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Wohl Ärger mit Schiedsrichter: Werder trennt sich nach 21 Jahren von Zeigler-Kollege

Wohl Ärger mit Schiedsrichter Werder trennt sich nach 21 Jahren von Zeigler-Kollege

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Christian Stoll ist ein Bremer Urgestein.

(Foto: dpa)

Das Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und dem FC Augsburg endet turbulent und mit minutenlanger Verzögerung. Der Ärger hält anschließend offenbar an, denn Stadionsprecher Christian Stoll soll sich im Ton vergriffen haben. Es ist sein letztes Spiel am Werder-Mikrofon.

Werder Bremen hat die Zusammenarbeit mit Stadionsprecher Christian Stoll mit sofortiger Wirkung beendet. Das teilte der Fußball-Bundesligist mit. "Der SV Werder Bremen und Stadionsprecher Christian Stoll gehen ab sofort getrennte Wege. Nach mehreren Gesprächen in den letzten Wochen wurde die Entscheidung getroffen, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden." Über die Gründe der Trennung machte der Klub keine Angaben. Stoll wolle sich im Laufe des Tages selbst zu seinem Aus erklären. Die knapp Mitteilung enthält keinerlei Dank und auch nicht die üblichen guten Wünsche für die weitere Laufbahn nach mehr als zwei Jahrzehnten gemeinsamer Arbeit.

Schon beim Abschiedsspiel für Werder-Legende Claudio Pizarro am vergangenen Samstag fehlte Stoll. Der Betroffene meldete sich kurz nach Bekanntwerden seines Aus zu Wort und ärgerte sich über das Verhalten des Klubs. Seinem Aus nach 21 Jahren bei Werder Bremen ist ein Zwischenfall beim Heimspiel gegen den FC Augsburg (0:1) am 9. September vorausgegangen. Stoll selbst schrieb in seiner Erklärung: Nach Ende der "hochdramatischen Schlussphase" habe er sich in direkter Ansprache zu zwei Sprüchen gegenüber dem Schiedsrichter Martin Petersen sowie einem Augsburger Verantwortlichen hinreißen lassen. "Dem Referee sagte ich, er möge doch lieber Kreisliga pfeifen, dem Mitglied der Geschäftsführung der Augsburger, er habe eine Truppe von Unsympathen am Start", so Stoll , der zugleich versicherte: "Beide Herren habe ich selbstverständlich derweil schriftlich um Entschuldigung gebeten."

Die Partie hatte turbulent geendet: In der Nachspielzeit hatte Petersen einen Handelfmeter für Bremen gepfiffen. Werder-Fans und Augsburgs Torhüter Rafal Gikiewicz lieferten sich ein verbales Gefecht, es sah sogar kurzzeitig so aus als würden einige Bremen-Anhänger den Platz stürmen. Es gab zudem minutenlange Diskussionen der Augsburger mit dem Unparteiischen.

"Das war mir zu hitzig. Das hatte dann auch nichts mehr mit Fußball zu tun. Ich habe es auch nicht verstanden", so Werder-Stürmer Niklas Füllkrug. Auch Coach Ole Werner fand die Augsburger Reaktionen nach der Entscheidung in der Nachspielzeit zumindest fragwürdig. "Die Szenen sprechen für sich, wenn man sich anguckt, was alles in der Schlussphase passiert ist", sagte Werner. Weil Marvin Ducksch den Elfmeter aber vergab, verlor Werder Bremen und wartet seit mehr als 18 Monaten auf den ersten Bundesliga-Sieg im Weserstadion.

Stoll war neben seiner Arbeit für Werder von 2006 bis 2016 auch Stadionsprecher der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, moderierte zudem das WM-Finale 2006 im Berliner Olympiastadion. Darüber hinaus arbeitete der gebürtige Bremer im Radsport als Sprecher und Veranstalter - etwa bei Sechs-Tage-Rennen.

Stoll war seit 2001 gemeinsam mit Arnd Zeigler Stadionsprecher bei Werder. Zeigler soll nun vorerst alleine als Stadionsprecher bei den Bremer Heimspielen antreten.