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WM 2022: Hansi Flick, Thomas Müller - Reaktionen auf das deutsche WM-Aus

Bundestrainer Hansi Flick: »Sprachlos bin ich nicht«

Bundestrainer Hansi Flick: »Sprachlos bin ich nicht«

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INA FASSBENDER / AFP

Nach dem deutschen WM-Aus in der Vorrunde haben sich der Bundestrainer, aktuelle und frühere Nationalspieler zu Wort gemeldet. Die Reaktionen im Überblick:

Hansi Flick: »Sprachlos bin ich nicht. Ich kann das Spiel ganz gut deuten. Nach der ersten Halbzeit war ich richtig sauer. Wie wir den Gegner stark gemacht haben. Wir haben Chancen gehabt ohne Ende, um drei oder vier Tore zu machen. Durch Leichtfertigkeiten haben wir den Gegner stark gemacht. Das Aus hat sich heute nicht entschieden, es waren 20 Minuten gegen Japan. Auch gegen Spanien hätten wir zum Schluss das 2:1 machen können. Wir hatten keine Effizienz in diesem Turnier. Natürlich ist die Enttäuschung riesengroß, das müssen wir erst mal verarbeiten.«
Und zu seiner Zukunft als Bundestrainer:
»Von meiner Seite gibt es keinen Grund, nicht weiterzumachen. Mir macht es Spaß, wir haben gute Spieler, die nachkommen, an mir wird's nicht liegen. Wer mich kennt, der weiß, dass wir es sehr schnell aufarbeiten. Dann gucken wir, was die Zukunft bringt.«

Thomas Müller: »Wir haben sehr viel Aufwand betrieben, die Positionen nicht mehr perfekt gehalten. Wir haben die Disziplin ein bisschen verloren. Wir sind aber die ganze Zeit in der Drangphase gewesen. Der Aufwand, den die Mannschaft betrieben hat, dieses Spiel zu gewinnen, war schon enorm. Es ist für uns unglaublich bitter, dass es Japan gelungen ist, die Spanier zu besiegen. Es ist ein bissel ein Ohnmachtsgefühl. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Das ganze Unglück ist mit dem Ergebnis gegen Japan passiert. Wir können das Spiel von Spanien nicht beeinflussen. Die Enttäuschung ist enorm. Wir hatten nach dem Spiel gegen Spanien ein enorm gutes Gefühl. Es ist eine absolute Katastrophe. Ich weiß auch nicht, wie es weitergeht.«

Kai Havertz: »Mit dem Ergebnis, was Spanien gemacht hat, haben wir nicht gerechnet. Aber wir müssen uns an unsere eigene Nase packen. Mit so einer Qualität darf es uns nicht passieren, gegen Japan zu verlieren. Das Spiel gegen Japan hat alles kaputt gemacht. Ich glaube, nach dem 1:0 hatten wir das Gefühl, da geht sogar mehr. Aber wir haben es nicht geschafft. Dass es so unglücklich läuft, hat natürlich keiner erwartet. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, indem wir gegen Japan zwei Gegentore in 15 Minuten bekommen, die nicht gehen. Zweitklassig ist der deutsche Fußball nicht. Dass die Jungs nach dem WM-Titel 2014 als Turniermannschaft gefeiert wurden, war ja klar. Jetzt fliegen wir zweimal in der Gruppenphase raus, da ist es klar, dass wir keine Turniermannschaft sind. Wir hatten eine super Mannschaft, ein super Team hinter dem Team. Wir haben alles gegeben. Leider hat es nicht gereicht.«

Niclas Füllkrug: »Eine etwas höhere Führung zur Pause hätte uns geholfen. Dann hätten wir Costa Rica etwas den Spaß genommen. Nach dem 1:0 hat etwas das weitere Erdrücken gefehlt. Die Gruppenphase haben wir nicht wegen heute nicht überstanden. Gegen Japan hatten wir viele Probleme. Das war der entscheidende Spieltag. Das tut extrem weh, das ist extrem schwierig zu verdauen. Das wird sehr, sehr, sehr lange dauern, das zu verdauen.«

DFB-Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff: »Die Enttäuschung ist natürlich riesig. Wenn man die drei Spiele gesehen hat und das resümiert, hatten wir es selbst in der Hand, in dieser Gruppe zu bestehen. Diese 20 Minuten gegen Japan haben uns viel gekostet. Geschockt, unfassbar, weil wir natürlich schon an die Chance geglaubt haben. Es geht nicht um Fingerzeigen, wer hat hier Schuld. Es zieht sich seit zwei, drei Jahren hin, dass wir Spiele im Griff haben, sie wieder hergeben, den Faden verlieren. Das war am Ende auch in der Gruppe sehen.«

Hajime Moriyasu (Nationaltrainer Japan): »Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gespielt. Es war sehr hart und schwierig. Wir haben ein Tor kassiert, aber die Spieler sind hartnäckig geblieben, wollten das Spiel in eine andere Richtung lenken. Sie haben es unter schwierigen Umständen sehr gut gemacht, haben sich gesteigert. Wir schenken diesen Sieg den Menschen in Japan.«

Ao Tanaka (Nationalspieler Japan): »Jeder spricht von einem Wunder, aber das sehe ich nicht so. In der zweiten Halbzeit haben wir aggressiver gespielt und so gewonnen. Ich hatte das Gefühl, dass Spanien nach Deutschlands 3:2 nicht mehr so angegriffen hat.«

Luis Enrique (Nationaltrainer Spanien): »Ich bin nicht glücklich. Wir haben uns qualifiziert, aber ich hätte es bevorzugt die Gruppe als Erster zu beenden. Sie haben zwei Tore in fünf Minuten gemacht, das hat uns aus der Bahn geworfen. In der ersten Halbzeit war gar keine Gefahr. Ich hatte die Mannschaft zur Pause gewarnt, aber trotzdem sind wir zusammengebrochen. Ich feiere niemals eine Niederlage. Es hat sich vieles verändert im Turnier dadurch – aber ich habe gar nichts zu feiern.«

César Azipilicueta (Nationalspieler Spanien: »Wir geben immer alles. Wir gehen immer raus, um zu gewinnen. Manchmal wurden wir bestraft. Wir sind enttäuscht über die Niederlage.«