkenswerterweise seinen Kapitän zu Beginn nur auf der Bank. Real Madrids Flügelspieler Eden Hazard, der in den ersten beiden Gruppenspielen nicht zu überzeugen wusste, stand ebensowenig in der Startelf wie sein Bruder Thorgan, der in der Bundesliga für Borussia Dortmund spielt. Erst kurz vor dem Ende durfte Eden aufs Feld.

Erste Hälfte: Ein paar Chancen, keine Tore – so lässt sich die erste Hälfte zusammenfassen. Kroatiens Ivan Perisic hatte den ersten Torschuss schon nach wenigen Sekunden, verfehlte aber das Tor. Belgiens beste Möglichkeit gab es nach einem Konter, Kevin De Bruyne passte sehenswert auf Dries Mertens, dessen Direktabnahme aber weit übers Tor segelte (13.). Und noch einmal Belgien: Nach einem Pass von Leander Dendoncker traf Mertens den Ball erneut nicht richtig, er trudelte ins Seitenaus (42.).

War das Abseits? Fast hätte es in der 18. Minute eine große Chance für Kroatien gegeben, als Schiedsrichter Anthony Smith nach einem Foul einen Elfmeter gegen Belgien verhängte. Doch nach Ansicht der Videobilder nahm der Referee aufgrund einer Abseitsposition von Dejan Lovren den Strafstoß wieder zurück. Eine unglaublich enge Entscheidung, wie die vom Computer erstellte Grafik zeigt (das Abseits-Regelwerk können Sie hier   nachlesen).

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Stimmen Sie ab: War das Abseits?

Der Hoffnungsträger als Chancentod: Nun kommen wir zur Performance von Lukaku. Mit seiner Hereinnahme schien sich die Partie zunächst zu verändern. Er setzte Kroatiens Defensive unter Druck und prüfte in der 48. Minute Kroatiens Keeper Dominik Livaković mit einem Kopfball. Nach einem Dribbling von Yannick Carrasco sprang der Ball vor die Füße von Lukaku, das Tor war leer – und der Angreifer traf nur den Pfosten. Kurz darauf köpfte Lukaku über das Tor, der Ball war aber zuvor im Aus gewesen, ein möglicher Treffer hätte wohl nicht gezählt.

Vergebene Chance von Lukaku

Foto:

JACK GUEZ / AFP

Und Kroatien? War eigentlich die bessere Mannschaft und hatte auch immer wieder Chancen. Doch Kovacics Schuss von der Strafraumgrenze (49.) wurde genauso von Belgiens Torhüter Thibaut Courtois entschärft wie Luka Modrićs Distanzschuss (68.). Zuvor hatte der Real-Madrid-Star einen Versuch aus der Ferne deutlich über das Tor geschossen (50.). Oft konnte Kroatien in den belgischen Strafraum eindringen, wurde dann aber irgendwie aufgehalten, oder der letzte Pass kam nicht an.

Crunchtime ums Achtelfinale: Aufgrund von Marokkos Führung war klar, dass Belgien noch ein Tor benötigte. Wieder war es Lukaku, der nach einer Hereingabe von Thomas Meunier eher angeschossen wurde, als einen kontrollierten Torschuss abgab – der Ball ging knapp neben den Pfosten (86.). Und es wurde noch bitterer: Nach einer Flanke von Eden Hazard bekam Lukaku den Ball aus zwei Metern Entfernung mit dem Bauch nicht über die Linie. Es sollte die letzte Chance bleiben, Kroatien blieb ohne Gegentor und feierte damit den Achtelfinaleinzug. Belgien ist raus.

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Ausbruch nach Spielschluss: Der Frust über das Ausscheiden – und wahrscheinlich auch über seine vergebenen Chancen – bei Lukaku war groß. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie der Stürmer nach dem Spielende zur belgischen Auswechselbank ging und mit der Faust eine Scheibe aus der Fassung schlug.

Umbruch: Es gab auch noch eine Personalentscheidung bei Belgien. Trainer Roberto Martínez erklärte seinen Rücktritt. »Das war heute mein letztes Spiel als Nationaltrainer. Das ist natürlich sehr emotional«, sagte der Spanier. Er habe die Entscheidung bereits vor der WM getroffen. Martínez war seit 2016 belgischer Coach.